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Heute ist es endlich soweit: Wir können uns das zweite Custom-Design der Radeon RX Vega anschauen. Dabei handelt es sich um die Sapphire Radeon RX Vega 64 Nitro+, die besonders durch die Kühlung auf sich aufmerksam machen will. Drei Slots, drei Axiallüfter und sogar eine spezielle Stabilisierung, um den PCI-Express-Slot vom Gewicht zu entlasten. Die Frage aber ist sicherlich auch, welchen Mehrwert die Sapphire Radeon RX Vega 64 Nitro+ gegenüber einer Referenzversion oder der bisher einzig getesteten ASUS ROG Strix Radeon Vega 64 OC Edition bietet. All dies auf den folgenden Seiten.
Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft soll es nun soweit sein. Neben der ASUS ROG Strix Radeon Vega 64 OC Edition soll es auch die PowerColor Radeon RX Vega 64 Red Devil und eben die heute im Test befindliche Sapphire Radeon RX Vega 64 Nitro+ käuflich zu erwerben geben. Der Begriff "Verfügbarkeit" ist aber weit interpretierbar, denn die ersten Lieferungen der PowerColor Radeon RX Vega 64 Red Devil, die ebenfalls schon bei uns eingetroffen ist, die wir uns aber erst in der kommenden Woche anschauen können, waren schnell vergriffen. Hinzu kommt, dass der Preis dieser Modelle bei über 700 Euro liegt. Da muss der Mehrwert gegenüber der Referenzversion schon beachtlich sein. Doch das Thema Verfügbarkeit und Gründe für die Verzögerungen haben wir im Rahmen des Artikels zur ASUS ROG Strix Radeon Vega 64 OC Edition bereits genauer angeschaut.
Es gab und gibt allerdings auch noch andere Probleme. Die Radeon Software, welche zusammen mit den Radeon-RX-Vega-Karten im Sommer veröffentlicht wurde, hatte und hat ein Problem in der Kommunikation zwischen dem VBIOS und dem Treiber. Dies führt dazu, dass PPT-Tabellen und Taktvorgaben der Hersteller nicht übernommen werden und die Custom-Modelle mit den Werten der Referenzversion weiterarbeiten. Der Radeon Software Crimson ReLive Edition 17.11.3 sollte diesen Fehler eigentlich beheben. Mit dem Radeon Software Adrenalin Edition 17.12.1 tritt das Problem immer noch auf. Wir haben drei Custom-Modelle mit dem neuen Treiber getestet, allesamt übernehmen nicht immer die gewünschten Werte.
Die Lösung sind mehrfache Neustarts und/oder eine Neuinstallation des Treibers. Wir mussten bei den Benchmarks immer wieder überprüfen, welches Profil nun anliegt. Wir haben uns mit AMD in Verbindung gesetzt und folgende Lösungsansätze erhalten:
Complete solution:
- Driver must store the VBIOS signature on boot
- On subsequent boots/S4 resume driver detects VBIOS changes, then:
- Driver updates its PPTable image based on the new VBIOS
- User profiles/settings in Radeon Settings are saved per GPU ID+VBIOS combo
- The multiple VBIOS onboard must have a different signature
- Estimate > 1 month to implement
Alternative plan 1(our suggestion for short term):
- Driver does not detect VBIOS changing on resume from hibernate. This will be addressed by customer education (shift-shutdown is a real Windows shutdown)
- On boot, if driver detects a new VBIOS, it wipes Wattman profile settings and returns them to default
- Per-app wattman profiles are not modified. User gets the old settings
Alternative plan 2:
- Each VBIOS image uses a different RevID
- On boot with the new VBIOS, system sees a different device. New driver is installed.
- All user options/profiles/settings are saved per VBIOS image automatically
- Still requires user education on true shutdown vs S4. Switching VBIOS while in a hibernate state will likely cause a BSOD
- No driver, Radeon Settings work needed
Nun aber zur Sapphire Radeon RX Vega 64 Nitro+. Wie immer beginnen wir den Test mit der Betrachtung der technischen Daten.
Modell: | Sapphire Radeon RX Vega 64 Nitro+ | |
Straßenpreis: | - | |
Webseite: | www.sapphiretech.com | |
Technische Daten | ||
---|---|---|
GPU: | Vega 10 | |
Fertigung: | 14 nm | |
Transistoren: | 12,5 Milliarden | |
GPU-Takt (Basis): | 1.298 MHz | |
GPU-Takt (Boost): | 1.630 MHz | |
Speichertakt: | 945 MHz | |
Speichertyp: | HBM2 | |
Speichergröße: | 8 GB | |
Speicherinterface: | 2.048 Bit | |
Bandbreite: | 484 GB/s | |
DirectX-Version: | 12_1 | |
Shadereinheiten: | 4.096 | |
Textureinheiten: | 256 | |
ROPs: | 64 | |
Typische Boardpower: | - | |
SLI/CrossFire | CrossFire |
Zunächst einmal bleibt festzuhalten, dass es zwischen der Sapphire Radeon RX Vega 64 Nitro+ und den anderen Modellen der Radeon RX Vega 64 keinerlei Unterschiede gibt – weder hinsichtlich der architektonischen Merkmale, noch bei den Taktraten. Durch die modernen Boost-Mechanismen passen die Karten ihren Takt aber abhängig von mehreren Parametern an. Die Referenzversion der Radeon RX Vega 64 wird dahingehend limitiert und so ist die Hoffnung vorhanden, dass eine bessere Kühlung hier Abhilfe schaffen kann.
Allerdings macht Sapphire doch einen Unterschied, in dem man zwei BIOS-Versionen auf der Karte vorhält, zwischen denen per Schalter gewechselt werden kann:
BIOS 1:
- GPU-Power-Limit: 264 W
- Boost-Takt von bis zu 1.611 MHz
- Basis-Takt von 1.423 MHz
- Ziel-Temperatur: 70 °C
BIOS 2:
- GPU-Power-Limit: 210 W
- Boost-Takt von bis zu 1.529 MHz
- Basis-Takt von 1.273 MHz
- Ziel-Temperatur: 70 °C
Wie genau die Ergebnisse mit den unterschiedlichen BIOS-Versionen ausfallen, schaue wir uns später noch genauer an. Bis zu den Benchmarks sprechen wir bei den Angaben zum Boost-Takt vom BIOS 1.
Der GPU-Screenshots bestätigt die technischen Daten der Sapphire Radeon RX Vega 64 Nitro+ noch einmal.
BIOS 1 | BIOS 2 | |||
Spiel | Temperatur | Takt | Temperatur | Takt |
The Witcher 3: Wild Hunt | 67 °C | 1.510 MHz | 63 °C | 1.430 MHz |
Rise of the Tomb Raider | 66 °C | 1.510 MHz | 63 °C | 1.420 MHz |
Hitman | 67 °C | 1.500 MHz | 63 °C | 1.430 MHz |
Far Cry Primal | 67 °C | 1.510 MHz | 63 °C | 1.420 MHz |
DiRT Rallye | 66 °C | 1.520 MHz | 62 °C | 1.430 MHz |
Anno 2205 | 67 °C | 1.510 MHz | 62 °C | 1.420 MHz |
The Division | 67 °C | 1.500 MHz | 63 °C | 1.420 MHz |
Fallout 4 | 66 °C | 1.500 MHz | 63 °C | 1.430 MHz |
DOOM | 67 °C | 1.510 MHz | 63 °C | 1.420 MHz |
Der Wesentliche Unterschied in den BIOS-Versionen ist die Vorgabe für die GPU-Power. Die Differenz zwischen 210 und 264 W wird letztendlich bei der Taktung und Temperatur deutlich. Während wir im BIOS 1 1.510 MHz bei 67 °C erreichen, sind es im BIOS 2 1.430 MHZ bei 63 °C. Wie die Auswirkungen auf die Leistung und Lautstärke sind, schauen wir uns in den entsprechenden Messungen an.