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Pünktlich zum ersten Geburtstag startet AMD den Ryzen-Threadripper-Generationswechsel. Und wie schon im Frühjahr beim Sprung von Ryzen 1 zu Ryzen 2 vertraut man auf zwei Dinge: mehr Kerne und einen geringeren Preis. Beide sollen dabei helfen, dem Dauerrivalen Intel im prestigeträchtigen HEDT-Segment weitere Marktanteile abzuknöpfen. Wie schwer oder leicht das wird, zeigt der Test des neuen Flaggschiffs Ryzen Threadripper 2990WX mit seinen 32 Kernen sowie des Ryzen Threadripper 2950X. Dabei geht es aber nicht nur um Leistung und Effizienz, sondern auch die Frage, wo sich die neuen Prozessoren positionieren lassen.
Glaubt man AMD, war die erste Generation der Ryzen-Threadripper-Prozessoren gar nicht geplant. Nebenbei sollen einige Mitarbeiter ausgelotet haben, was auf Basis der Zen-Architektur maximal möglich wäre. Das Ergebnis sei am Ende so überzeugend gewesen, dass die Führungsetage grünes Licht gegeben habe. Wie viel Wahrheit in der Geschichte steckt, lässt sich nur schwer überprüfen. Unstrittig ist jedoch, dass das Unternehmen mit den drei HEDT-Chips der ersten Generation Druck auf Intel ausgeübt und Sympathien gewonnen hat. Für die zweite Generation wird es dadurch nicht leichter. Zwar wirkt Intel noch immer wie gelähmt und kann in Bezug auf Preis und Leistung nach wie vor nicht mit den Ryzen-Threadripper-Prozessoren mithalten, doch einfach nur mehr Performance durch mehr Kerne reicht für zweite Generation nicht aus - Stichwort Single-Thread-Leistung.
Doch zunächst lohnt der Blick auf die vier neuen Modelle sowie die drei Prozessoren der ersten Generation. Denn schon dadurch werden wichtige Unterschiede erkennbar. Denn vergleicht man den Ryzen Threadripper 2950X mit seinem Vorgänger Ryzen Threadripper 1950X, fällt der höhere Single-Core-Turbotakt auf. Gleiches gilt für den später erscheinenden Ryzen Threadripper 2920X, der in diesem Punkt ebenfalls besser als der Ryzen Threadripper 1920X dasteht.
Modell | Kerne/ Threads | Basis-/ Turbotakt | L3-Cache | RAM-Takt | TDP |
---|---|---|---|---|---|
Ryzen Threadripper 2990WX | 32/64 | 3,0/4,2 GHz | 64 MB | DDR4-2933 | 250 W |
Ryzen Threadripper 2970WX | 24/48 | 3,0/4,2 GHz | 64 MB | DDR4-2933 | 250 W |
Ryzen Threadripper 2950X | 16/32 | 3,5/4,4 GHz | 32 MB | DDR4-2933 | 180 W |
Ryzen Threadripper 1950X | 16/32 | 3,5/4,2 GHz | 32 MB | DDR4-2666 | 180 W |
Ryzen Threadripper 2920X | 12/24 | 3,5/4,3 GHz | 32 MB | DDR4-2933 | 180 W |
Ryzen Threadripper 1920X | 12/24 | 3,5/4,2 GHz | 32 MB | DDR4-2666 | 180 W |
Ryzen Threadripper 1900X | 8/16 | 3,8/4,2 GHz | 16 MB | DDR4-2666 | 180 W |
Den beiden WX-Modellen bleibt ein solcher Vergleich erspart, gibt es doch innerhalb der ersten Ryzen-Threadripper-Generation keinen entsprechenden Vertreter. Zudem kann das ehemalige Einstiegsmodell Ryzen Threaripper 1900X ignoriert werden. Denn dem spendiert AMD keinen Nachfolger, was in erster Linie an der Nähe zum Ryzen 7 2700X (Test) liegen dürfte.
Zu Beginn gehen mit dem Ryzen Threadripper 2990WX und 2950X zwei neue Modelle ins Rennen. Das Topmodell konkurriert laut AMD mit Intels Core i9-7980XE, der für „Gamer & Enthusiasts" gedachte Ryzen Threadripper 2950X hingegen mit dem Core i9-7900X. Aufgrund der unterschiedlichen Anzahl an CPU-Kernen mag diese Wahl willkürlich wirken. AMD hat sich aber an den unverbindlichen Preisempfehlungen orientiert, die nicht zu weit auseinander liegen. Eine deutsche UVP gibt es bislang lediglich für das Topmodell, von der bislang auch kein Händler abweicht. Entsprechend müssen Käufer der ersten Stunde 1.829 Euro zahlen. Für den Ryzen Threadripper 2950X ruft AMD 899 US-Dollar auf, in Deutschland dürften daraus vermutlich 899 Euro werden. Alle Preise beziehen sich auf die jeweilige Tray-Version.