TEST

Zweimal RDNA als Navi

Die Radeon RX 5700 und Radeon RX 5700 XT im Test - Neue Software-Funktionen

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Zwar haben wir zur Ankündigung der beiden neuen Karten deren Hardware ausführlich unter die Lupe genommen, aber noch nicht die neuen Software-Funktionen, welche über den Treiber zur Verfügung gestellt werden.

Unter anderem wird es mit dem neuen Treiber die Möglichkeit des Streamings an einen Android TV und Apple TV geben. Dies gilt aber nicht nur für die neuen Navi-Karten. Zudem passt sich Radeon Chill an die Bildwiederholungsrate des verwendeten Monitors an. Liegt diese bei 120 Hz, limitiert Radeon Chill auf 120 FPS. Ist keine Bewegung im Spiel, beschränkt man sich auf 60 FPS. Bei einem Monitor mit 60 Hz sind es entsprechend 60 bzw. 30 FPS.

Auch an anderer Stelle setzt AMD an und stichelt dabei fleißig gegen NVIDIAs Deep Learning Super Sampling. Das Contrast Adaptive Sharpening (CAS) soll in zweierlei Hinsicht Verbesserungen bieten: Bereiche, die auch in nativer Auflösung zu unscharf abgebildet werden (beispielsweise, weil ein TAA für Unschärfe sorgt) werden durch CAS nachgeschärft. Entwickelt hat dies der Entwickler von FXAA und es handelt sich um einen Post-Processing-Effekt, der auf den Shadern ausgeführt wird. Dies geschieht auf dem Screen Space und es sind keinerlei temporale Komponenten vorhanden.

Das Contrast Adaptive Sharpening kann durch Spieleentwickler integriert werden und ist dann in den Grafikoptionen vorhanden. AMD ist mit zahlreichen Engine- und Spieleentwicklern im Gespräch, um CAS dort anbieten zu können.

AMD möchte das Nachschärfen aber auch ohne direkte Option in den Spielen anbieten. Dann nennt sich diese Funktion Radeon Image Sharpening. Der Effekt ist identisch. Die Leistung, die durch das Radeon Image Sharpening, bzw. das Contrast Adaptive Sharpening verloren geht, soll sich laut AMD im Bereich von wenigen Prozentpunkten bewegen.

Beide Funktionen sieht AMD aber nicht nur als Möglichkeit bei einer Darstellung in nativer Auflösung des Monitors, sondern auch für ein Upscaling. Damit stellt man die Funktionen direkt gegen NVIDIAs DLSS, wählt aber einen anderen Ansatz. Weder beim Radeon Image Sharpening noch beim Contrast Adaptive Sharpening ist eine AI-Komponenten in irgendeiner Form vorhanden. AMD sieht sich auch bei der Darstellungsqualität besser aufgestellt als NVIDIA. In zahlreichen Spielen kann DLSS zwar den FPS-Verlust durch die RTX-Effekte wieder aufwiegen, überzeugt aber nicht immer bei der Darstellungsqualität.

Anti-Lag soll soll den Input beschleunigen

Neben möglichst hohen FPS und einer Synchronisation mittels FreeSync ist noch ein weiterer Faktor für Spieler wichtig und dieser betrifft den Input-Lag. Auch hier will AMD Verbesserungen in sein aktuelles Treiberpaket eingepflegt haben.

Über einen Algorithmus will AMD einen besseren Abgleich zwischen den Draw Calls des Prozessors und der Frame-Berechnung der GPU erreicht haben. Über diesen Abgleich sollen die Latenzen für die Eingabe von Maus und Tastatur deutlich reduziert worden sein. AMD spricht von 23 bis 35 %. Hier wird es sicherlich auch darauf ankommen, wie und ob der Spieler einen Effekt spürt. Einschalten lässt sich die Anti-Lag-Funktion über die Radeon Software.