TEST

Zweimal RDNA als Navi

Die Radeon RX 5700 und Radeon RX 5700 XT im Test - Radeon RX 5700 - Impressionen Teil 2

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Ohne Kühler zeigt sich das PCB der Radeon RX 5700 in seiner vollen Pracht. AMD hätte das PCB der Karte sicherlich etwas kompakter gestalten können, man hat den Platz oder besser das Volumen aber ohnehin für die Kühlung benötigt. Insofern hat man es bei der kompletten Länge des PCBs belassen. Links ist die Slotblende mit den Display-Anschlüsse zu sehen. Darauf folgen einige Komponenten, die für die Ausgabe der Signale sorgen. In der Mitte sitzt das GPU-Package nebst der acht Speicherchips. Rechts davon wiederum die Strom- und Spannungsversorgung.

Die auf der Radeon RX 5700 verbaute GPU hört auf den Namen Navi10. Darauf deutet auf dem Package aber nichts hin. AMD lässt die Navi-GPUs bei TSMC in Taiwan fertigen – zumindest dies ist zu erkennen. Der Chip hat eine Fläche von 221 mm² und ist damit nur halb so groß wie eine Vega10-GPU.

Der auf der Referenzversion der Radeon RX 5700 verbaute GDDR6-Speicher stammt von Micron. Er taktet mit 1.750 MHz und ist mit 14 Gbit/s pro Pin derzeit eine übliche Wahl für die Grafikkartenhersteller. Einzig NVIDIA verwendet auf der GeForce RTX 2080 Super etwas schnelleren GDDR6-Speicher, der fasst 2.000 MHz erreicht.

Die Spannungsversorgung der GPU erfolgt über sechs Spannungsphasen. Diese Teilen sich 5+1 auf die GPU sowie den Speicher und das PCI-Express-Interface auf. Für eine Karte dieser Leistungsklasse reichen sechs Phasen aus, zumal AMD bekannt dafür ist, die Auslegung auch mit entsprechend guten Komponenten zu untermauern.

Der hintere Bereich des PCBs wirkt etwas leer, denn neben den zusätzlichen Stromanschlüssen und den Controllern der Lüftern sowie den dazugehörigen Anschlüssen ist hier nicht viel zu sehen.

Im vorderen Bereich, direkt hinter der Slotblende, scheint AMD einmal einen BIOS-Switch vorgesehen zu haben. Diesen kennen wir von den Vorgängern, sowohl Vega als auch Polaris, und häufig wurde ein duales BIOS zur unterschiedlichen Ansteuerung der Lüfter verwendet. Bei der Referenzversion der Radeon RX 5700 hat man darauf verzichtet.

Als VRM-Controller kommt ein IR 35217 von International Rectifier (Infineon Technologies) zum Einsatz. Kombiniert wird dieser mit FDMF 3170 Smart Power Stage von ON Semiconductor.

Der Blower-Kühler bzw. das dazugehörige Gehäuse sieht eigentlich nur zur Hälfte einen Kühlkörper vor. Das restliche Volumen wird für den Lüfter verwendet. Rechts ist der Radiallüfter zu sehen, links die Kupferbodenplatte des Kühlers. Nur die GPU liegt auf dem Kühler auf, die restlichen Komponenten gehen ihre Abwärme an den Rahmen des Kühlergehäuses ab.

Auf der GPU bzw. zwischen GPU und Kühler verwendet AMD ein Graphit-Pad, wie auch schon bei der Radeon VII. Dort gibt es keine Nachteile durch die Nutzung eines solches Pads und ebenso ergeht es auch der Radeon RX 5700. Der Wärmeübergang scheint gewährleistet zu sein, allerdings ist das Pad nach einmaliger Verwendung bzw. nachdem wir die Karte demontiert haben nicht in einem Zustand, in dem es wiederverwendet werden sollte.

Das zweite Bild zeigt den Abschluss der Vapor-Chamber, die sich in der Bodenplatte des Kühlers befindet. Auch auf der Radeon VII kam schon eine solche Vapor-Chamber zum Einsatz.

Der Axiallüfter ist noch einmal extra gelagert und nur in das Kühlergehäuse eingelegt. Über drei Schrauben wird er direkt mit dem PCB der Karte verbunden. Der Motor ohne Schleifer soll besonders langlebig sein. Er stammt vom Hersteller Delta, der bekannt für solche Lüfter ist. Mit 700 bis 1.600 Umdrehungen pro Minute drehte er sich mit nur rund einem Viertel seiner maximalen Drehzahl. Bei maximal ansteuerbaren 4.666 Umdrehungen pro Minute wird die Karte extrem laut.