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Big Navi wird noch etwas größer

AMD Radeon RX 6900 XT im Test - AMD Radeon RX 6900 XT - PCB und Kühler

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Bereits auf den ersten Blick wird deutlich: AMD verwendet für die komplette bisherige Radeon-RX-6000-Serie das gleiche PCB-Layout. Während man bei der Radeon RX 6800 auf einige Spannungsphasen verzichtet, sind die Radeon RX 6800 XT und Radeon RX 6900 XT komplett identisch.

Gleiches zeigt sich auch auf der Rückseite des PCBs, welches durch de Entfernung der Backplate deutlicher zu erkennen ist. Der rückseitige Bereich der GPU und Spannungsversorgung sind sehr gut zu erkennen. An großen Bauteilen vorhanden sind VRM- und PWM-Controller sowie einige große Kondensatoren.

In der Mitte ist das Package mit der Big-Navi-GPU und mit einer Fläche von 519,8 mm² zu sehen. Diese lässt AMD von TSMC fertigen. Ein Rahmen rund um die GPU schützt die GPU, sodass der Anpressdruck des Kühlers gleichmäßig verteilt wird und dieser auch nicht verkanten und die GPU beschädigen kann. Auf der GPU bzw. zwischen GPU und Kühler verwendet AMD ein Graphit-Pad, welches während der Demontage dieses Mal kaum Rückstände hinterlassen hat.

AMD spendiert der Radeon RX 6900 XT insgesamt 16 Spannungsphasen – eine mehr als der Radeon RX 6800 XT. Da die TGP und TDP sogar identisch sind und AMD offenbar ein extrem effizientes Design entwickelt hat, sollten diese 16 Spannungsphasen mehr als ausreichend sein.

Wie bei bisher jeden Radeon-RX-6000-Karte (Referenzdesign und Custom-Designs) kommen auch bei der Radeon RX 6900 XT Power Stages von International Rectifier bzw. Infineon Technologies (TDA21472) zum Einsatz.

Im hinteren Drittel des PCBs befinden sich die wichtigsten Schaltungen für das Controlling der Karte und aller Komponenten. Dazu gehört die Filterung der Eingangsspannung, dessen Zuteilung auf die Spannungsphasen und die PWM-Controller für die Lüfter sowie die RGB-Beleuchtung für das "Radeon"-Logo.

Ein International Rectifier IR 35217 (links) kümmert sich als PWM-Controller um die Ansteuerung der Lüfter. Ein Infineon XDPE132G5D kommt als Schaltspannungsregler zum Einsatz und kann bis zu 16 Spannungsphasen ansteuern. Bei der Radeon RX 6900 XT werden aber nur 15 Phasen verwendet.

Die Backplate der Radeon RX 6900 XT besteht aus Aluminium. AMD verwendet keinerlei Wärmeleitpads zwischen der Backplate und den Komponenten auf dem PCB, sodass der Backplate hier ausschließlich eine Rolle des Schutzes und der Stabilisierung des Gewichts zukommt.

Über die frontseitige Kontaktplatte des Kühlers deckt AMD die GPU, acht GDDR6-Speicherchips und die VRMs ab. Ansonsten hält AMD den Kühler von dieser Seite aus gesehen komplett geschlossen, sodass die drei Axiallüfter ihre warme Luft nicht auf das PCB blasen, sondern ober- und unterhalb austreten lassen.

Die GPU und Speicherchips haben direkten Kontakt mit der Vapor-Chamber aus Kupfer. Die Kontaktflächen sind etwas höher gestaltet und schauen sozusagen durch die Basisplatte des Kühlers hindurch. Auf der Kontaktfläche der GPU ist das Graphitpad zu erkennen, während für den Speicher und die VRMs Wärmeleitpads zum Einsatz kommen.

Wir haben auch den eigentlichen Kühler entfernt, um uns diesen genauer anzuschauen. AMD hat das Kupfer (bis auf die Kontaktflächen von GPU und Speicher) schwarz lackiert. Die Vapor-Chamber erstreckt sich über die komplette Fläche des Kühlers. Auf der anderen Seite sind dann die Finnen zu erkennen, welche die Abwärme an die Umgebungsluft abgeben. Aufgrund der unterschiedlichen Bauhöhen zu den Lüftern baut AMD die Finnen auch unterschiedlich hoch auf – nutzt damit das maximal zur Verfügung stehende Volumen.

Bei den Lüftern handelt es sich um Delta AUB0812VD-00. Die Motoren der Axiallüfter kommen sind Brushless, kommen also ohne Bürsten- oder Schleifkontakte aus. Bei der maximalen Drehzahl ziehen die Motoren der Lüfter maximal jeweils 5,4 W, kommen aber meist mit weniger als der Hälfte an Drehzahl aus.