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Was also bietet der RDNA-2-Refresh und wie lässt sich dieser einordnen? Rein auf die Leistung bezogen, hätte es die drei neuen Modelle sicherlich nicht gebraucht. Aber für AMD und seine Partner bietet sich so die Gelegenheit, die ab Dezember 2020 vorgestellten Radeon RX 6900 XT, die im März 2021 gefolgte Radeon RX 6700 XT und die ab Sommer 2021 verfügbare Radeon RX 6600 XT noch einmal in den Fokus zu rücken und an der ein oder anderen Stellschraube zu drehen.
Aber man sollte von einem Refresh auch keine Wunder erwarten. AMD nimmt die bestehenden GPUs, legt ein leichtes Taktplus auf und fügt schnellen Speicher hinzu. Einmal umrühren und schon kommt man auf ein Leistungsplus im mittleren, einstelligen Prozentbereich, wenn man Custom-Modelle untereinander vergleicht – etwas mehr, wenn man von den Referenzversionen auf ein Custom-Modell blickt. Aber der Refresh ist auch nichts für Umsteiger innerhalb einer direkten Modellserie. Wer eine Radeon RX 6900 XT sein Eigen nennt, wechselt nun ganz sicher nicht auf eine Radeon RX 6950 XT. Wer aber auf der Suche nach einer Radeon RX 6600 XT, Radeon RX 6700 XT oder Radeon RX 6900 XT war bzw. ist, der sollte nun den Blick auf die neuen Modelle wenden. Die Vorgänger werden ohnehin aus dem Markt verschwinden.
AMD will den Refresh nutzen, um seine Modelle neu zu positionieren. Dies gelingt allerdings nicht in der Form, dass nun Konkurrenzmodelle die bisher in weiter Ferne waren erreicht werden können. Aber es gibt leicht Verschiebungen und war eine GeForce RTX 3060 Ti bisher schneller, kann es nun eine Radeon RX 6750 XT sein. Gleiches gilt für die Radeon RX 6950 XT in ihrem Konkurrenzverhältnis zur GeForce RTX 3090 oder GeForce RTX 3080 Ti. Hier muss man einfach von Anwendung zu Anwendung schauen, welche Karte die Nase vorne hat.
Preislich passt AMD seine Zielvorgaben ebenfalls an. In Anbetracht der aktuellen und schon seit Monaten bestehenden Situation am Weltmarkt sicherlich auch keine große Überraschung. 1.249 Euro für eine Radeon RX 6950 XT klingen in jedem Fall realistischer als 2.249 Euro für eine GeForce RTX 3090 Ti. Ein Preisaufschlag von 25 % bei der Radeon RX 6950 XT sind viel, ohne Frage und dies wird vielen auch böse aufstoßen. Die Radeon RX 6750 XT legt um 30 % zu und bei der Radeon RX 6600 XT sprechen wir von 18 %. Wie sich die Preise zum Marktstart und in den folgenden Wochen darstellen werden, wird sicherlich ein interessanter Punkt sein. In letzten Wochen sind auch bei den Karten mit AMD-GPU die Preise stark gefallen und der UVP recht nahe gekommen. Die neuen Einstiegspreise sind wohl gleich in etwa auf diesem Niveau. Für die Custom-Modelle ist zumindest für die ROG-Strix-Karten von ASUS und Nitro+-Serie von Sapphire mit einem Aufpreis gegenüber den Referenzkarten zu rechnen.
Zur Umsetzung der einzelnen Modelle wollen wir aber natürlich auch ein paar Worte verlieren. Innerhalb der Radeon-RX-6650-XT-Serie haben uns die Modelle von ASUS (ROG Strix Radeon RX 6650 XT OC Gaming) und Sapphire (Sapphire Nitro+ Radeon RX 6650 XT Gaming OC) am besten gefallen. Beide bieten eine nahezu identische Leistung, sind ähnlich sparsam und auch leise. Die Gigabyte Radeon RX 6650 XT Gaming OC kann zwar bei der Leistung ebenfalls mithalten, ist aber einfach zu laut. Die niedrigen GPU-Temperaturen sind hingegen kein wirkliches Argument.
Bei der Radeon RX 6750 XT stand uns die Radeon RX 6750 XT Gaming OC von Gigabyte zur Verfügung, die zwar hinsichtlich der Leistung das Versprechen halten kann, aber auch mit dem zu lauten Kühler zu kämpfen hat. Auch hier hätte Gigabyte etwas höhere Temperaturen in Kauf nehmen sollen, um die Lüfter im Gegenzug etwas langsamer arbeiten zu lassen.
Die Sapphire Nitro+ Radeon RX 6950 XT Pure Gaming OC weiß als Spitzenmodell zu überzeugen. Das Leistungsplus ist gegenüber einer Radeon RX 6900 XT nicht sonderlich groß, aber dieses Modell ist auch nicht der eigentliche Konkurrent. Dafür hält man die High-End-Modelle der GeForce-RTX-30-Serie in Schach oder ist nur unwesentlich langsamer und das zu einem deutlich niedrigeren Preis. Sapphire macht zudem bei der Kühlung vieles richtig. Die Temperaturen bleiben niedrig und die Lautstärke darf für eine Karte dieser Leistungsklasse als hervorragend bezeichnet werden. Wer nicht mehr auf die nächste Generation warten kann und will, aber auf der Suche nach einer schnellen Karte ist, sollte sich dieses Modell genauer anschauen.
Insgesamt handelt es sich bei der Radeon-RX-6x50-Serie um einen gelungenen Refresh, der sicherlich keinerlei Generationensprünge in der Leistung zu vollbringen mag, der aber etwas frischen Wind in den Markt bringt.
Bewertung | |
---|---|
Positive Aspekte | Negative Aspekte |
schneller als die GeForce RTX 3060 | nur für 1080p ausreichende Leistung |
niedrige Temperaturen | schwache Raytracing-Leistung |
geringe Lautstärke | |
Dual-BIOS |
Bewertung | |
---|---|
Positive Aspekte | Negative Aspekte |
schneller als die GeForce RTX 3060 | nur für 1080p ausreichende Leistung |
niedrige Temperaturen | schwache Raytracing-Leistung |
zu hohe Lautstärke | |
Bewertung | |
---|---|
Positive Aspekte | Negative Aspekte |
schneller als die GeForce RTX 3060 | nur für 1080p ausreichende Leistung |
niedrige Temperaturen | schwache Raytracing-Leistung |
geringe Lautstärke | |
Dual-BIOS |
Bewertung | |
---|---|
Positive Aspekte | Negative Aspekte |
gute 1440p-Leistung | zu laut unter Last |
schlägt auch eine GeForce RTX 3070 | |
12 GB Grafikspeicher | |
niedrige Temperaturen |
Bewertung | |
---|---|
Positive Aspekte | Negative Aspekte |
nimmt es mit der GeForce RTX 3080 Ti / 3090 auf | hoher Preis |
für UHD meist ausreichende Leistung | |
16 GB Grafikspeicher | |
geringe Lautstärke | |
niedrige Temperaturen | |
Dual-BIOS |