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Ein neuer Vertreter am Markt

Acer Predator BiFrost Intel Arc A770 im Test

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Im Frühherbst brachte Intel auch hierzulande die zwei Desktop-Modelle der Arc A750 und A770 jeweils in einer Limited Edition auf den Markt. Bereits im August konnten wir uns die Arc A380 anschauen. Alle drei Modelle zeigen durchaus ein gewisses Hardware-Potential, um eine Alternative zu sein. Die Tests zeigten aber auch, dass der Treiber noch viel des Potentials brach liegen lässt. Hinzu kamen und kommen noch immer zahlreiche Bugs. Um aber am Grafikkarten-Markt erfolgreich zu sein, muss ich Intel Partner suchen, welche die Karten auch in einer eigenen Umsetzung anbieten und für den Markt attraktiv machen. Mit der Acer Predator BiFrost Intel Arc A770 schauen wir uns heute ein solches erstes Modell an.

Die Acer Predator BiFrost Intel Arc A770 ist in gleich zweierlei Hinsicht eine Neuheit. Zum einen handelt es sich um das erste Custom-Design einer Arc-A7-Serie, welches wir uns anschauen. Die Gunnir Arc A380 haben wir uns bereits im August angeschaut, aber in dieser Leistungsklasse dürften die wenigsten einen ernsthaften Blick auf eine Grafikkarte mit Intel-GPU werfen. Zum anderen betritt Acer hier als zwar schon etablierter Hersteller für Notebooks, PCs und andere Hardware (Monitore und vieles mehr) nun auch den Markt der Einzelkomponenten. Die Predator-Marke wird zudem in Zukunft noch weitere Komponenten einführen - unter Lizenz allerdings. Vorgestellt hat man auf der CES unter anderem eine NVMe-SSD.

Neben der Phantom-Gaming-Serie von ASRock ist die Acer Predator BiFrost Intel Arc A770 nun aber das erste Custom-Modell einer Intel Arc A770 und diesem wollen wir uns nun widmen.

Das Design bzw. die Umsetzung der Kühlung ist eines der auffälligsten Merkmale der Karte. Aber dazu kommen wir später. Zunächst einmal werfen wir einen Blick auf die technischen Daten der Karte:

Gegenüberstellung der Arc-Varianten
  Intel Arc A750 Limited Edition Intel Arc A770 Limited EditionAcer Predator BiFrost Intel Arc A770
Preis 313 Euro 379 Euro450 Euro
Xe-Cores 28 3232
FP32-Einheiten 3.584 4.0964.096
Raytracing-Einheiten 28 3232
XMX-Einheiten 448 512512
GPU-Takt 2.050 MHz 2.100 MHz2.100 MHz
GDDR6-Speicher 8 GB 8 / 16 GB16 GB
Speicherinterface 256 Bit 256 Bit256 Bit
Speicherbandbreite 512 GB/s 520 GB/s
560 GB/s
560 GB/s
Anbindung 16x PCIe 4.0 16x PCIe 4.016x PCIe 4.0
TDP 225 W 225 W225 W

Für die Arc A770 zum Einsatz kommt die ACM-G10-GPU, wie sie auch auf der Arc A750 und der noch immer nicht erhältlichen Arc A580 verwendet werden soll. Die Ausbaustufen von 24, 28 und 32 Xe-Kernen stellen dabei die Segmentierung in die drei Leistungsbereiche dar. Dementsprechend zeigt sich der weitere Ausbau mit Raytracing-, Shader- und XMX-Einheiten. Die Acer Predator BiFrost Intel Arc A770 unterscheidet sich in dieser Hinsicht nicht von einer Intel Arc A770 Limited Edition. Selbst beim angegeben Takt gibt es keinerlei Unterschiede, in der Praxis hingegen schon – aber dazu kommen wir noch.

Acer verbaut 16 GB an GDDR6-Speicher, der über ein 256 Bit breites Speicherinterface angebunden ist. Eine Variante der Arc A770 mit 8 GB gibt es in Form der ASRock Intel Arc A770 Phantom Gaming D 8GB OC. Der halbierte Grafikspeicher macht sich auch bei der Arc A750 vor allem bei höheren Auflösungen bereits bemerkbar.

Hinsichtlich der Fertigung greift Intel auf TSMC zurück. Die ACM-G11-GPU ist 157 mm² groß und bringt es auf 7,2 Milliarden Transistoren. Der ACM-G10-Chip ist mit 406 mm² deutlich größer und mit 21,7 Milliarden Transistoren auch komplexer. Eine solche Chipgröße findet man bei NVIDIA erst ab der GeForce RTX 4080. Die AD103-GPU kommt hier auf 378,6 mm² (gefertigt in 4 nm bei TSMC), ist mit 45,9 Milliarden Transistoren zudem auch noch deutlich komplexer. Eine GeForce RTX 4070 Ti kommt mit der AD104-GPU auf nur 294,5 mm². Intel wendet mit der ACM-G10-GPU viel Fläche und viele Transistoren auf. Bei AMD wäre dies mit der Navi-22-GPU auf der Radeon RX 6700 XT vergleichbar. Diese bietet 17,2 Milliarden Transistoren und eine Fläche von 336 mm².

Preislich wird die Acer Predator BiFrost Intel Arc A770 einen schweren Start haben. Aktuell wird für das Modell ein Preis von 450 Euro aufgerufen. Eine Intel Arc A770 Limited Edition kostet nur 379 Euro. Die ASRock Intel Arc A770 Phantom Gaming D 8GB OC mit nur halb so viel Grafikspeicher liegt bei 365 Euro.