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Die erste Arc-Generation konnte die eigenen Ansprüche nicht erfüllen. Zu spät, zu schlechte Software und viel liegen gelassenes Potential – so lässt sich der Start von Intel festhalten. Wir hätten eigentlich erwartet, dass Intel hier nachbessert, aber gerade im Bereich der Idle-Leistungsaufnahme hat sich in unseren Tests leider wenig getan. Den Treiber aber hat Intel zumindest hinsichtlich der Spieleleistung weiter verbessert, was sich vor allem in einigen DirectX-9-Titeln gezeigt hat.
Kommen wir nun zur Acer Predator BiFrost Intel Arc A770, die eben diese Basis versucht bestmöglich umzusetzen. Da die Basis nicht besonders gut ist, fällt es der Karte natürlich auch sehr schwer, daraus möglichst viel zu machen. Im Vergleich zur Arc A770 Limited Edition kommt die Predator BiFrost Intel Arc A770 auf ein Leistungsplus von bis zu 5-6 %. Aber nicht in jedem Spiel und jeder Einstellung ist dies der Fall. Eine um 15 W höhere Leistungsaufnahme muss Acer dazu aber auch aufwenden.
Das Kühlkonzept ist mit jeweils einem Axial- und einem Radiallüfter sicherlich interessant. Aber weder bei den Temperaturen noch bei der Lautstärke sticht die Karte besonders hervor. Dass die Karte ihre Lüfter im Idle-Betrieb nicht abschaltet, ist natürlich einer der größten Pferdefüße der Serie und damit auch der Karte.
Die per Software auswählbaren Modi machen nur bedingt Sinn. Das Turbo-Profil zeigt allenfalls eine höhere Leistungsaufnahme, höhere Temperaturen und eine höhere Lautstärke. In der Spieleleistung aber können wir keinerlei Steigerung feststellen. Das Silent-Profil schränkt die Karte in der Leistungsaufnahme ein, was sich positiv auf die Temperaturen und Lautstärke auswirkt. Wir sind uns aber nicht ganz sicher, ob die Karte auch immer die Einstellungen der Software übernimmt, denn hin und wieder liegen die Benchmark-Ergebnisse zwischen dem Standard- und Silent-Profil einfach zu dicht beisammen. Wir sehen aber auch die zu erwartenden Ergebnisse mit einer um 25 % reduzierten Leistung, was dann auch zur Reduzierung des Power-Limits passt.
Die RGB-Beleuchtung ist ein weiterer Punkt, auf den wir noch eingehen möchten. Sie setzt die beiden Lüfter ganz gut in Szene, was gefallen kann, aber nicht muss. Ansonsten gefällt uns die schwarze Plastik-Abdeckung auf der Front nicht, hier würde eine andere Materialwahl oder ein anderes Oberflächen-Finish sicherlich sinnvoller.
Das AV1-Encoding war mit dem Start der ersten Arc-Generation ein Pluspunkt. Inzwischen bieten dies aber auch AMD und NVIDIA mit ihren aktuellsten GPUs. XeSS stellt eine interessante Alternative zu FSR von AMD und DLSS von NVIDIA dar – vor allem weil es hardware-agnostisch Funktioniert. Die Bildqualität des AI-Upscalings konnte überzeugen.
Die letztgenannten Punkte spielen natürlich auch bei der Beurteilung des Preises eine Rolle – vielmehr noch aber die gebotene Leistung. 450 Euro werden aktuell für die Acer Predator BiFrost Intel Arc A770 verlangt und dies ist natürlich für die Leistung und die vielen vielen Kinderkrankheiten der Arc-Alechemist-Plattform einfach zu viel.
Positive Aspekte der Acer Predator BiFrost Intel Arc A770:
- leichtes Leistungsplus gegenüber der Limited Edition von Intel
- 16 GB Grafikspeicher
- interessantes Kühlkonzept
Negative Aspekte der Acer Predator BiFrost Intel Arc A770:
- zu hoher Idle-Stromverbrauch
- zu hoher Preis
- kein semipassiver Betrieb möglich (siehe Idle-Verbrauch)
- weiterhin Schwächen in DX11 und Vulkan