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Auch wenn die beiden Modelle der Radeon-RX-7900-Serie inzwischen ausgereift und aufgrund einiger Optimierungen im Treiber näher an ihre GeForce-Gegenstücke heranreichen, so hat AMD den Preisbereich unterhalb von 800 Euro mit den neuen Karten bisher sträflich vernachlässigt und quasi komplett seinem Konkurrenten überlassen.
Nun steigt man gleich mit 299 Euro für eine Radeon RX 7600 ein und entsprechend dem preislichen Abstand sehen wir auch eine komplett andere Leistungsklasse, die hier angesprochen wird. Kann man die GeForce RTX 4060 Ti noch als 1080p/1440p-Karte sehen, so ist die Radeon RX 7600 klar ausschließlich auf das 1080p-Gaming ausgelegt. Die Rohleistung reicht für eine höhere Auflösung ohne zu große Kompromisse bei der Grafikqualität machen zu wollen einfach nicht aus.
Der Unterschied zwischen einer Radeon RX 6600 XT und der nun neuen Radeon RX 7600 ist die Nutzung der RDNA-3-Architektur sowie der anders gefertigte Chip. Entsprechend darf man hier ein ähnliches Leistungsniveau mit einer leichten Verbesserung erwarten. In vielen Benchmarks ist dies auch der Fall, aber nicht in allen. AMD stellt gewisse Referenzwerte für die Leistung zur Verfügung, mit denen wir unsere Werte abgeglichen haben. Aber es gibt in unseren Messungen eben auch ein paar Ausreißen, die nicht völlig daneben liegen, die aber eben eine Radeon RX 7600 teilweise hinter einer Radeon RX 6600 XT sehen, was auf dem Papier eigentlich nicht möglich sein sollte.
Wir haben den Treiber mehrfach neu installiert, das Windows neu aufgesetzt – aber die Werte wurden immer wieder bestätigt. Eine Auffälligkeit gab es: Der GPU-Takt bewegte sich in einem relativ breiten Spektrum über die Spiele hinweg. Von 2.500 bis 2.700 MHz sahen wir alles und teilweise bewegt sich der Takt auch im Bereich von 2.400 MHz, was den geringen bis gar nicht vorhandenen Abstand zur Radeon RX 6600 XT dann eventuell erklären kann. Leider konnten wir uns dem Problem nicht weitergehend widmen, da uns die Zeit ausgegangen ist. Die Werte sind so zu sehen, wie sie nun einmal sind.
Vergleicht man die reine Rasterizer-Leistung mit der Nutzung der Raytracing-Effekte so hat AMD weiterhin stark zu kämpfen und überlässt NVIDIA das Feld fast komplett. Die Raytracing-Unterstützung wird in den kommenden Jahren nicht verschwinden, sondern von den Spielen immer weiter ausgebaut werden. Entsprechend wird AMD sich mit einer RDNA-4-Architektur hoffentlich darauf konzentrieren, diesen Bereich noch weiter auszubauen, als man es von RDNA 2 zu RDNA 3 bereits getan hat.
Auffällig ist auch, dass NVIDIA bei den kleinere Ada-Lovelace-GPUs hinsichtlich der Effizienz immer zulegen kann. Bei AMD scheint dies anders zu sein. Können die Karten der Radeon-RX-7900-Serie dahingehend noch überzeugen, verbraucht die Navi-33-GPU der Radeon RX 7600 sowie viel wie NVIDIAs AD106 der GeForce RTX 4060 Ti, die Karte ist aber deutlich langsamer.
Dass 8 GB an Grafikspeicher im Jahre 2023 nicht mehr angeboten werden sollten, haben wir schon im Rahmen der GeForce RTX 4060 Ti erläutert und dargelegt. Ja, man kann die Grafikeinstellungen reduzieren und kommt dann etwas länger mit den 8 GB aus, gleich zum Start einer Karte schon Kompromisse eingehen zu müssen, ist für den Käufer aber sicherlich enttäuschend.
Auch die Anbindung über nur acht PCI-Express-Lanes spielt hier wieder eine Rolle, denn nicht jeder Spieler hat bereits eine Plattform im Einsatz, die PCI-Express 4.0 unterstützt bei bei PCI-Express 3.0 sind acht Lanes eben nur so schnell wie es vier Lanes bei PCI-Express 4.0 währen. Der Unterschied ist in den Benchmarks nicht groß, aber vorhanden.
Mit DLSS 3 hat NVIDIA eine Technik in der Hinterhand, die zu einem gewissen Teil die Unzulänglichkeiten der Hardware kompensieren kann. AMD kann dies nicht bzw. FSR 2 bietet häufig nicht die Bildqualität von DLSS 2 und eine Frame Generation ist noch nicht vorhanden.
AMD kann bei der Radeon RX 7600 eigentlich nur über den Preis punkten und steht ansonsten eigentlich mit heruntergelassener Hose da. 339 Euro kostete die Radeon RX 6600 damals, nun sind es 299 Euro und es ist sicherlich ungewöhnlich, dass ein Hersteller bei einer neuen Modellgeneration sogar den Preis reduzieren kann. Anders aber wäre es für AMD sicherlich kaum möglich gewesen, die Radeon RX 7600 sinnvoll am Markt zu platzieren. Die Modelle der Radeon RX 7600 werden ab morgen im Handel erhältlich sein.
- niedriger Preis (auch im Vergleich zum Vorgänger)
- niedrige Last-Lautstärke
- geringes Leistungsplus gegenüber der Radeon-RX-6600-Serie
- schwache Raytracing-Leistung
- 8 GB werden zukünftig limitieren
- weniger effizient als die GeForce RTX 4060 Ti