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Kleiner Rechner mit großem Herz. Dies trifft auf den Medion AKOYA P7705D durchaus zu, denn der Intel Core i7-2600 zählt nicht nur zu den aktuell schnellsten Prozessoren auf dem Markt, sondern ist zusammen mit den restlichen Komponenten auch in einem sehr schlanken Gehäuse der Marke Eigenbau untergebracht worden. Dieses misst 180 x 365 x 390 mm (BxHxT) und passt damit unter jeden heimischen Arbeitstisch. Die schicke Klavierlack-Optik an der Gehäuse-Front macht einiges her, ist dafür allerdings auch besonders anfällig für nervige Fingerabdrücke oder Staubkörner - man ist ständig am Putzen.
Ansonsten ist die Front in fünf Teilbereiche aufgeteilt. Während sich ganz unten zur besseren Belüftung einige Lüftungsschlitze befinden, wurde direkt darüber der Power-Button untergebracht, der im Betrieb von blaufarbigen LEDs beleuchtet wird. Außerdem sind in dieser Etage das Intel- und Windows-Logo sowie der Medion-Schriftzug zu finden. Ein Stockwerk darüber versteckt sich hinter der Abdeckung ein Multi-Card-Reader. Er liest MS/SD/MMC- und CF- sowie SM- und XD-Picture-Karten. Auch die üblichen 3,5-mm-Klinken-Buchsen für das Headset und Mikrofon sind dort untergebracht. Zu guter Letzt befinden sich dort auch zwei USB-Schnittstellen für den schnellen Anschluss externer Laufwerke. Direkt darüber ist der schon erwähnte Hot-Swap-Anschluss zu finden. Damit lassen sich einfach, eigentlich interne 3,5-Zoll-Festplatten, ohne großen Aufwand mit dem Mainboard verbinden. Der SATA-Anschluss und die -Stromstecker wurden einfach nach oben verlegt. Im fünften und letzten Segment ist das optische Laufwerk versteckt.
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Im Inneren des kleinen Midi-Towers werkelt teilweise richtige High-End-Hardware. Herzstück des kleinen Komplett-Systems ist ein Intel Core i7-2600. Er verfügt über vier Rechenkerne, kann dank SMT-Support bis zu acht Threads gleichzeitig bearbeiten und wird mit jeweils 3,4 GHz befeuert. Je nach Auslastung takten sich einzelne Kerne automatisch auf bis zu 3,8 GHz nach oben und erhöhen somit die Leistung. Gekühlt wird der Prozessor allerdings nur von Intels Boxed-Kühler. Er bleibt im Leerlauf zwar angenehm laufruhig, lässt die CPU unter Last aber ziemlich schwitzen und dreht schon deutlicher auf. Für eine bessere Belüftung hat man ihm allerdings einen eigenen Abluftkanal spendiert.
Der 8192 MB große DDR3-Arbeitsspeicher setzt sich aus zwei 4096-MB-Riegeln aus dem Hause Elixir zusammen. Sie arbeiten mit 1333 MHz und bringen es bei relativ sparsamen 1,5 Volt auf Zugriffszeiten von 9-9-9-24 bei einer Command-Rate von 1T. Verbaut wurden Prozessor und Arbeitsspeicher auf einem kleinen Micro-ATX-Board, dem MSI MS-7707. Dieses ist ausschließlich für den OEM-Markt bestimmt, besitzt aber alle möglichen Anschlüsse, welche der Durchschnittsanwender irgendwann einmal brauchen könnte. Selbst zwei brandneue USB-3.0-Anschlüsse sind vorhanden. Über das Mainboard wird auch der Sound realisiert. Der Onboard-Chip stellt acht Kanäle zur Verfügung und erlaubt somit den Anschluss von Heimkino-Anlagen und Raumklang-Systemen.
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Auf der Rückseite liefert das MSI MS-7707 vier USB-2.0-Schnittstellen, zwei moderne USB-3.0-Buchsen und die üblichen Sound-Anschlüsse. Auch ein schneller Gigabit-LAN-Port ist vorhanden. Wer nicht das mitgelieferte Maus- und Tastatur-Bundle nutzen und lieber bei seiner alten, gewohnten Tastatur bleiben möchte, für den sind zur Not selbst noch zwei längst überholte PS/2-Buchsen vorhanden. Die verbaute AMD Radeon HD 6870 liefert zwei DVI-Ausgänge, einen HDMI-Port und zwei mini-DisplayPort-Anschlüsse. Sie muss sich ansonsten ebenfalls strikt an die Vorgaben ihres Herstellers halten und rechnet mit 900 MHz. Der 1024 MB große GDDR5-Videospeicher, welcher über ein 256 Bit breites Speicherinterface angebunden ist, bringt es hingegen auf effektive 4200 MHz. Gekühlt wird die 1120 Streamprozessoren (224 5D) starke Grafikkarte vom Referenzkühler. Da das Mainboard auf der linken Gehäuse-Seite verschraubt wurde, ist auch die Grafikkarte verdreht verbaut. Um die volle Kompatibilität nutzen zu können, sollte man hier den unteren DVI-Stecker nutzen. Andernfalls stehen nicht alle möglichen Auflösungen zur Verfügung.
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Auf ein aufwendiges Kabelmanagement hat Medion leider verzichtet. Demnach macht das Innere des Medion AKOYA P7705D keinen aufgeräumten Eindruck. Vor allem im Bereich der Grafikkarte hängen, eigentlich nicht benötigte Kabel, die man sich hätte sparen können, im System. Die Seagate ST31500541AS wurde senkrecht verbaut und fasst satte 1,5 TB an Daten. Dabei wurde sie allerdings in zwei Partitionen unterteilt. Die zweite Partition ist ausschließlich als Recovery-Platte gedacht, denn Platz ist da nicht mehr viel. Ansonsten besitzt sie einen 32 MB großen Zwischenspeicher und arbeitet mit 5400 Umdrehungen in der Minute.
Das optische Laufwerk, ein Blu-ray-Combo-Gerät stammt aus dem Hause Samsung. Der SH-B123A liest Blu-rays mit 12-facher Geschwindigkeit und beschreibt DVDs mit maximal 16-facher Geschwindigkeit. Angeschlossen ist er über Serial-ATA.
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Beim Netzteil hat Medion leider kräftig gespart. Hier setzt man auf ein simples OEM-Netzteil, das mit 450 Watt nicht nur zu den eher schwächeren Modellen zählt, sondern auch auf ein Kabelmanagement sowie eine 80Plus-Zertifizierung verzichten muss. Die erste 12-Volt-Leitung leistet gerade einmal 20 Ampere, während Leitung Nummer 2 mit 18 Ampere noch weniger zur Verfügung stellt. Die 3,3- und 5,0-Volt-Schienen bringen es hingegen auf 15 bzw. 21 Ampere. Zu den leisteten Modell zählt der Stromspender leider auch nicht, doch dazu später mehr.
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Neben dem Komplett-PC selbst ist auch ein kabelloses Peripherie-Set, bestehend aus Maus und Tastatur, zu finden. Die beiden Eingabegeräte kommunizieren über ein Empfangsgerät und benötigen jeweils eine AA-Batterie. Die Maus verfügt über drei Tasten und ein Scrollrad, während die Tastatur mit einigen Multimedia- und Kurzwahl-Tasten glänzen kann.
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Wie für Medion typisch, wird gleich eine ganze Reihe an Handbüchern mitgeliefert. Sie sind in den verschiedensten Sprachen geschrieben und sollen selbst Einsteiger in die PC-Welt einführen. Der versierte Leser wird ein solches Büchlein allerdings wohl nicht einmal durchblättern. Auch diverse Garantie-Karten, ein CD-Key für Cyberlink Ultra DVD und die beiden Recovery-CDs sind mit im Lieferumfang enthalten. Damit es auch gleich losgehen kann, ist natürlich auch ein Kaltgerätestecker mit im Karton. Für ältere Monitore ist an ein DVI/VGA-Adapter gedacht worden.
Doch umfangreiches Zubehör rechtfertigt meist nur bedingt einen Aufschlag im Anschaffungspreis. Stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis des Medion AKOYA P7705D?
Komponente | Medion AKOYA P7705D | Vergleichbare Zusammenstellung | Günstigster Preis | |
CPU | Intel Core i7-2600, 3,4 GHz 8 MB L3-Cache, Sockel 1155 | Intel Core i7-2600, 3,4 GHz | ~ 230 Euro | |
Mainboard | MSI MS-7707, P67-Mainboard, Gigabit-LAN | MSI H61M-P32 | ~ 60 Euro | |
Speicher | 2x 4 GB Elixir DDR3-1333 9-9-9-24 | Elixir 2x 4GB DDR3-1333 9-9-9-24 | ~ 60 Euro | |
Grafikkarte | AMD Radeon HD 6870, 1024 MB GDDR5, 900 MHz GPU-Takt, 1050 MHz Speichertakt | HIS Radeon HD 6870, 1024 MB GDDR5, 900 MHz GPU-Takt, 1050 MHz Speichertakt | ~ 135 Euro | |
Festplatte | 1x Seagate ST31500541AS 1,5 TB, 32 MB Cache, 5900 rpm, SATA II | 1x Seagate ST31500541AS 1,5 TB, 32 MB Cache, 5900 rpm, SATA II | ~ 50 Euro | |
Optische Laufwerke | Samsung SH-B123A Bluray-Combo, 12x BD-ROM 16x/8x/16x/6x/12x/ | Samsung SH-B123A Bluray-Combo, 12x BD-ROM 16x/8x/16x/6x/12x/ | ~ 130 Euro | |
Soundkarte | onboard, 7.1 Onboard Audio, HD-Codec | Onboard-7.1-Sound | - | |
Netzteil | Fortron 450-60EMDN | Fortron 500-60APN | ~ 35 Euro | |
Gehäuse | Medion | HKC 4672GD | ~ 30 Euro | |
Betriebssystem | Windows 7 Home Premium 64 bit | Windows 7 Home Premium 64 bit - SB-Version | ~ 70 Euro | |
Gesamtpreis | 999 Euro | 800 Euro | Stand: 23. Mai 2011 |
Wie man sieht, ist der Preis des Medion AKOYA P7705D durchaus berechtigt. Würde man ähnliche, vergleichbare Komponenten im Einzelhandel erwerben, würde man zwar nur 800 Euro auf den Ladentisch legen müssen, doch sind die Preise für den Hot-Swap-Anschluss, die Installation und den Zusammenbau noch nicht mit einberechnet. Auch die Handbücher und vor allem das Peripherie-Bundle würden fehlen. Insgesamt also ein guter Preis!