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Performance
Arctic gehört zu den wenigen Herstellern, die auf eine "Trinity"-APU setzen. Im Cinebench 11.5 konnte sich das A10-4600M-Flaggschiff vor seine hauseigenen "Llano"-Vorgänger setzen und Intels Atom-Plattform deutlich überholen. Während letztere es auf etwa 0,70 Punkte brachte, beendete die "Trinity"-APU der Arctic MC101-A10 mit starken 2,03 Punkten den Benchmark und zieht damit mit Intels Core i5-2410M nahezu gleich. Bei der Speicherbandbreite konnten wir aufgrund der beiden verbauten DDR3-12800-Module ebenfalls sehr gute 11,0 GB/Sek. messen. Die Festplatte schrieb in unseren Test mit 108 MB/s. Gleiches gilt für das Lesen.
Unsere letzten Testkandidaten dieser Leistungsklasse mussten mit Intels Atom-Prozessor und der dazugehörigen HD3000-Lösung vorliebnehmen. Im besten Fall konnten sie auf NVIDIAs ION-GPU setzen. Die integrierte Grafiklösung der "Trinity"-APU ist da schon deutlich schneller. Diese Entscheidung macht sich natürlich bei den Grafik-Benchmarks mehr als deutlich bemerkbar. Die GPU ist deutlich leistungsfähiger und brachte es im aktuellen 3DMark 11 immerhin noch auf P1114 Punkte. 3DMark Vantage schloss das System mit P4486 Punkten ab. Der altbackene 3DMark 06 kam mit 7240 Punkten ans Ziel.
Damit konnte Arctic die Konkurrenz deutlich in die Schranken weißen. Deutlich wird der Leistungsunterschied auch in Resident Evil 5. Hier konnte der Mini-PC MC101-A10 im DirectX-10-Modus bei einer Auflösung von 1280 x 720 Bildpunkten 47,2 FPS erzielen. Bei der höheren Auflösung von 1680 x 1050 Bildpunkten waren es immerhin noch 33,7 FPS. Ältere Titel sind damit durchaus spielbar.
Auch die verschiedensten PCMarks musste Arctics MC101-A10 über sich ergehen lassen. Im Großen und Ganzen kann man sich hier von der Konkurrenz deutlich absetzen und Intels Atom-Plattform sowie AMDs Brazos-Systeme deutlich übertrumpfen. In dieser Leistungsklasse stellt Arctic damit alle bisher getesteten Modelle in den Schatten:
PCMark 7 | PC Mark Vantage | ||
Video Playback | 22,92 fps | 3917 | Memories Score |
Video Transcoding | 3164,67 KB/s | 3834 | TV and Movies Score |
System Storage - Gaming | 4,07 MB/s | 4389 | Gaming Score |
Graphics DX9 | 26,37 fps | 5238 | Music Score |
Image Manipulation | 6,03 Mpx/s | 7714 | Communications Score |
Importing Pictures | 5,65 MB/s | 4475 | Productivity Score |
Web Browsing | 7,99 pages/s | 3379 | HDD Score |
Data Decrypting | 53,79 MB/s | - | - |
Score | 1964 | 5801 | Score |
Multimedia
Da Arctics MC101-A10 ihren Einsatz überwiegend im heimischen Wohnzimmer finden soll, dürfte sie sich die meiste Zeit wohl um die Wiedergabe von Multimedia-Inhalten kümmern. Während die Wiedergabe von Musik mit Sicherheit keine große Aufgabe für die "Trinity"-APU sein dürfte, erfordern 1080p-Videos deutlich mehr Rechenpower. Hier können wir für unser Testmuster Entwarnung aussprechen - der flotten Radeon HD 7660G als Beschleuniger sei Dank. Unser Test-HD-Video lief ruckelfrei über den Bildschirm. Wer keine Windows-Mediacenter-fähige Fernbedingung sein Eigen nennt, zumindest aber ein Android-Smartphone oder ein Apple iPhone bzw. iPod besitzt, der kann sich eine mobile Applikation aus dem jeweiligen Store laden. Befinden sich beide Geräte (das Smartphone und das Arctic MC101) im gleichen WLAN-Netz lässt sich das Medie-Center von Windows 7 problemlos kabellos und ohne Tastatur und Maus steuern. Bei unseren Tests funktionierte das durchgehend gut.
Stromverbrauch
AMDs "Trinity"-APU A10 4600M besitzt eine maximale Leistungsaufnahme von 35 Watt. Zusammen mit den restlichen Komponenten des Arctic MC101-A10 fällt die Leistungsaufnahme aber etwas höher aus. Zusammen mit Prime95 und Furmark zog unser Testsample bis zu 61,2 Watt aus der Steckdose. Schaltet man die Belastung der Grafikeinheit mittels Furemark ab, sinkt der Verbauch auf knapp über 50 Watt. Im Leerlauf liegt der Wert bei sehr guten 14,8 Watt. Da können sich vergleichbare Brazos- oder Pinetrail-Plattformen durchaus eine Scheibe abschneiden, zumal diese auch noch deutlich weniger leisten.
Stabilität, Temperaturen
Im gesamten Testdurchlauf gab es keine Stabilitätsprobleme. Auch mehrstündige Lasttests absolvierte der PC ohne Probleme, wobei er im Realbetrieb sicherlich nie die Last von Prime95 und FurMark gleichzeitig aushalten muss. Unter Volllast heizte sich die APU auf bis zu 63 °C auf. Die Festplatte war sowohl im Leerlauf wie auch unter Volllast angenehm kühl. Hier mussten wir 32 bzw. 34 °C messen. Die hohen Temperaturen der APU führten allerdings dazu, dass die verbaute A10 4600M ihren vollen Boost-Takt von 3,2 GHz nie erreichte. Kurzzeitig taktete sich diese auf 2,7 GHz hoch, ging dann aber schnell wieder zurück auf ihre standardmäßigen 2,3 GHz. Da auch das Aluminium-Gehäuse seinen Teil zur Kühlung des Systems beiträgt, wird dies verglichen mit anderen Multimedia-PCs deutlich wärmer. Wir mussten hier eine Höchsttemperatur von fast 47 °C messen, was fast an der Schmerzgrenze für die menschliche Haut liegt. Die Warnschilder im Karton haben also durchaus ihre Daseins-Berechtigung.
Lautstärke
Gerade Wohnzimmer-PCs sollten besser nicht mit einem lauten Betriebsgeräusch auffallen und so den Filmgenuss stören. Der kleine Radiallüfter, welcher sich in der Arctic MC101A10 um Chipsatz und APU kümmert, fängt im Leerlauf meist nicht das Arbeiten an und tut dies erst bei einer Temperatur von 60 °C. Damit blieb das System im normalen Windows-Betrieb nahezu lautlos. Einzig die 2,5-Zoll-Festplatte war bei Zugriffen aus dem System herauszuhören. Unter Last dreht der kleine Lüfter hier und da aber deutlicher auf, vor allem dann, wenn FurMark und Prime95 gleichzeitig liefen. Dann war das System durchaus wahrzunehmen. Wirklich störend war die Geräuschkulisse aber noch lange nicht.