TEST

MSI Aegis

Leicht aufrüstbarer Spielerechner im kompakt-schicken Design getestet - Die Hardware-Ausstattung

Portrait des Authors


Werbung

Bevor wir uns das Gehäuse des MSI Aegis im Detail anschauen, werfen wir zunächst einen Blick auf die Hardware-Ausstattung.

msi aegis gtx970 cpuz

Herzstück unseres Aegis-Testrechners ist ein Intel Core i7-6700. Er läuft wie alle aktuellen Skylake-Prozessoren von Intel im 14-nm-Verfahren vom Band und kommt direkt nach dem Intel Core i7-6700K als amtierendes Flaggschiff der Plattform. Im Gegenzug zu diesem verzichtet er nicht nur auf das "K"-Suffix und damit auf den nach oben hin geöffneten Multiplikator, sondern ist obendrein geringer getaktet. Die vier Rechenkerne machen sich mit einem Basis-Takt von 3,4 GHz ans Werk und erreichen im Turbo je nach Lastzustand einen Maximaltakt von 4,0 GHz. Das Sockel-LGA1151-Modell kann dank SMT-Support weiterhin acht Threads gleichzeitig bearbeiten. Aufgrund der leicht reduzierten Taktraten und dem Wegfall des offenen Multiplikators sinkt die maximale Leistungsaufnahme von ehemals 91 auf 65 W TDP. Keine Änderungen im Vergleich zum K-Modell gibt es bei den Caches. Der L3-Cache fasst weiterhin 8 MB und kann von allen CPU-Kernen gleichzeitig angesprochen werden. Der Zwischenspeicher in zweiter Reihe beläuft sich auf 256 KB pro Kern, die L1-Caches stellen hingegen jeweils einen 32 KB großen Daten- und Instruktions-Cache bereit. 

Weiterhin mit an Bord ist eine integrierte Grafiklösung. Die Intel HD Graphics 530 wäre als mittlere GT2-Ausbaustufe mit ihren insgesamt 24 Executions-Units und einem Takt von 350 bis 1.150 MHz aber alles andere als schnell genug, um aktuelle Grafikkracher ruckelfrei auf den Bildschirm zu zaubern. MSI verbaut in seinem Aegis-System deswegen eine deutlich leistungsstärkere diskrete Grafiklösung der GTX-Reihe von NVIDIA.

msi aegis gtx970 gpuz

MSI liefert das Aegis wahlweise mit einer GeForce GTX 960 oder GeForce GTX 970 aus. Unser Testmuster wird von letzterer befeuert. Konkret setzt man hier auf die GeForce GTX 970 4GD5T OC des eigenen Hauses. Sie baut auf der GM204-GPU auf, welche der zweiten Maxwell-Generation entspringt und rund 5,2 Milliarden Transistoren unterhalten muss, inzwischen aber schon von den ersten Pascal-Grafikkarten beerbt wurde. Zur Verfügung stehen jedenfalls 1.664 Shadereinheiten, die sich wiederrum auf zwei Graphics Processing Cluster aufteilen und sich jeweils aus 13 Streaming Multiprozessoren (SMM) zu je 4x 32 Shadereinheiten zusammensetzen. Damit stehen in der Summe die bereits erwähnten 1.664 ALUs zur Verfügung: 13 (SMM) x 4 (SMM-Blöcke) x 32 (Shader). Hinzu kommen pro SMM acht Textureinheiten, womit der GeForce GTX 970 104 TMUs zur Seite stehen.

Beim Speicher vertraut man auf vier 64-Bit-Controller und damit auf einen 256 Bit breiten Datenbus. Daran sind schnelle GDDR5-Chips angeschlossen, die es auf eine Gesamtkapazität von 4.096 MB bringen. Mit einer Taktfrequenz von 1.753 MHz erreicht die MSI-Grafikkarte so eine Speicherbandbreite von 224,4 GB pro Sekunde. Eine Übertaktung gibt es zumindest beim Speicher nicht, immerhin aber beim Grafikprozessor. Diesen hat MSI von ehemals 1.051 bzw. 1.178 MHz im Basis- und Boost-Takt auf 1.102 respektive 1.241 MHz angehoben. Wie beim Referenzmodell müssen zwei 6-Pin-PCI-Express-Stromstecker an den 3D-Beschleuniger angeschlossen werden. Den langweiligen Referenzkühler tauschte MSI gegen ein eigenes Modell mit zwei 100-mm-Ventilatoren, dicken Kupfer-Heatpipes und zahlreichen Aluminiumfinnen aus. Damit soll die Grafikkarte deutlich kühler bleiben und gleichzeitig leiser agieren als die Referenzversion. Mit dem Mainboard verbunden wird die MSI GeForce GTX 970 4GD5T OC im MSI Aegis über eine Riserkarte.

Restliche Hardware-Ausstattung

Dazu gibt es 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher mit einer Geschwindigkeit von 2.133 MHz. Zum Einsatz kommen zwei SO-DIMM-Module im Dual-Channel-Modus, die jeweils auf der Vorder- und Rückseite des Mainboards angebracht wurden. Sie stammen von SK Hynix. Das Mainboard hört auf den Namen MS-B901 und kommt im platzsparenden Mini-ITX-Format daher, setzt allerdings auf den abgespeckten B150-Chipsatz von Intel. Das Betriebssystem sowie eine Reihe von hauseigenen Tools hat MSI auf einem M.2-Laufwerk mit 256 GB von Kingston verbaut. Dieses setzt allerdings noch nicht auf das NVMe-Protokoll und erreicht damit nicht ganz so hohe Übertragungsraten. Theoretisch können solche Laufwerke laut MSI aber natürlich im Aegis eingesetzt werden. Als Datengrab für die eigene Spielesammlung haben die Taiwaner eine zusätzliche Magnetspeicherfestplatte im 3,5-Zoll-Format verbaut, die weitere 1 TB Speicherplatz zur Verfügung stellt. Mit Strom versorgt wird die Hardware von einem 350 W starken Netzteil im Flex-ATX-Format von FSP, das sich mit einem 80Plus-Bronze-Zertifikat schmückt. All das bringt man in einem schicken Eigenbau-Gehäuse mit Mystic-Light-Beleuchtung unter, welches es so nicht zu kaufen gibt.

Mitgelieferte Software

MSI installiert bei seinem Aegis-System nicht nur Windows 10 Home in der 64-Bit-Version, sondern gibt ihm auch eine Reihe nützliche Tools mit auf dem Weg. Das hauseigene Gaming Center dient dabei als zentrale Anlaufstelle für alle wichtigen Einstellungen. Darüber lässt sich beispielsweise die Mystic-Light-Beleuchtung steuern. Dank RGB-LEDs kann der Anwender nicht nur die Farbe festlegen, sondern auch die Art des Beleuchtungseffekts. Möglich ist ein permanentes Aufleuchten der LEDs, eine ansteigende Beleuchtung bis zum Maximum oder aber ein stetig pulsierendes System. Angepasst werden kann die Beleuchtung aber auch an die aktuelle Audio-Ausgabe.

Ansonsten liefert das Gaming Center wichtige Informationen zur Festplattennutzung, der Speicherauslastung sowie der Belastung von CPU und GPU. Aber auch die aktuelle Übertragungsgeschwindigkeit von Ethernet und WLAN können hier eingesehen werden. Über ScenaMax können grafische Effekte auf die Bildausgabe gelegt werden. Ansonsten kann das Wireless-LAN-Modul oder aber die Super-Charger-Funktion bei den dazugehörigen USB-Buchsen ein- und abgestellt werden.

gaming center k

Weiterhin mit an Bord ist eine Software für die Recovery-Funktion, oder zum Feintuning das Nahimic Audio Enhancers. Den XSplit Gamecaster für Live-Streaming von Spielesessions ist ebenso vorinstalliert, wie der WTFast-Client, welcher höhere Übertragungsraten bei gleichzeitig kürzeren Latenzzeiten in Spielen verspricht. Highlight ist aber die Vollversion von Tom Clancy's The Division.

Vergleichssystem

Wer einen Vergleichsrechner zusammenstellt, kann natürlich Geld einsparen, verzichtet allerdings auf das stylische Gehäuse und das schicke Beleuchtungssystem, welches es beides so nicht zu kaufen gibt. Unser Vergleichsrechner verfügt also über ein deutlich schlichteres, im Vergleich zum MSI Aegis fast schon langweiliges Gehäuse. Die Preisangaben lassen sich somit nur bedingt vergleichen und sind nur also grober Richtwert anzusehen.

Technische Daten des Vergleichssystems
Prozessor Intel Core i7-6700 etwa 299 Euro
Mainboard MSI B150I Gaming Pro AC etwa 99 Euro
Arbeitsspeicher 16 GB DDR4-2133 Crucial Ballistix Sport (2x 8GB) etwa 70 Euro
Grafikkarte MSI GeForce GTX 970 4GD5T OC etwa 340 Euro
Massenspeicher Kingston G2 Drive 240 GB M.2 (240 GB)
Western Digital Blue (1 TB)
etwa 93 Euro
etwa 48 Euro
CPU-Kühler Arctic Alpine 11 Pro etwa 9 Euro 
Gehäuse Fractal Design Node 304 Black etwa 75 Euro 
Netzteil be quiet! Pure Power L8 400W etwa 48 Euro 
Betriebssystem Microsoft Windows 10 Home 64 Bit etwa 95 Euro 
Sonstiges BitFenix Alchemy LED Bundle RGB etwa 30 Euro
Gesamt   etwa 1.207 Euro