Wie bei vielen anderen Modellen setzt man auch beim Intel NUC6i7KYK auf eine integrierte Grafiklösung. Wie die Leistung der Iris Pro 580 in der Praxis ausfällt, zeigen wir auf dieser Seite auf.
Leistung
Der Intel Core i7-6770HQ ist einer der leistungsstärksten Mobilprozessoren auf Skylake-Basis und damit deutlich schneller als beispielsweise die U-Prozessoren oder gar die Celeron-Modelle, welche derzeit in vielen anderen Mini-PCs zum Einsatz kommen. Das macht sich nicht nur im Alltag bei Office-Arbeiten bemerkbar, sondern auch in unseren Benchmarks. In den beiden Cinebench-Benchmarks erreicht das Testmuster mit 7,72 bzw. 703 Punkten fast doppelt so viele Punkte wie noch der gesockelte Intel Core i3-6100T aus dem MSI Cubi 2 Plus mit STX-Formfaktor aus unserem letzten Test. Insgesamt erreicht die CPU damit Desktop-Leistung.
Im Komprimierungstest von 7-Zip wird die 20.000er-Marke geknackt, dank der beiden auf 2.133 MHz getakteten DDR4-Riegel im Dual-Channel-Modus liegt die Speicherbandbreite bei sehr guten 24,49 GB/s. Die Samsung SSD 950 Pro erreicht mit einer Datenübertragungsrate von knapp über 1,9 GB/s allerdings nicht ganz die versprochenen Werte, ist damit aber natürlich noch immer mehr als schnell genug und überholt herkömmliche 2,5-Zoll-SSDs oder gar handelsübliche Magnetspeicherfestplatten spielend. Ein Office-Betrieb ist damit mehr als möglich, auch für 4K-Videoausgabe steht genügend Rechenpower im Intel NUC6i7KYK bereit. Zu beachten ist allerdings, dass es das System ausschließlich als Barebone geben wird – die Leistung ist damit von den verbauten Zusatzkomponenten abhängig.
Spieleleistung mit Potential nach oben
Die größten Sprünge macht das neue NUC-Flaggschiff vor allem bei der Grafikleistung. Dank der nochmals gesteigerten Anzahl der Rechenkerne sowie des eigenen eDRAM-Speichers sind ältere und weniger anspruchsvolle Spieletitel kein Problem für den Kompakt-Rechner. Das betagte Anno 2070 läuft in Full HD und maximalen Details mit fast 39 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm, im älteren Tomb Raider sind es sogar 40 FPS möglich. Wer lieber mit einer Bildwiederholrate von 60 FPS spielt, kann diese mit einer leichten Reduzierung der Detailstufe erreichen. Bei Resident Evil 5 oder Streetfighter IV ist dies nicht notwendig. Hier wird die magische FPS-Marke fast erreicht oder gar um das Doppelte überboten.
Wer jedoch aktuelle Grafikkracher spielt, der muss einige Abstriche in Kauf nehmen, kann jedoch auch hier mit durchaus akzeptabler Geschwindigkeit spielen. Grand Theft Auto 5 läuft beispielsweise in geringster Detailstufe in 720p bzw. 1080p mit etwa 34 bis 45 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm, womit das System etwa so schnell ist, wie die ältere Konsolen-Generation. An schicke Grafikdetails ist allerdings nicht zu denken. Im Gegenteil: Teilweise kommt es zu unschönen Bildfehlern, die wohl ein Treiber-Problem der Intel-Grafik sind. Viel störender als diese ist allerdings der fehlende Detailgrad, der den Spielspaß doch ein wenig trübt. Gleiches gilt für The Witcher 3, wobei hier noch weniger FPS aus der Iris-Pro-Grafik herauszukitzeln sind.
Ambitionierte Gamer werden dem Intel Core i7-6770HQ und dessen integrierte Grafiklösung trotz der beachtlichen Leistungssteigerung aber weiterhin den Rücken kehren und lieber auf ein System mit dedizierter Grafik zurückgreifen. Ältere Titel sind jedoch schon heute kein Problem für das NUC. Insgesamt liegt die Iris Pro 580 etwas unter dem Leistungsniveau einer AMD Radeon R7 240. Sollten sich die externen Grafikboxen, welche vor allem auf der Computex 2016 immer wieder zu sehen waren, durchsetzen, lässt sich an das NUC dank der Typ-C-Buchse eine solche anschließen und damit das System endgültig spieletauglich machen. Ansonsten eignet es sich dank QuickSync-Support natürlich auch als Streaming-Client für Steam-Spiele im Wohnzimmer – dann aber teilweise nur mit hoher Latenz.
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PCMark 7 | PC Mark Vantage | ||
Video Playback | 23,96 fps | 17.595 | Memories Score |
Video Transcoding | 16.836,36 KB/s | N/A | TV and Movies Score |
System Storage - Gaming | 16,32 MB/s | 23.250 | Gaming Score |
Graphics DX9 | 54,01 fps | 25.079 | Music Score |
Image Manipulation | 17,13 Mpx/s | 26.510 | Communications Score |
Importing Pictures | 17,01MB/s | 32.929 | Productivity Score |
Web Browsing | 19,58 pages/s | 122.231 | HDD Score |
Data Decrypting | 169,63 MB/s | - | - |
Score | 5.929 | 24.518 | Score |
Lautstärke:
Die hohe Rechenpower des Intel Core i7-6770HQ muss aber auch gekühlt werden – vor allem dann, wenn die CPU in einem kompakten Gehäuse sitzt. Ein wirklicher Leisetreter ist das Intel NUC6i7KYK nicht. Schon im Leerlauf unter Windows 10 ist der kleine 60-mm-Lüfter mit einem Schallpegel von 36,2 dB(A) aus einer Entfernung von 30 cm gut wahrnehmbar, wenn auch noch nicht ganz so störend. Belastet man allerdings CPU und Grafikkarte, dann steigt die Geräuschkulisse merklich an. Im Extremtest mit Prime95 und Furmark erreicht das Skull-Canyon-System einen Schallpegel von 46,3 dB(A). Immerhin: Die 50-dB(A)-Marke wird im Gegensatz zu einigen Gaming-Notebooks nicht erreicht. Der Betrieb im Wohnzimmer oder gar Schlafzimmer ist damit nur eingeschränkt zu empfehlen.
Leistungsaufnahme
Dass das neue NUC-Flaggschiff über einen deutlich größeren Energiehunger verfügen würde, das zeigte bereits die Dimensionierung des Netzteils, die mit 120 W angegeben wird. Während unserer Tests bestätigte sich dies. Je nach Leistungsumgebung genehmigt sich unser Testrechner bis zu 94,3 W, im normalen Windows-Betrieb begnügt sich der kleine Rechenkünstler immerhin mit knapp unter 20 W – zumindest in dieser Disziplin kann es dank ausgefeilter Stromspartechniken mit anderen Mini-PCs mithalten. Zum Vergleich: Das MSI Cubi N 2 Plus aus unserem letzten Test zog zwischen 11,3 und 50 W aus der Steckdose.
Temperaturen:
An die Grenzen der Kühlung gelangt man beim Intel NUC-Kit NUC6i7KYK schon sehr schnell. Schon nach wenigen Minuten Prime-Test erreicht der Intel Core i7-6770HQ eine Temperatur von über 95 °C und fängt bereits an, seine Taktraten und Spannungen zu reduzieren, um nicht zu überhitzen. Das reduziert natürlich kräftig die Leistung; auf bis zu 800 MHz wurde der Takt abgesenkt. In der Spitze haben wir sogar 100 °C gemessen, zu Abstürzen, Bildfehlern oder gar einer Notabschaltung kam es während unserer Tests jedoch nicht. Mainboard und SSD bleiben gefährlichen Temperatur-Marken mit 76 bzw. 38 °C unter Volllast fern. In der Praxis werden solche Werte selten erreicht. Im Spielebetrieb wurde der Prozessor zwar ebenfalls sehr heiß, gethrottelt wurde allerdings nicht ganz so stark. Keine Temperatur-Probleme gibt es im normalen Office-Betrieb.