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Buyer's Guide 2018

Bauvorschlag für einen 800-Euro-Rechner - Die Hardware im Detail (1)

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Der Prozessor:

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Einen großen Sprung im Vergleich zum letzten Jahr macht unser erster Buyer's-Guide-Rechner beim Prozessor. Kam im letzten Jahr mit dem AMD Ryzen 5 1400 noch der günstigste AMD-Vertreter zum Einsatz, ist es nun ein Ryzen 5 2600 geworden. Er entspringt nicht nur der zweiten Ryzen-Generation, sondern bietet obendrein deutlich mehr Rechenkerne, was vor allem der Multicore-Leistung einen ordentlichen Schub gibt. Der AMD Ryzen 5 2600 bietet volle sechs Kerne und zwölf Threads. Die Taktraten liegen bei 3,4 bis 3,9 GHz, wobei die XFR (Extended Frequence Range) bei einer Belastung von ein bis zwei Kernen mit maximal 3,95 GHz sogar geringfügig höhere Geschwindigkeiten erreichen kann. Dazu gibt es einen 16 MB großen L3-Cache, die TDP wird von AMD mit 65 W angegeben und gefertigt wird der AMD Ryzen 5 2600 wie alle aktuellen Ryzen-Chips im 12-nm-Verfahren. 

Platz nimmt der AMD Ryzen 5 2600 in einem Mainboard mit Sockel AM4. Wer einen nach oben hin geöffneten Multiplikator haben und seinen Prozessor auch übertakten möchte, der sollte zum Ryzen 5 2600X greifen, welcher etwa 40 Euro mehr als die 160 Euro unserer Non-X-Version kostet. Für Intel-Fans empfehlen wir als Alternative den Core i5-8400 oder gar Core i3-8100. 

Mögliche Alternativen:

Weitere CPU-Tests finden sich unter in unserer Prozessoren-Kategorie.

Der CPU-Kühler:

Die zweite Generation der Ryzen-Prozessoren bringt auch einen neuen Boxed-Kühler mit sich, welcher laut AMD mit einer Geräuschkulisse von gerade einmal 28 dB(A) erfreulich laufruhig sein soll. Da wir aufgrund des gleichen Preises ohnehin zur Boxed-Version greifen, verzichten wir in diesem Jahr auf einen zusätzlichen CPU-Kühler. Im Vergleich zu den großen Ryzen-CPUs oder gar den Threadripper-Ablegern fällt der Boxed-Kühler deutlich kompakter aus und muss auf die RGB-Beleuchtung der größeren Modelle verzichten. Gekühlt wird unser AMD Ryzen 5 2600 daher von einem simplen Aluminiumkühler ohne Heatpipes und einem einzigen Axiallüfter. 

Wer etwas mehr Kühlleistung und eine leise Geräuschkulisse von nur 0,3 Sone haben möchte, dem empfehlen wir wie im letzten Jahr den Arctic Freezer 33 für etwa 23 Euro. Er bietet vier 6-mm-Heatpipes, 49 Aluminiumfinnen und einen Lüfter mit 120-mm-Durchmesser, der per PWM-Signal geregelt wird. 

Mögliche Alternativen:

Weitere Kühler-Tests finden sich in unserer Kühlungs-Kategorie.

Das Mainboard:

Beim Mainboard haben wir uns bei unserem kleinsten Buyer's-Guide-Rechner für das B450 AORUS Pro von Gigabyte entschieden, welches für rund 110 Euro in unserem Preisvergleich zu haben ist und Anfang August von uns auf den Prüfstand gestellt wurde. Gefallen kann vor allem die gehobene Ausstattung mit sechs SATA-III-Schnittstellen, zwei M.2-Ports inklusive Kühler und sechs schnellen USB-3.1-Anschlüssen sowie einer bereits vormontierten I/O-Blende. Die Gesamtperformance und Stabilität sind ebenfalls für unseren Ryzen 5 2600 hervorragend. Die ATX-Platine setzt auf AMDs Budget-Chipsatz B450 und bietet 20 Gen3-Lanes, wovon 16 in erster Linie für Grafikkarten gedacht und die restlichen vier Lanes für den Storage-Bereich reserviert sind. Wer noch eine WLAN-Anbindung benötigt: Es gibt das Gigabyte-Board baugleich mit zusätzlichem ac-Modul. 

Auf Seiten des Arbeitsspeichers nimmt das B450 AORUS Pro bis zu vier DDR4-Module auf, die im schnellen Dual-Channel-Modus zusammengeschaltet werden. Dazu gibt es Realteks ALC1220-Audio-Codec, Intels I211-AT-Netzwerkcontroller und eine 4+3-phasige Spannungsversorgung inklusive kleiner passiver Kühler für VRMs und Chipsatz. 

Preislich muss man dafür derzeit rund 110 Euro einplanen. Wer lieber auf ASUS und ein Intel-System setzt, dem empfehlen wir das ROG Strix B360-F Gaming für knapp 125 Euro mit ähnlicher Ausstattung.

Mögliche Alternativen:

Weitere Mainboard-Tests finden sich in unserer Mainboard-Kategorie.

Der Speicher:

Der AMD Ryzen 5 2600 setzt beim Arbeitsspeicher auf ein Dual-Channel-Interface bestehend aus schnellen DDR4-Modulen. Während wir im letzten Jahr bei unserem Einstiegs-Rechner im Rahmen der Buyer's Guides 2017 noch auf eine Gesamtkapazität von 8 GB setzten, verbauen wir trotz der höheren Preise mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit nun die doppelte Menge. Wir haben uns für preisgünstigen G.Skill-Speicher der Ripjaws-V-Familie entschieden. Sie bietet einen schicken Heatspreader für die Kühlung und arbeitet mit schnellen 3.200 MHz bei vergleichsweise scharfen Timings von CL16-18-18-38. Die Speicherspannung liegt bei 1,35 V.

Preislich bezahlt man dafür rund 150 Euro, was fast auf dem Preis-Niveau des Prozessors als zweitteuerste Komponente liegt. Als mögliche Alternativen empfehlen wir die Aegis-Reihe oder aber die LPX-Familie von Corsair. Die HyperX-Predator-Reihe von Kingston wäre ebenfalls einen Blick wert. 

Mögliche Alternativen:

Weitere RAM-Tests finden sich in unserer Arbeitsspeicher-Kategorie.

Fertig ist das Grundgerüst aus Mainboard, Prozessor, Kühler und Arbeitsspeicher. Stecken wir nun die restliche Hardware hinzu und spendieren ihr ein schönes Zuhause.