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Komplettsysteme

Ryzen Threadripper PRO 5975WX in der Lenovo Thinkstation P620 im Test - Fazit

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Den Produktnamen "Threadripper" hat AMD nicht zufällig gewählt. Egal in welcher Generation bisher, AMD eröffnete sich damit ein neues Marktsegment und lehrte Intel das Fürchten. Darin ist auch die Ryzen-Threadripper-PRO-5000-Serie keine Ausnahme. Zwar konnten wir uns "nur" die Version mit 32 Kernen anschauen, auf die doppelte Kernanzahl projiziert, wird die Leistung dieser CPU-Serie noch einmal ersichtlich. Hinzu kommen ein Speicherinterface mit acht Kanälen und jede Menge PCI-Express-Lanes. Für die allermeisten Konfigurationen bleiben in der Ausstattung der Prozessoren kaum Wünsche offen. Wenn der Ryzen Threadripper Pro 5975WX eine Schwäche hat, dann ist dies die Single-Threaded-Leistung. Grundsätzlich gilt in dieser Serie: Je mehr Kerne, desto geringer der Basis-Takt. So kann es dann auch Sinn machen zu einem Modell mit 12 Kernen zu greifen.

In der Konfiguration der Lenovo Thinkstation P620 ist wie immer darauf zu achten, welche Anwendungen sich im Fokus befinden. Demnach kann die Ausstattung gewählt werden: Mehr CPU-Kerne, mehr Arbeitsspeicher, eine breite Auswahl an Grafikkarten und vieles mehr. Die Preise liegen natürlich etwas über dem, was die Komponenten im Einzelhandel kosten. Aber die Kundschaft für eine Thinkstation P620 benötigt ein fertig zusammengebautes System, welches im Idealfall über Jahre funktionieren muss. Gibt es ein Problem, wird der Support in Anspruch genommen, der natürlich auch in verschiedenen Ausbaustufen verfügbar ist. Ein Ausfall einer Workstation kann jede Menge Geld kosten – insofern gilt es auch hier eine Abwägung zu treffen. 3 Jahre Vor-Ort-Service sind inbegriffen.

Die wichtigsten in der Thinkstation P620 verbauten Komponenten liefern die erwartete Leistung ab. Dies gilt sowohl für den Ryzen Threadripper Pro 5975WX als auch die NVIDIA RTX A6000. Während die Grafikkarte über die hauseigene Kühlung im Zaum gehalten wird und nicht besonders laut wird, hat der Kühler auf dem Prozessor einige Schwierigkeiten die einzelnen Chiplets auf annehmbaren Temperaturen zu halten. Die Lautstärke ist unter hoher CPU-Last höher, als wir uns das gewünscht hätten.

Sind Wartungsarbeiten an der Thinkstation P620 notwendig, können fast alle Arbeiten ohne Werkzeuge durchgeführt werden. Die Gehäuselüfter sind mit Gummipins gelagert und lassen sich leicht tauschen bzw. reinigen. Auch die Grafikkarte lässt sich leicht ausbauen, was auch für das Netzteil gilt. Bei diesem handelt es sich aber nicht um ein Standard-Netzteil und muss daher über Lenovo bezogen werden. Auch das Mainboard ist eine Lenovo-Eigenkreation – ein Austausch damit nicht möglich. Die Lüfter auf dem CPU-Kühler sowie über den Modulen des Arbeitsspeichers können ebenfalls einfach getauscht werden. Beim CPU-Kühler als solches sollte man aber nicht unbedingt Hand anlegen.

Das Angebot an Anschlüssen auf der Vorder- und Rückseite des Gehäuses würden wir als ausreichend bezeichnen. Kartenleser und DVD-Laufwerk können bei Bedarf mitbestellt werden.

Positive Aspekte der Lenovo Thinkstation P620:

  • Ryzen Threadripper PRO 5000 mit bis zu 64 Kernen
  • dazugehöriges Octa-Channel-Speicherinterface
  • dazugehöriges PCI-Express-Angebot für GPUs und SSDs
  • vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten
  • leiser Idle-Betrieb

Negative Aspekte der Lenovo Thinkstation P620:

  • laute CPU-Kühlung
  • einige proprietäre Komponenten