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Wer sich für eine Founders Edition der GeForce GTX 1080 und GeForce GTX 1070 von NVIDIA entscheidet, tut dies aus den unterschiedlichsten Gründen. Zunächst einmal konnte NVIDIA die eigene Variante deutlich früher anbieten, als dies den Partnern zugestanden wurde. Weiterhin sind die Founders Editionen schicke Karten und auch der Kühler macht einiges her, dies sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die GeForce GTX 1070, GeForce GTX 1080 und gerade die Titan X ihr vollen Leistungspotenzial mit diesem Kühler nicht abrufen können. Laut NVIDIA hat man den Kühler aber eben so ausgelegt, dass die Karten immer hart an der Grenze zur Drosselung arbeiten und sich ein bestimmter Arbeitspunkt aus Takt, Spannung und Temperatur einstellt.
Die Gründe für den Wechsel des Kühlers auf einer Grafikkarte können aber vielschichtig sein, denn neben der Leistung der Grafikkarte selbst spielt auch die Lautstärke sicherlich eine Rolle. Auch hier tun sich die Referenzversionen der Hersteller meist nicht sonderlich positiv hervor – eine Chance für die Boardpartner, deren Custom-Designs regelmäßig teilweise deutlich leiser und schneller sind. Mit dem Arctic Accelero Hybrid III-140 und dem Alphacool Eiswolf GPX-Pro 120 AiO haben wir uns zwei Nachrüst-Kühler angeschaut, die anstatt auf eine reine Kühlung mittels Luft auf einen kleinen Wasserkreislauf setzen, der den Wärmeaustausch verbessern soll.
Grundsätzlich verwenden beide Systeme also das gleiche Grundprinzip und dennoch gibt es große Unterschiede bei der Konzeption. Während Arctic beim Accelero Hybrid III-140 auf einen geschlossenen Kreislauf mit 140-mm-Radiator und zusätzlicher VRM-Kühlung setzt, sieht Alphacool beim Eiswolf GPX-Pro 120 AiO eine Erweiterung der AiO-Kühlung vor und verwendet auch einen Full-Cover-Wasserkühler, der mehr als nur die GPU abdeckt.
Beide Kühler sorgen dafür, dass die GeForce GTX 1080 nicht nur schneller, sondern auch leiser und die GPU kühler bleibt. Von 83 °C sinkt die GPU-Temperatur auf 53 bzw. 51 °C und im gleichen Zuge bleibt der GPU-Takt stabil auf 1.873 MHz und sinkt nicht auf 1.809 MHz und darunter ab. Teilweise sieht die GeForce GTX 1080 Founders Edition sogar einen noch deutlich geringeren Takt – je nach Auslastung durch das Spiel und die Kühlung im PC-Gehäuse. Der Alphacool Eiswolf GPX-Pro 120 AiO scheint ein paar Reserven mehr zu haben als der Arctic Accelero Hybrid III-140, denn die Temperaturen sind durch die Bank etwas niedriger. Dies gilt auch für die VRM-Temperaturen.
Bei der Laustärke ist der Unterschied zwischen den Nachrüst-Kühlern und der Founders Edition ebenso eklatant wie bei den Temperaturen. Dies wird alleine schon wegen der Drehzahlen des Lüfters deutlich. Der Radiallüfter auf der Founders Edition dreht mit bis zu 2.150 RPM, während der 120- bzw. 140-mm-Lüfter auf den beiden Radiatoren mit jeweils 800 RPM arbeiten und beim Arctic Accelero Hybrid III-140 allenfalls noch ein langsam drehender Lüfter auf dem VRM-Kühler hinzukommt. Auch bei der Lautstärke hat der Alphacool Eiswolf GPX-Pro 120 AiO die Nase knapp vor dem Arctic Accelero Hybrid III-140.
Hinsichtlich der Verarbeitung macht der Alphacool Eiswolf GPX-Pro 120 AiO einen etwas besseren Eindruck als der Arctic Accelero Hybrid III-140. Dies gilt sowohl für den Kühler, als auch für die weiteren Komponenten wie etwa den Radiator. Das heißt aber nicht, dass der Kühler von Arctic in irgendeiner Art und Weise nicht wertig wäre wäre - keinesfalls, beide Testprobanden befinden sich auf einem hohen Niveau. Der Full-Cover-Wasserkühler samt großer Backplate und auch der Radiator sowie die Schlauchverbindungen sind aber etwas höherwertiger verarbeitet.
Die Montage beider Kühler setzt etwas Fingerspitzengefühl voraus, man sollte aber auch keine Angst davor haben. Wer nicht gerade zwei linke Hände besitzt und sich auch nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt, wird die Montage problemlos bewältigen können. Etwas Feinwerkzeug und ansonsten ein paar gute Schraubendreher reichen schon aus. Ansonsten liefern die beiden Hersteller alles Notwendige mit – von der Wärmeleitpaste bis zu den Wärmeleitpads. Die Anleitungen sind vielleicht nicht immer in jedem Punkt ganz eindeutig, macht man sich dazu aber hier ein paar Sekunden seine eigenen Gedanken, kann auch eine solche Hürde genommen werden.
Kommen wir zum Preis. Arctic verlangt für den Accelero Hybrid III-140 etwa 110 Euro. Für eine AiO-Wasserkühlung im Grafikkarten-Bereich ist dies ein nicht unüblicher Preis und entsprechend sind auch die Aufpreise für Karten, die ab Werk mit einer solchen Kühlung ausgestattet sind. Der Alphacool Eiswolf GPX-Pro 120 AiO ist mit 149,95 Euro teurer, bietet dafür aber auch die bessere Kühlleistung. Da der Eiswolf gerade erst in den Handel gelangen wird, wird er zunächst auch nur direkt im Online-Shop bei Alphacool zu finden sein. Letztendlich entscheidet aber vielleicht auch, ob die AiO-Wasserkühlung eventuell in Zukunft noch erweitert werden soll, denn dies ist nur bei der Alphacool Eiswolf möglich.