TEST

Noctua NT-H2 im Test

Optimierte Premium-Wärmeleitpaste für bessere Kühlleistung - Fazit

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Noctua bietet mit der NT-H1 seit Jahren ein und dieselbe Wärmeleitpaste an. Das beschreibt stellvertretend die Gesamtsituation im Wärmeleitpastenbereich. Innovationssprünge sind zumindest bei konventionellen Wärmeleitpasten kaum zu erwarten. Und alternative Lösungen wie Flüssigmetallpasten oder Kohlefaser-Pads sind längst nicht für jeden Nutzer und jedes Einsatzgebiet eine Alternative. 

Dass Noctua bei der NT-H2 als konventioneller Wärmeleitpaste noch einmal klar niedrigere Temperaturen als bei der NT-H1 verspricht, lässt da umso mehr aufhorchen. Unsere Messungen konnten tatsächlich auch bestätigen, dass die NT-H2 dieses 2-Grad-Ziel tatsächlich erreicht, ja sogar leicht übertrifft. Allerdings hat Noctua selbst schon klar eingeschränkt: Den klaren Vorteil hat NT-H2 nur auf richtig großen und hitzigen Prozessoren. Wer nur einen kleinen und genügsamen LGA 115x-Prozessor nutzt, wird zwischen den beiden Noctua-Wärmeleitpasten hingegen kaum einen Unterschied feststellen können. 

Als konventionelle Wärmeleitpaste lässt sich die NT-H2 unkompliziert nutzen. Sie ist weder elektrisch leitfähig noch korrodierend. Wie Noctua die Anwendung empfiehlt, finden wir allerdings etwas umständlich. Das direkte Verteilen der Wärmeleitpaste (z.B. mit einem Wärmeleitpastenspachtel) dürfte für die meisten Nutzer einfacher sein als das exakte Dosieren und Platzieren einer bestimmten Anzahl von Wärmeleitpasten-Punkten. Dafür können die beiliegenden Reinigungstücher das Entfernen von Wärmeleitpastenresten beschleunigen. Was wir im Test nicht überprüfen konnten, das ist die Langzeitstabilität der Wärmeleitpaste. Noctua selbst empfiehlt den Wechsel nach etwa fünf Jahren. 

Mit Blick auf die hohen Preise für NT-H2 stellt sich die Frage, ob der Kauf der Premium-Wärmeleitpaste überhaupt lohnen kann. Das hängt stark vom einzelnen Nutzer ab. Profitieren kann vor allem, wer eine großflächige und hitzige HEDT-CPU nutzt und die Wärmeleitpaste nur in größeren Abständen wechselt. Die knapp 13 Euro für die kleine Spritze NT-H2 sind dann als Investition in messbar bessere Kühlleistung (gegenüber NT-H1 und MX-2) vertretbar. Wer häufig Wärmeleitpaste benötigt, wird aber gerade bei großen Prozessoren ins Rechnen kommen. Die kleine Packung NT-H2 reicht laut Noctua gerade einmal für drei Anwendungen auf einem Threadripper-Prozessor. Damit kostet jeder Wärmeleitpastenauftrag auf dem AMD-Prozessor über 4 Euro. Und auch bei der 10-g-Packung sind es noch 2,77 Euro je Auftrag. Arctics MX-2 platziert sich nach unseren Messungen zwischen NT-H1 und NT-H2, ist aber viel günstiger als NT-H2. Das gilt umso mehr, wenn man größere Abpackungen nutzt: 30 g MX-2 kosten z.B. 15 Euro und sind damit fast 10 Euro günstiger als nur 10 g NT-H2. 

Noctuas NT-H2 ist zwar eine teure, aber überzeugende Premium-Wärmeleitpaste. Gegenüber der bewährten NT-H1 bietet sie eine messbar bessere Kühl-Performance und verdient sich damit auch unseren Excellent-Hardware-Award. 

Positive Aspekte der Noctua NT-H2:

  • zumindest auf HEDT-Prozessoren messbarer Performance-Vorteil gegenüber dem Vorgänger
  • keine Einlaufzeit nötig, nicht elektrisch leitfähig, nicht korrodierend
  • Reinigungstücher inklusive


Negative Aspekte der Noctua NT-H2:

  • Premiumpreis

Preise und Verfügbarkeit
Noctua NT-H2 3.5g | Wärmeleitpaste
19,86 Euro Nicht verfügbar Nicht verfügbar