TEST

Enermax Liqmaxflo 360 im Test

Nachfüllbare AiO-Kühlung mit dickem Radiator - Fazit

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Die Liqmaxflo 360 weicht gleich in mehreren Punkten von den meisten anderen AiO-Kühlungen ab. Allerdings sind die Besonderheiten nicht nur klare Pluspunkte.

Der extra dicke Radiator lässt erst einmal auf eine hohe Kühlleistung hoffen. In der Praxis kann sich die Liqmaxflo 360 nach unseren Eindrücken nicht deutlich von anderen 360-mm-Modellen mit schlankerem Radiator absetzen. Das dürfte vor allem an der moderaten Maximaldrehzahl der Radiatorenlüfter liegen. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass das Enermax-Modell seine gute Kühlleistung mit geringerer Lautstärke erreicht. Vom dicken Radiator profitiert man im Endeffekt also weniger bei der maximalen Performance als vielmehr beim maximalen Schallpegel. Zu berücksichtigen ist aber, dass es wegen des Radiators auch schneller Kompatibilitätsprobleme geben kann.

Die zweite Besonderheit ist der 60-mm-Lüfter auf dem Pumpendeckel. Er sorgt für eine Kühlung der Spannungswandler. Mit seiner A-RGB-Beleuchtung ist dieser Zusatzlüfter aber auch optisch eine Besonderheit. Der Lüfter wird zusammen mit der Pumpe über ein PWM-Kabel gesteuert. Seine Drehzahl lässt sich in einem breiten Bereich regeln und auch auslesen. Für die Pumpendrehzahl gilt das hingegen nicht. Für uns ist deshalb nicht nachvollziehbar, mit welcher Drehzahl die Pumpe bei welchem PWM-Wert wirklich läuft. 

Auffällig ist, dass sich minimaler und maximaler PWM-Regelwert für Zusatzlüfter und Pumpe nicht erkennbar auf die CPU-Temperatur auswirken. Für die Lautstärke spielen diese Werte hingegen eine umso größere Rolle. Trotz der vier Lüfter ist rein von den Messwerten her ein ziemlich leiser Betrieb möglich. Subjektiv fielen uns in stiller Umgebung allerdings unregelmäßige Nebengeräusche auf, die wir wegen der kombinierten Steuerung von 60-mm-Lüfter und Pumpe nicht genau lokalisieren konnten. 

Ebenfalls ungewöhnlicher ist schließlich, dass der Nutzer bei der Liqmaxflo 360 selbst Kühlflüssigkeit nachfüllen kann. Das bieten sonst nur wenige Modelle wie z.B. die kürzlich getestete be quiet! Pure Loop 2 360mm.

Wer eine Alternative mit dickem Radiator und VRM-Lüfter sucht, der könnte bei Arctics Liquid Freezer II-Modellen fündig werden. Die gibt es sowohl mit beleuchteten als auch mit unbeleuchteten Radiatorenlüftern. Der VRM-Lüfter ist anders als bei der Liqmaxflo 360 aber immer unbeleuchtet. Die Arctic Liquid Freezer II 360 A-RGB wird im Handel für rund 106 Euro angeboten (wir haben die kleinere Liquid Freezer II 240 A-RGB getestet). Arctic sieht kein Nachfüllen von Kühlflüssigkeit vor, gewährt aber beachtliche sechs Jahre Garantie.

Enermax geht bei der Liqmaxflo 360 eigene Wege. Die AiO-Kühlung ist vor allem dann attraktiv, wenn ein Modell gesucht wird, dass eine gute Kühlleistung bei vergleichsweise moderater Maximallautstärke bieten kann (und wenn genug Platz für einen dicken Radiator zur Verfügung steht). Dazu werden Nutzer angesprochen, die sich Sorgen um die VRM-Kühlung machen und Wert darauf legen, dass sie Kühlflüssigkeit selbst nachfüllen können. Schließlich hat das Enermax-Modelle mit den vier A-RGB-Lüftern auch optisch seinen Reiz. 

Enermax Liqmaxflo 360

  • gute Kühlleistung, bei Maximaldrehzahl leiser als viele Alternativen mit schlankerem Radiator
  • A-RGB-Beleuchtung für alle vier Lüfter
  • Zusatzlüfter für das Areal rings um den CPU-Sockel
  • Lüfter und Pumpe mit breitem Regelbereich
  • Lieferumfang u.a. mit A-RGB-Controller und Kühlflüssigkeit zum Nachfüllen
  • gute RAM-Kompatibilität

  • dickerer Radiator setzt geeignetes Gehäuse voraus
  • Pumpe und 60-mm-Lüfter werden gemeinsam geregelt, dabei wird nur die Drehzahl des Lüfters ausgelesen