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Z68 im Test

ASUS P8Z68-V Pro - was kann Intels neuer Chipsatz? - Features und Layout (1)

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Wie bereits auf der ersten Seite beschrieben hat sich im Vergleich zum P67-Chipsatz abgesehen von den Features rund um die Unterstützung der prozessorinternen Grafikeinheit nicht viel geändert.  Die Sockel-1155-CPU kommuniziert über den DMI-Bus mit dem Chipsatz, welcher neben PCIe-Lanes für weitere Komponenten auch wesentliche Datenschnittstellen selbst bereitstellt. Ebenfalls übernimmt er die Ausgabe der Grafikdaten, die er über das Flexible Display Interface von der iGPU in der CPU erhält. Direkt an die CPU angebunden sind zwei Speicherkanäle mit Dual-Channel-Unterstützung und insgesamt 16 PCIe-Lanes für die Grafikkartenschnittstelle. Wie schon die Chipsätze P67 und H67 auch hat der Z68 gegenüber früheren Chipsätzen den Vorteil, dass die PCIe-Lanes des Chipsatzes mit voller PCIe-2.0-Geschwindigkeit laufen. Mit der zur Verfügung stehenden Bandbreite lassen sich auch die neuen Schnittstellenstandards USB 3.0 und SATA 6G hinreichend schnell anbinden, sodass die Board-Hersteller nicht mehr zusätzliche PCIe-Switches einsetzen müssen, um halbwegs gute Transferraten erzielen zu können.

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ASUS setzt beim P8Z68-V Pro "digitale Spannungswandler" ein, welche bei ASUS unter dem Begriff "DIGI+ VRM" laufen. Momentan lassen sich auf dem Markt zwei leicht unterschiedliche Ansätze finden: einmal die klassischen, rein analogen Spannungswandler und dann die Varianten mit digitaler Steuerung. Die Unterschiede zwischen beiden Varianten liegen dabei nur in der Weise, wie die elektronischen Bauteile, die die eigentliche Arbeit machen, geregelt werden. Natürlich hat heutzutage auch ein an sich analoger Spannungswandler immer eine digitale Komponente. Bei der Sandy-Bridge-Plattform, welche Intels VRD 12 Richtlinien anwendet, ist mit der "Serial VID" eine neue Kommunikationsschnittstelle zwischen Prozessor und Spannungswandlern eingeführt worden, die eine sehr schnelle und umfassende Kommunikation beider Partner ermöglicht, was angesichts der hohen Anforderungen an die Leistungselektronik durch Techniken wie Turbo-Boost, Power States und dynamisch angepassten Spannungen ein notwendiger und logischer Schritt war. Bei analogen Spannungswandlern ist aber der eigentliche Regelkreis, der dem Vergleich von Soll- und Ist-Werten entsprechend die "MosFETs" ansteuert, rein analog ausgeführt. Bei digitalen Spannungswandlern sind im Regelkreis noch digitale Komponenten vorhanden, d.h. es ist quasi auch eine Software-Komponente in der Regelung vorhanden, wohingegen bei analogen Spannungwandlern alles "in Hardware" verarbeitet wird. Durch die zusätzlichen Umwandlungsschritte von analogen in digitale Signale (und umgekehrt) ergeben sich sowohl Vor- als auch Nachteile. Digitale Spannungswandler gelten als genauer bei der Spannungsregelung und sind durch veränderliche Schaltfrequenzen flexibler. Analoge Systeme erlauben entsprechend ausgelegt höhere Leistungen, kühleren Betrieb und schnellere Regelung. In der Praxis lässt sich aber nicht sagen, dass eines der beiden Systeme besser wäre. Beide haben ihre Vor- und Nachteile und es hängt in erster Linie vom Hersteller ab, wie gut er das jeweilige Spannungswandlerdesign konstruiert hat. Das System von ASUS hat uns beim P8Z68-V Pro wie auch schon bei anderen P67-Mainboards gut gefallen.

Beim P8Z68-V Pro lassen sich über das UEFI-Bios bzw. auch über die AI Suite II unter Windows einige Veränderungen an der Steuerung der Spannungswandler vornehmen. Gegenüber Top-Platinen wie dem ASUS Maximus IV Extreme fehlen einige Einstellungen, aber alle wesentlichen Optionen sind vorhanden, auch wenn sich wohl nur eine Minderheit der User wirklich ausgiebig mit deren Feintuning beschäftigen wird. Durch das "DIGI+ VRM" ist es aber z.B. möglich, die Stärke der Loadline Calibration zu beeinflussen. Mit den fünf möglichen Stufen sollte jeder User seinen persönlichen und für ihn optimalen Kompromiss finden können. Die Spannungswandler des P8Z68-V Pro sind mit 12 Phasen für die CPU und vier Phasen für die integrierte Grafikeinheit (iGPU) recht stark dimensioniert, daher ist das P8Z68-V Pro auch klar für fortgeschrittenes Overclocking geeignet.

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Die Stromversorgung erfolgt über einen 24-Pin-ATX-Stecker und einen 8-Pin-EPS-Stecker. Die Kühlkörper um den Sockel herum sind von normaler Größe, sodass es keine Probleme mit ausladenden Kühlkörpern geben sollte.

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An der üblichen Position neben dem CPU-Sockel befinden sich vier DIMM-Slots für DDR3-Speicher. Die Slots verfügen - typisch für ASUS-Boards - nur auf einer Seite über bewegliche Verriegelungshaken, um den Umgang in Systemen mit montierter überlanger Grafikkarte zu umgehen. Das Angebot der Speicherteiler reicht von DDR3-800 MHz bis hin zu DDR3-2400 MHz, wobei letztere Einstellung der Erfahrung nach nicht zum Laufen zu bekommen ist. Die Auswahl an einstellbaren Timings im UEFI-Bios ist umfangreich und steht den der bereits getesteten P8P67-Platinen von ASUS in nichts nach. Die Unterstützung von XMP-Profilen ist vorhanden und funktionierte im Test soweit auch.

Auf dem P8Z68-V Pro sind insgesamt drei PCIe-x16-Slots zu finden, die von zwei PCIe-x1-Slots ergänzt werden. Da keine Zusatzchips wie NVIDIAs NF200 oder Lucids Hydra verbaut sind, ergeben sich somit die üblichen Konfigurationsmöglichkeiten. Mit einer Grafikkarte im System läuft diese mit einer direkten x16-Anbindung an die CPU. Wird im zweiten PCIe-x16-Slot von oben eine weitere Karte verwendet, ändert sich die Bandbreitenverteilung auf x8/x8. Der dritte PCIe-x16-Slots ganz unten, der am schwarzen Kunststoffsockel zu erkennen ist, ist mit bis zu vier PCIe-2.0-Lanes an den Z68-Chipsatz angebunden. Ein PCIe-Switch wie der häufig verwendete PLX8608 ist nicht verbaut.

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Angesichts der drei an die PCH angebundenen PCIe-Slots und der Anzahl an verbauten Zusatzchips wird klar, dass es ohne den Einsatz eines PCIe-Switches Kompromisse bei der Verteilung der acht zur Verfügung stehenden PCIe-Lanes des Chipsatzes geben muss. Neben den drei PCIe-Slots wollen noch zwei USB-3.0-Controller, zwei SATA-Controller und eine PCIe-zu-PCI-Brücke mit je einer PCIe-Lane versorgt werden. ASUS bietet dem User im UEFI-Bios insgesamt drei Optionen zur Auswahl, wie die Verteilung der PCIe-Lanes erfolgen soll.

  • Variante 1: Bei der Einstellung "Auto Mode" werden alle Onboard-Komponenten versorgt und der dritte PCIe-x16-Slot ist mit einer PCIe-Lane angeschlossen. Auf den zweiten PCIe-x1-Slot, der im Normalfall meist durch eine Grafikkarte in Dualslot-Bauweise blockiert wird, muss man verzichten.
  • Variante 2: Im "X4 Mode" ist der dritte PCIe-x16-Slot mit vier PCI-Lanes angebunden, wodurch er sich für High-Speed-Anwendungen eignet. Allerdings sind in diesem Betriebsmodus beide PCIe-x1-Slots sowie der eSATA- und der zweite USB-3.0-Controller deaktiviert.
  • Variante 3: Im "X1 Mode" sind der schwarze PCIe-x16-Slot sowie beide PCIe-x1-Slots aktiv und mit jeweils einer PCIe-Lane angeschlossen. Der eSATA-Controller ist ebenfalls aktiv, aber dafür ist der zweite USB-3.0-Controller ausser Betrieb.

Auch wenn die "Qual der Wahl" beim User hängen bleibt, hat ASUS sich hier ein sinnvolle Lösung einfallen lassen. Sicher wäre es auch eine Option gewesen, einen PCIe-Switch zu verbauen, aber die Aufteilung in der Einstellung "Auto Mode" sollte für die meisten User gut funktionieren. PCIe-Karten, die eine x4-Anbindung nutzen können, sind eher selten und der PCIe-x1-Slot direkt unter dem ersten PCIe-x16-Slot ist in der Praxis meist durch die Grafikkarte blockiert. Positiv am P8Z68-V Pro ist, dass der erste PCIe-x1-Slot nicht durch Kühlkörper eingeschränkt wird und somit auch gut zu nutzen ist. Für die Freunde alter PCI-Karten sind auch zwei PCI-Slots vorhanden.

Quellen und weitere Links

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