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Bitte beachten Sie zu diesem Artikel unsere News bezüglich einer neuen Bios-Version, die die meisten Probleme des SB95P, die in diesem Review beschrieben wurden, beseitigt.
Der Traum vom hochgezüchteten High-End-PC in Miniaturformat und leisester Geräuschkulisse muss bislang noch ein wenig weiter geträumt werden. Shuttle hat es aktuell sicherlich nicht einfach - denn mit Prozessoren wie dem Prescott ist es schwer, ein von den räumlichen Aspekten her kleines Gehäuse zu verwenden. Es muss ein leistungsfähiges Netzteil unterkommen und es müssen bis zu 115 Watt Abwärme irgendwie aus dem Gehäuse hinausgeblasen werden. Auf XPC-Niveau gesehen ist dies eine riesige Herausforderung. Der ideale XPC-Prozessor wäre aktuell der Pentium M Dothan - aber für diesen existiert leider noch kein High-End-Chipsatz mit richtig guten Features, sondern nur der etwas betragte i855M.
So ist es kein Wunder, dass wir hier die Lautstärkeentwicklung bei diesem XPC in Verwendung mit den hierfür eigentlich verantwortlichen Prescott CPUs kritisieren. Er macht mehr Lärm als jeder andere XPC, den wir bislang im Test hatten und vernichtet somit die Chance, ihn als Wohnzimmer-kompatibel abzusegnen. Selbst im Arbeitseinsatz ist der XPC zu laut, die Konzentration ist schnell weg. Dabei hatten wir zusätzlich auch noch Temperaturprobleme mit den höher getakteten Prescott-Modellen - unser Test mit einem 3,6 GHz-Modell kann eigentlich als gescheitert angesehen werden, bei einer Lüftereinstellung von 70% ist der XPC einfach zu laut. Und selbst mit einem Pentium 4 2,8 GHz müssen die Lüfter schon etwas schneller drehen, um volle Performance zu erreichen und den Prozessor nicht ans Temperaturlimit zu treiben.
Technisch gesehen hat Shuttle sonst alles richtig gemacht - in einen High-End-XPC gehört der i925x mit der ICH6R, man hat an einen x1-PCI-Express-Port gedacht, Firewire integriert, den Gigabit-Ethernet-Port über PCI-Express angebunden und einen eigentlich hochwertigen ALC880 von Realtek verwendet, der zumindest bei unserem hier verwendeten Sample noch keine bombastische Qualität zeigte. Ein qualitativ gutes Gehäuse gehört auch mit zu den positiven Aspekten, ebenso wie das starke Netzteil, das selbst mit einer Radeon X800XT keine Probleme hatte.
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Auch kleine Details wie das dimmbare Power-LED sind hervorzuheben - davon lebt eigentlich der XPC. Auch lassen sich in die neuen Gehäuse problemlos zwei Festplatten für ein Raid 0 einbauen - theoretisch könnte man so viel mit diesem Gerät machen. Das Bios muss sicherlich ebenso noch verbessert werden, das B1-Problem ist noch vorhanden, weiterhin fehlen noch kleine Details. Die Stabilität war jedoch schon perfekt und auch die Speicherkompatibilität war sehr gut. Unsere Overclocking-Ergebnisse waren auch sehr zufriedenstellend, allerdings fehlen ein paar sinnvolle Einstellungen, die Shuttle vielleicht auch noch bringen kann.
Positive Punkte des Shuttle SB95P :
- gute Ausstattung (Gigabit-LAN, Firewire, USB 2.0, 8-Kanal-Sound, Serial ATA Raid)
- gute Stabilität und gute Speicherkompatibilität
- guter Lieferumfang
Negative Punkte des Shuttle SB95P :
- schlechter Onboard-Sound
- mäßige Performance aufgrund PCI-Express Bandbreitenproblem "B1"
- Temperaturprobleme mit hochgetakteten Prozessoren und hohe Lärmentwicklung
Über einen Preis sind wir noch nicht informiert - der Shuttle SB95P wird sich erst in den nächsten Wochen im Handel einfinden. Sicherlich wird er leicht über dem Preis des SB81P liegen, welcher aktuell bei knapp 380 Euro liegt. Wir hoffen, dass Shuttle bis zum Verkauf die Bios-Probleme bezüglich der Lüftersteuerung in den Griff bekommt und durch ein paar Kniffe eventuell auch den Sound und das B1-Bandbreitenproblem in den Griff bekommt. Vielleicht kann auch die Temperaturproblematik durch die integrierte Lüftersteuerung in den Griff bekommen werden. Es bleibt die Lautstärkeentwicklung - und hier sollte sich Shuttle über ein anderes Konzept Gedanken machen, der Luftkanal scheint nicht das Optimum zu sein.
Weitere Links :
- Fünf Sockel 775-Mainboards im Test - das zweite Roundup
- DDR2-Roundup : 11 Module im Test
- PCI-Express Grafikkarten im Test
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- Das "letzte" DDR-SDRAM-Roundup mit aktuellen High-End-Modulen
- i925x und i915P-Chipsätze und die neuen Pentium 4-Modelle mit LGA775
- Der Pentium M "Dothan"
- Intel Pentium 4 Northwood vs. Prescott mit 3.4 Ghz
- Intel Pentium 4 Prescott - 90nm in der Praxis
Weitere Mainboard- und CPU-Reviews findet man in unserer Testdatenbank unter Prozessoren, Mainboards Intel oder Mainboards AMD.
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