Werbung
BIOS:
Als wir uns das BIOS genauer angeschaut haben, fiel uns sofort die Ähnlichkeit zum EVGA Z77 FTW auf (zum Hardwareluxx-Test). Auch wenn es sich dabei um ein UEFI-BIOS handelt, erfolgt die Steuerung ausschließlich per Tastatur (genau wie beim Z77 FTW). Vorinstalliert war Version 1.00, auf der EVGA-Webseite jedoch gab es bereits eine aktuellere Version 1.21, die am 31. Januar 2013 veröffentlicht wurde. Folgendes wurde dabei verbessert bzw. behoben:
- Fix CPU core bug
- Fixed hang with PLL voltage
- Improved memory support
- Fixed bug with BClock control
Natürlich haben wir die Version 1.21 geflasht, auch wenn der dritte Punkt in unserem Fall wenig gebracht hat, dazu weiter unten zum Thema Overclocking mehr. Um das BIOS zu aktualisieren, gibt EVGA nur zwei Möglichkeiten mit auf den Weg. Entweder unter Windows oder unter der DOS-Oberfläche. Wir haben uns in diesem Fall für die DOS-Oberfläche entschieden, die zweifelsohne sicherer ist als beispielsweise unter Windows 7. Wer eine Instant-Flash-Funktion sucht, sucht vergebens. Auch wenn dieses Feature mittlerweile zum Standard gehört, gerade wenn ein UEFI eingesetzt wird, wird man beim EVGA Z77 Stinger keine derartige Funktion finden.
Wie man auf dem Bild erkennen kann, erhält man auf der ersten Seite im BIOS einen ersten Überblick wie die installierte BIOS-Version, das installierte Prozessor-Modell, die Arbeitsspeicher-Kapazität sowie die Spannungen und Temperaturen. Geht man dann weiter zum Reiter "Advanced", hat man Zugriff auf die Onboard-Komponenten. Interessant ist der nächste Punkt "Chipset". Dort kann man Northbridge- und PCH-spezifische Einstellungen treffen, wie z.B. welche PCI-Express-Generation genutzt werden soll oder ob die iGPU mitgenutzt werden soll. Und auch im Menüpunkt "Overclocking" gibt es zahlreiche Einstellungen, die für den Mini-ITX-Bereich sehr umfangreich sind. Die letzten drei Punkte sind dabei bekannt und bedürfen eigentlich keiner genaueren Erklärung.
Die Version 1.21 kam für uns sehr stabil vor. Alle Einstellungen wurden auch absolut zufriedenstellend übernommen.
Overclocking:
Eigentlich ist es eher unüblich, dass die Mainboards im Mini-ITX-Format sich auch bestens zum Übertakten eignen. Als wir z.B. das Zotac Z77-ITX WiFi getestet haben, hat sich herausgestellt, dass sich die bunte Platine zwar zum Übertakten eignet, allerdings eher im eingeschränkten Rahmen. Zu diesem Zeitpunkt stand uns aber auch lediglich der bequiet! Dark Rock Pro C1 zur Verfügung, der im Zusammenspiel mit der dedizierten Grafikkarte und dem Arbeitsspeicher schlicht zu groß war. Um eben für den nächsten Mini-ITX-Test entsprechend gewappnet zu sein, setzen wir dafür nun den Prolimatech Armageddon ein, mit dem Overclocking-Versuche auch mit den Kleinstplatinen kein Problem ist.
Wenn es um die Base-Clock-Frequenz geht, folgt das Z77 Stinger seinem wesentlich größeren Bruder und erlaubt die Veränderung von 80 MHz bis 300 MHz in 0,01 MHz-Schritten. Der zu verändernde Wert wird im BIOS allerdings in der Einheit kHz angegeben. Die CPU-Spannung lässt sich beim Stinger rein im Fixed-Modus von 0,900V bis 1,920V in 0,001-V-Schritten fixieren. Viele werden sicherlich den Offset-Modus vermissen, dieser ist aber für die Übertaktung an sich nicht von großer Bedeutung. Intels Vdroop lässt sich mit der gleichnamigen Funktion im BIOS umgehen. Zur Auswahl stehen die Modi: Intel SPEC, Disabled, 75 Prozent, 50 Prozent und 25 Prozent. Alle weiteren Overclocking-Funktionen haben wir wie gewohnt in einer Tabelle zusammengefasst. Zu beachten gilt, dass sämtliche Spannungen im BIOS in mV angegeben sind. Wir haben also entsprechend das Komma verschoben und die Spannungen in Volt aufgelistet:
Die Overclocking-Funktionen des EVGA Z77 Stinger in der Übersicht | |
---|---|
Base Clock Rate | 80 bis 300 MHz in 0,01 MHz-Schritten |
CPU-Spannung | 0,900 V bis 1,920 V in 0,001-V-Schritten (Fixed-Modus) |
DRAM-Spannung | 0,900 V bis 1,990 V in 0,001-V-Schritten |
VTT/VCCIO-Spannung | 0,900 V bis 1,530 V in 0,001-V-Schritten |
CPU PLL-Spannung | - |
PCH-Core-Spannung | 1,050 V bis 2,570 V in 0,040-V-Schritten |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | DIMM 1/2 DQ Vref |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig |
Command Rate | einstellbar |
Timings | 27 Parameter |
XMP | wird unterstützt (allerdings fehlerhaft) |
Weitere Funktionen | |
QPI-Takt | - technisch nicht möglich - |
Weitere Besonderheiten | UEFI-BIOS Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie C1E, CSTATE, EIST Turbo-Modus (All Cores, By number of active cores), erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und ein optionaler Fan, CPU LLC, PLL Voltage Override |
Wir haben unseren Core i7-3770K also mit diesem kleinen Overclocking-Wunder übertaktet. Erreicht haben wir 4,6 GHz bootstable. Nachdem wir Prime95 hinzugeschaltet haben, wurde der Prozess kurzer Hand beendet. Das zeigt aber schon mal, dass dieses kleine PCB einiges auf dem Kasten hat, um zusätzliche CPU-Performance zu erhalten. Schwierig wird es rein mit der Abführung der Abwärme, sofern ein Mini-ITX-Gehäuse eingesetzt wird.
Mit diesem groben Ergebnis kann man bereits recht zufrieden sein. Sicherlich hätte man dieses Ergebnis sogar Prime-stable bekommen können, das kann aber unter Umständen einiges an Zeit in Anspruch nehmen.
In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass sich die Platinen von EVGA etwas zickiger verhalten können, wenn man den Arbeitsspeicher übertakten möchte. Zudem kann es vorkommen, dass die Kompatibilität eingeschränkt ist. So jedenfalls aus unserer Erfahrung. Zumindest bei den Z77-Mainboards von EVGA kann man höhere RAM-Taktfrequenzen erreichen, wenn man die VCCIO-Spannung erhöht. Wenn man im BIOS den OC-Mode aktiviert, wird diese Spannung bereits von allein auf 1250 mV fixiert (also 1,25 V). Bei unserem Testlauf haben wir die VCCIO-Spannung jedoch sogar auf 1,3 V angehoben. Als Maximal-Ergebnis konnte folgendes erzielt werden:
Das Stinger scheint hier allerdings immer noch zu limitieren, denn installiert waren RAM-Module, die DDR3-2133 zertifiziert sind. Sobald man den RAM-Teiler im BIOS eingestellt hat, war aber kein booten mehr möglich. Und das, obwohl wir mit den Spannungen bereits großzügig umgegangen sind.
Alle BIOS-Settings inkl. sämtliche verfügbare Overclocking-Funktionen sind in der folgenden Bildergalerie zu sehen:
{jphoto image=33490}