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BIOS:
ASUS versucht stets, die eigenen BIOS-Versionen vor Bugs und anderen Problemen zu bewahren und haut teilweise pro Mainboard eine Menge BIOS-Updates raus. Als wir das Sabertooth Z77 erhalten haben, war bereits die Version 1708 installiert. Ein Blick auf die ASUS-Webseite hat uns mitgeteilt, dass es bereits die aktuellere Version 1805 gibt. Diese Version haben wir fix mit der vorhandenen Instant-Flash-Funktion eingespielt. Alternativ lässt sich das BIOS auch unter DOS aktualisieren. Verbessert wurde in der BIOS-Version 1805 laut der Webseite lediglich die System-Stabilität.
Das von ASUS eingesetzte UEFI-BIOS kommt in bereits bekannter Form auf den heimischen Monitor. Gleich die erste Seite nach einem Tastendruck auf "F2" oder "entf" offenbart viele Details wie das Mainboard-Modell, die installierte BIOS-Version sowie die aktuell vorhandene CPU und die Arbeitsspeicher-Kapazität samt Taktfrequenz. Direkt darunter lassen sich die CPU- und Mainboard-Temperatur, die wichtigsten Spannungen und die Lüfterdrehgeschwindigkeiten auslesen. In der dritten Zeile lässt sich auswählen, in welchem Modus das System ausgeführt werden soll. Voreingestellt ist der Modus "Normal", man kann sich aber auch für den energiesparenden Modus oder im Umkehrschluss auch für den Overclocking-Modus entscheiden. Wiederum weiter unten bekommt man gleich die Gelegenheit, die Boot-Reihenfolge individuell zu konfigurieren. Mit einem weiteren Tastendruck auf "F7" oder mittels Mausklick auf diesen Button erhält man Zugriff auf die Advanced-Seite, der wir uns nun widmen werden.
Auf der "Main"-Seite gibt es hauptsächlich einen weiteren Überblick über das BIOS und anderen internen Versionen. Mit aufgezeigt werden erneut das installierte Prozessormodel sowie die Arbeitsspeicher-Kapazität. Wie auch auf der ersten Übersichtsseite lässt sich auch die Sprache ändern. Wer möchte, kann auf der unten erreichbaren "Security"-Seite das BIOS vor unberechtigten Zugriffen schützen. Der "Ai Tweaker" wird wohl die meistbesuchte Seite sein, denn hier lassen sich sämtliche Overclocking-relevante Einstellungen finden. Dabei hat ASUS bei den vielen untergebrachten Funktionen die Übersicht nicht außer Acht gelassen. Unter "Advanced" können, wie man es bereits kennt, die internen Komponenten detaillierter konfiguriert werden. ASUS hat an alles Wichtige gedacht, um den Nutzer nicht im Regen stehen zu lassen. Der nächste Punkt "Monitor" kann für einen ersten Überblick für die angelegten Spannungen, die erreichten Temperaturen und Lüfterdrehgeschwindigkeiten genutzt werden. Die von ASUS stammende Q-Fan-Funktion ist dort ebenfalls zu finden. Im Reiter "Boot" kann man, wie der Begriff bereits verlauten lässt, sämtliche Boot-Einstellungen vornehmen. Dort lässt sich z.B. das Boot-Logo wahlweise deaktivieren. Mit der letzten Seite "Tool" erhält man Zugriff auf das EZ Flash 2 Utility, welches die Instant-Flash-Funktion umfasst. Ebenfalls nützlich ist, dass man OC-Profile anlegen und auch die SPD-Informationen des Arbeitsspeichers auslesen kann.
Wir waren insgesamt mit dem UEFI-BIOS sehr zufrieden. Es lief absolut stabil und ließ sich sehr komfortabel mit Maus und Tastatur bedienen.
Overclocking:
Natürlich haben wir uns auch das Overclocking-Verhalten beim Sabertooth Z77 angeschaut. Für die CPU-Kerne an sich stehen acht Phasen bereit. Damit man ein gutes Overclocking-Ergebnis erzielt, ist aber nicht nur die Anzahl der Phasen von Bedeutung. Da sich jede CPU anders takten lässt, muss man an dieser Stelle eine gute Portion Glück gefrühstückt haben, damit man ein gutes Modell erwischt, das gern bereit ist, mit einer immens erhöhten Taktfrequenz in Verbindung mit einer möglichst geringen Spannung zu arbeiten. Ebenfalls wichtig ist die Qualität der Signallaufzeiten.
Beim Sabertooth Z77 lässt sich die Base-Clock-Frequenz von 80 MHz bis satte 300 MHz in 0,1 MHz-Intervallen einstellen. Gerade die Erhöhung auf 300 MHz ist mehr als großzügig ausgefallen, da ohnehin bekannt ist, dass die Sandy Bridge- und Ivy Bridge-Modelle eine Erhöhung von ein paar wenigen MHz erlauben, bis sie ihren Dienst verweigern. Bei der VCore hat man die Wahl, ob man den Fixed- oder den Offset-Modus verwendet. Im ersteren Fall lässt sich die CPU-Spannung von 0,800 V bis 1,920 V in 0,005 V-Schritten fixieren. Wenn man dagegen mit dem Offset-Modus hantieren möchte, steht der Bereich von -0,640 V bis +0,640 V in ebenfalls 0,005 V-Intervallen zur Verfügung. Zum Standard gehört beim Sabertooth Z77 auch die Load-Line Calibration, mit der man den VDroop eingrenzen oder gänzlich verhindern kann. Zur Auswahl hat man folgende Modi: Auto, Regular, Medium, High, Ultra High und Extreme. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden:
Die Overclocking-Funktionen des ASUS Sabertooth Z77 in der Übersicht | |
---|---|
Base Clock Rate | 80 bis 300 MHz in 0,1 MHz-Schritten |
CPU-Spannung | 0,600 V bis 1,920 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus) -0,640 V bis +0,640 V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus) |
DRAM-Spannung | 1,200 V bis 1,920 V in 0,005-V-Schritten |
VTT/VCCIO-Spannung | 0,80000 V bis 1,70000 V in 0,00625-V-Schritten |
CPU PLL-Spannung | 1,20000 V bis 2,20000 V in 0,00625-V-Schritten |
PCH-Core-Spannung | 0,8000 V bis 1,7000 V in 0,0100-V-Schritten |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | iGPU, VCCSA, DRAM DATA Ref, DRAM CTRL REF |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig |
Command Rate | einstellbar |
Timings | 26 Parameter |
XMP | wird unterstützt |
Weitere Funktionen | |
QPI-Takt | - technisch nicht möglich - |
Weitere Besonderheiten | UEFI-BIOS Settings speicherbar in Profilen Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie C1E, CSTATE, EIST Turbo-Modus (All Cores, By number of active cores), erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und sieben optionale Fans, CPU-LLC, Internal PLL Overvoltage, OC Tuner |
In Verbindung mit dem Sabertooth Z77 haben wir erneut ein stabiles Ergebnis mit einer Taktfrequenz von 4,5 GHz erreichen können. Die CPU-Spannung lag während der Ausführung von Prime95 laut CPUz bei 1,256 Volt, was mit dem erreichten Ergebnis aus dem Artikel vom ASRock Z77 Extreme4 (zum Artikel) nahezu übereinstimmt. Nach der Fixierung des Multiplikators auf den Wert 46, konnte das System zwar problemlos gestartet und hochgefahren werden. Nachdem jedoch Prime95 angefangen hat, zu rechnen, verabschiedete sich das System mit einem undankbaren Bluescreen. Selbst mit einer erhöhten Spannung von 1,3 Volt konnte der Prime95-Prozess nicht aufrecht erhalten werden, sodass diese Applikation ohne wenn und aber geschlossen wurde.
Mit zwei Mainboards erhalten wir nahezu exakt dasselbe Ergebnis, was dafür sprechen kann, dass mit dieser CPU kein stabilerer Overclocking-Wert zu erreichen ist. Unsere Overclocking-Tests sollen aber sowieso in erster Linie aufzeigen, dass die Platinen über diverse Overclocking-Funktionen verfügen und dass diese auch funktionieren.
Und auch den Arbeitsspeicher haben wir zu etwas mehr Takt verholfen. Für diesen Test nehmen wir absichtlich Abstand von der XMP-Funktion und versuchen nach eigenem Ermessen höhere Taktfrequenzen zu erreichen. Mit den beiden G.Skill TridentX DDR3-2400 Modulen konnten wir folgendes Ergebnis erzielen:
Ein durchaus akzeptables Ergebnis. Die effektiven 2400 MHz konnten spielend einfach erreicht werden. Die VDIMM lag zu diesem Zeitpunkt bei 1,65 Volt. Ein Versuch, eine höhere Frequenz zu fixieren und damit zu starten, scheiterte allerdings erbarmungslos. Direkt beim Einschalten des Systems hat es gleich vorneweg den Dienst verweigert.
ASUS hat beim Sabertooth Z77 ebenfalls einen Bonus integriert: Das Thermal Radar. Mit diesem ist es möglich, abseits von den üblichen Mainboard-Temperaturen andere interessante Temperaturen im Überblick zu behalten. Und in der Tat ist es eher ungewöhnlich, dass man Temperaturen für die VCore, VCCIO/VCCSA, DRAM, USB 3.0, SATA 6G und gar für die PCI-Express-Slots angezeigt bekommt. Ob diese Temperaturen in Wahrheit auch korrekt sind, kann man nur mittels eines Laser-Thermometers feststellen. Wir finden es dennoch interessant, dass ASUS dies ermöglicht hat. Wir haben uns nun gefragt, wie nun der Unterschied ausfällt, wenn man das Mainboard mit und einmal ohne Thermal Armor betreibt. Dies sind die ausgelesenen Temperaturen ohne Thermal Armor, also mit der reinen nackten Platine, wie man es sonst gewohnt ist:
An den Temperaturen an sich gibt es nichts zu beanstanden, sofern diese auch wirklich stimmen. Wir haben dann den Thermal Armor inkl. Lüfter auf das Sabertooth Z77 wieder montiert und haben uns den Vergleich angesehen:
Der Unterschied ist deutlich zu erkennen. Die Temperaturen sind teilweise um zehn Grad oder mehr zurückgegangen. Die Frage, ob der Thermal Armor in Sachen Temperaturen etwas bringt oder nicht, ist damit definitiv beantwortet worden. Einziger Haken an der Sache sind die beiden Lüfter, die subjektiv betrachtet relativ laut sind.
In der folgenden Bildergalerie können alle BIOS-Einstellungen und Screenshots aus der ASUS AI-Suite nochmal in aller Ruhe betrachtet werden.
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