BIOS
Zum Testzeitpunkt haben wir die aktuellste BIOS-Version vom 11.07.2013 mit der Bezeichnung "0711" per Instant Flash-Feature installiert, die bereits einen guten Eindruck hinterlassen konnte. ASUS hat dabei folgende Veränderungen implementiert:
- Revise help string in BIOS
- Fix XMP Button issue
- Improve system compatibility
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ASUS hat für die Haswell-Mainboards das UEFI-BIOS ein wenig umgestaltet und zusätzlich neue Funktionen hinzugefügt, die für viele Anwender sicherlich interessant sein könnten. Erstmals im Überblick zu den Sockel 1150-Platinen von ASUS und auch beim Test zum ASUS Z87-Deluxe haben wir über die neuen UEFI-Funktionen berichtet. Besonders erwähnenswert sind Funktionen, wie "My Favorites", "Quick Note" und "Last Modified". Die meist verwendeten und favorisierten Funktionen aus dem UEFI können auf einer gesonderten "My Favorites"-Seite im Advanced-Modus abgelegt werden. Kurze und schnelle Notizen können in einem entsprechenden Fenster im englischen Tastaturlayout hineingetippt werden. Dadurch erspart man sich das Aufsuchen eines Zettels und eines Stifts. Wer nicht mehr weiß, welche Funktionen zuletzt mit welchen Parametern umgestellt wurden, muss nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Dank des "Last Modified"-Features kann jederzeit eingesehen werden, welche Einstellungen seit dem letzten Speicherzeitpunkt geändert wurden.
Im Vordergrund steht selbstredend der Overclocking-Reiter im BIOS, der gleich nach dem "My Favorites"-Tab folgt. Der Käufer wird dort mit Einstellungsmöglichkeiten nahezu überschwemmt. Ob nun der Prozessor übertaktet werden soll und/oder der Arbeitsspeicher, das Maximus VI Extreme lässt kaum Wünsche offen. Im nächsten Menüpunkt "Main" erhält man lediglich einige Grundinformationen zum BIOS selbst, welches Prozessormodell und wieviel Arbeitsspeicher installiert ist und mit welchen Taktfrequenzen beide Komponenten arbeiten. Auf derselben Seite kann auf Wunsch auch eine andere Systemsprache selektiert werden. Unter "Advanced" wurden alle weiteren Systemweiten Settings adäquat untergebracht. So können detailliertere Einstellungen für die CPU getroffen werden. Gerade das Thema mit den neuen C6/C7-States in Verbindung mit älteren Netzteilen ist da vor allem interessant. Generell lassen sich alle C-States deaktivieren. Die weiteren Einstellungen reichen von SATA bis USB über die Onboard-Komponenten.
Natürlich wurde auch weiterhin an einen Hardware-Monitor gedacht. Statt alles auf eine Seite zu klatschen, wurden Unterseiten eingerichtet, sprich jeweils eine für "Voltage Monitor", "Temperature Monitor", "Fan Speed Monitor" und schließlich "Fan Speed Control". Sämtliche Boot-Optionen sind auf der nächsten Seite auffindbar. Dort kann die Boot-Priorität so eingestellt werden, wie es gewünscht ist. Darüber hinaus aber auch das generelle Boot-Verhalten. Insgesamt sind im UEFI sechs nützliche Tools aufrufbar. Ein mal das "ASUS EZ Flash 2 Utility", "ROG SSD Secure Erase", "ASUS Overclocking Profile", "ASUS SPD Information", "BIOS Flashback" und "ROG OC Panel H-Key Configure".
Auch an den EZ-Mode wurde gedacht, der dieselben Funktionen vom ASUS Z87-Deluxe erhalten hat. Mit dabei ist oben links in der Ecke also eine Uhr und dazu eine Datumsanzeige. Rechts daneben kann gleich eingesehen werden, welche BIOS-Version aktuell ausgeführt wird. Darunter wird das installierte Prozessormodell und die Arbeitsspeicher-Kapazität sowie deren Taktfrequenzen angezeigt. Eine Zeile tiefer kann die CPU-Temperatur und die Spannung begutachtet werden. Weiter rechts kann bei Bedarf gleich die XMP-Funktion aktiviert werden und man sieht zudem komfortabel, welche Module sich in welchen DIMM-Slots befinden. Auf der rechten Seite davon hat ASUS die Lüftersteuerung untergebracht, sodass nicht unbedingt der Advanced-Modus aufgesucht werden muss. Das Profil für die Systemperformance kann auch wieder ausgewählt werden. Zur Wahl stehen die Profile "Power Saving", "Normal" und "ASUS Optimal". Ganz unten kann völlig komfortabel und problemlos die Boot-Reihenfolge konfiguriert werden.
Standardmäßig startet das BIOS im Advanced-Modus. Das lässt sich aber auch umstellen, sodass zunächst der EZ-Mode angezeigt wird. Wir waren mit der BIOS-Version 0711 sehr zufrieden. Alle Parameter wurden anstandslos akzeptiert und die Steuerung erfolgte per Maus und Tastatur sehr angenehm.
Overclocking
Es wäre als eine Schande anzusehen, wenn wir uns nicht die umfangreichen Overclocking-Funktionen angeschaut hätten, die das Maximus VI Extreme insgesamt zu bieten hat. ASUS hat beim neuesten Ableger der Maximus Extreme-Serie eine üppige Anzahl an Overclocking-Features integriert. Auch mit dem Maximus VI Extreme ist die Auswahl der neuen CPU-Straps möglich. Dadurch können allerdings nur auf der theoretischen Seite neue Rekorde erzielt werden. Für die meisten Anwender, die sich für einen i5-4670K oder für einen i7-4770K entschieden haben, ist der 1.0- und der 1.25-Strap von besonderem Interesse.
Die Base-Clock-Frequenz lässt sich von 60 MHz bis 300 MHz in 0,1 MHz-Schritten bewegen. Dadurch hat der Käufer noch genügend Luft nach oben, auch wenn die CPUs beim jeweiligen CPU-Strap nur wenig zusätzlichen Spielraum erlauben. Feintuning ist bei der CPU-Spannung angesagt und dürfte jeden prädestinierten Overclocker freuen, denn im Fixed-Modus kann die Spannung von 0,001 Volt bis 1,920 Volt in 0,001 Volt-Intervallen ausgewählt werden. Alternativ steht dem Anwender aber auch der Offset-Modus zur Verfügung. In beide Richtungen kann die Spannung von 0,001 Volt bis 0,999 Volt in ebenfalls 0,001 Volt-Schritten verändert werden. Bei vielen Spannungen ist zudem auch der Adaptive-Mode möglich, indem die Lastspannung fixiert werden kann, im Idle jedoch herabgesetzt wird, sofern die Stromsparmodi hard- und softwareseitig aktiviert sind. Im BIOS wird man im Übrigen keine gesonderte CPU-RING-Voltage-Einstellung finden. Diese verbirgt sich hinter der CPU Cache-Spannung. ASUS hat generell einen Overclocking-Guide zu den Maximus VI-Modellen veröffentlicht, wo unter anderem dieses Thema angesprochen wird. Alle weiteren Overclocking-Features haben wir, wie immer, in einer übersichtlichen Tabelle zusammengefasst.
Die Overclocking-Funktionen des ASUS Maximus VI Extreme in der Übersicht | |
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Base Clock Rate | 60 bis 300 MHz in 0,1 MHz-Schritten |
CPU-Spannung | 0,001 V bis 1,920 V in 0,001-V-Schritten (Fixed-Modus) 0,001 V bis 0,999 V in 0,001-V-Schritten (Offset-Modus) |
DRAM-Spannung | 1,200 V bis 2,400 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-VCCIN-Spannung | 1,000 V bis 2,905 V in 0,013-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-Ring-Spannung | 0,001 V bis 1,920 V in 0,001-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-SA-Spannung | 0,850000 V bis 2,200000 V in 0,003125-V-Schritten (Fixed-Modus) 0,001 V bis 0,999 V in 0,001-V-Schritten (Offset-Modus) |
CPU-IO-Analog/Digital-Spannung | 1,000000 V bis 2,200000 V in 0,003125-V-Schritten (Fixed-Modus) 0,001 V bis 0,999 V in 0,001-V-Schritten (Offset-Modus) |
CPU PLL-Spannung | - |
PCH-Core-Spannung | 0,70000 V bis 1,80000 V in 0,00625-V-Schritten (Fixed-Modus) |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | PCH VLX, VTTDDR, DRAM CTRL REF, DRAM DATA REF on CHA/B, Initial CPU Input, Eventual CPU Input, VCCIN Shadow, PCH ICC, VCCIN MOS Volt Control, PLX +0,9V Core, PLX +1,8V AUX |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig |
Command Rate | einstellbar |
Timings | 30 Parameter |
XMP | wird unterstützt |
Weitere Funktionen | |
QPI-Takt | - technisch nicht möglich - |
Weitere Besonderheiten | UEFI-BIOS Settings speicherbar in Profilen Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie C1E, CSTATE (C6/C7), EIST Turbo-Modus (All Cores, By number of active cores), erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und sechs optionale Fans, |
Die aktuellste CPU-Z-Version (1.65.1) wollte nicht so richtig mit dem Maximus VI Extreme zusammenarbeiten. Das machte sich auf die Art bemerkbar, dass zum einen die Idle-Spannung völlig falsch ausgelesen wurde. Selbst für den sparsamen Haswell-Prozessor sind 0,1 Volt im Leerlauf eine Spur zu wenig. Aber auch unter Last zeigte CPU-Z etwa 0,01 Volt zu viel an. Aus diesem Grund haben wir jeweils unter CPU-Z zusätzlich den ausgelesen Wert von AIDA64 angefügt.
Zuerst haben wir mit dem CPU-Strap 1.0 übertaktet. Als maximales und damit stabiles Ergebnis haben wir 4,7 GHz mit einer Spannung (aus AIDA64) von 1,271 Volt. Wenn wir das Verhältnis nun mit dem Ergebnis des ASUS Z87-Deluxe vergleichen, liegt die Spannung um 0,044 Volt höher. Das muss aber nicht gleich bedeuten, dass das Overclocking mit dem Z87-Deluxe grundlegend besser geht, denn das Maximus VI Extreme besitzt viele Einstellungsmöglichkeiten, die wir alle bei unserem Overclocking-Test, aufgrund der Zeitknappheit, nicht berücksichtigen konnten. Erwähnenswert ist es dennoch, dass das Z87-Deluxe die doppelte Anzahl an identischen Phasen besitzt.
Darüber hinaus haben wir eine Übertaktung mit dem 1.25-Strap vorgenommen. Eine höhere Taktfrequenz als 4,625 GHz war mit dem 125 MHz Strap so auf Anhieb nicht möglich. AIDA64 zeigte zu diesem Zeitpunkt eine VCore von 1,212 Volt an.
Aber auch das Overclocking-Verhalten beim Arbeitsspeicher haben wir uns angeschaut. Dabei haben wir zwei Module des Typs G.Skill TridentX DDR3-2400 verwendet, die wir ohne XMP-Funktionen übertaktet haben. Herausgekommen ist folgendes Ergebnis:
Die tatsächliche Taktfrequenz von 1200 MHz wurden spielend einfach erreicht. Zudem sind die Latenzen nicht gerade locker ausgewählt. Währenddessen lag eine VDIMM von 1,65 Volt an.