BIOS
Das ASRock X99X Killer wurde mit der BIOS-Version L1.05 ausgeliefert, die auch bereits einen soliden Eindruck hinterlässt. Zum Testzeitpunkt gab es auch keine aktuellere Version.
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Das UEFI wurde von ASRock farblich passend zum Mainboard abgeändert, demnach fanden wir eine rot/schwarze Oberfläche mit weißer Schrift vor, die ebenfalls einen guten Eindruck hinterlässt. Weiterhin verzichten die Taiwaner generell auf eine Übersichtsseite, wie beispielsweise den "EZ-Mode" von ASUS. Überraschend für uns war, dass ASRock hierbei die "My Favorite"-Funktion weggelassen hat.
Die restliche Struktur bleibt unverändert. Erste Infos wie die BIOS-Version, das installierte Prozessor-Modell und auch die Arbeitsspeicher-Kapazität inkl. Modulverteilung. Zudem hat der Anwender die Möglichkeit festzulegen, welcher Reiter beim Aufrufen der UEFI-Oberfläche angezeigt werden soll. Unter "OC Tweaker" findet der Anwender sämtliche Overclocking-Funktionen. Statt die meisten Funktionen auf einer Seite zu lassen, wurden sie in vier Menüpunkte aufgeteilt: CPU Configuration, DRAM Configuration, FIVR Configuration und Voltage Configuration. Alle gewählten Einstellungen können mit insgesamt fünf verfügbaren Profilplätzen gesichert werden. Auf der "Advanced"-Seite kann, wie immer, auf die Einstellungen zugegriffen werden, die sich auf die Onboard-Komponenten beziehen. Weiterhin werden jedoch auch die bereits bekannten Tools angeboten: System Browser, Online Management Guard, UEFI Tech Service, Easy RAID Installer und Easy Driver Installer. Das UEFI kann wahlweise per Instant-Flash oder per Internet-Flash auf die aktuelle Version gebracht werden. Insgesamt lassen sich drei Profile abspeichern, die auch exportiert und importiert werden können.
Mithilfe des Hardware-Monitors erhalten wir stets einen Überblick über die anliegende CPU- und Mainboard-Temperatur, über die Spannungen und Lüfterdrehzahlen und können letztere auch beeinflussen. Die Boot-Settings werden ebenfalls separat einquartiert. Auf dieser Seite werden die Boot-Prioritäten und andere Security-Settings festgelegt. Last but not least sind noch die beiden Punkte "Boot" und "Exit" an Ort und Stelle.
Wir hatten am UEFI nichts auszusetzen. Die Steuerung durch die Menüs mit Maus und/oder Tastatur ist von ASRock sehr angenehm umgesetzt worden. Wie es sein soll, wurden zudem alle Einstellungen konsequent umgesetzt und wir hatten auch in dieser Richtung nichts zu bemängeln. Auch war die Stabilität absolut hervorragend.
Overclocking
Mit dem Wechsel auf Haswell-E hat Intel dieselben technischen Eigenschaften übernommen, die auch bei den Haswell(-Refresh)-Prozessoren zum Einsatz kommen, sprich die Spannungswandler für den Uncore-Bereich, für die Kerne usw. ist nun auf die CPU gewandert. Demnach sorgen die auf dem Mainboard befindlichen Phasen/Spulen dafür, dass die Grundspannung geliefert wird, die ebenfalls bei 1,8 bis 1,9 Volt liegt. Das bedeutet, dass auch die vier CPU-Straps Einzug auf die Haswell-E-Plattform halten. So kann der Multiplikator für den BCLK auf 1.0, 1.25, 1.67 oder 2.5 fixiert werden. Passt das Board die anderen Taktraten ab dem 1.25-Multiplikator nicht selbstständig an, wird das System höchstwahrscheinlich nicht starten. Wir demonstrieren lediglich einen Overclocking-Versuch mit dem 1.0-CPU-Strap.
In Verbindung mit dem ASRock X99X Killer kann der BCLK von 90 MHz bis 300 MHz in 0,1-MHz-Schritten eingestellt werden. Bei der CPU-Spannung hat der Anwender die Wahl zwischen dem Override, Adaptive und Offset-Modus. Der Offset kann auf Wunsch zusätzlich zu dem Override oder dem Adaptive-Modus hinzugeschaltet werden. So kann die CPU-Spannung im Override- und Adaptive-Modus von 0,800 Volt bis 2,000 Volt bewegt werden. Der Offset kann hingegen zwischen -0,500 Volt und +0,500 Volt selektiert werden. In allen drei Fällen betragen die Intervalle feine 0,001 Volt. Natürlich bietet die Platine auch eine Funktion an, um den beabsichtigten VDroop zu manipulieren. Zu diesem Zweck hält sich im BIOS die Load-Line Calibration bereit. Zur Verfügung stehen die Level 1 bis 5. Alle anderen Overclocking-Funktionen haben wir wie immer in einer übersichtlichen Tabelle eingetragen.
Die Overclocking-Funktionen des ASRock X99X Killer in der Übersicht | |
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Base Clock Rate | 90 MHz bis 300 MHz in 0,1-MHz-Schritten |
CPU-Spannung | 0,800 V bis 2,000 V in 0,001-V-Schritten (Override- und Adaptive-Modus) -0,500 V bis +0,500 V in 0,001-V-Schritten (Offset-Modus) |
DRAM-Spannung | 1,000 V bis 1,800 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-VCCIN-Spannung | 1,200 V bis 2,300 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) -0,600 V bis +0,400 V in 0,010-V-Schritten (Offset-Modus) |
CPU-Ring-Spannung | 0,800 V bis 2,000 V in 0,001-V-Schritten (Override- und Adaptive-Modus) |
CPU-SA-Spannung | -0,300 V bis +0,600 V in 0,001-V-Schritten (Offset-Modus) |
CPU-IO-Analog/Digital-Spannung | 0,900 V bis 1,500 V in 0,075-V-Schritten (Fixed-Modus) |
PCH-Core-Spannung | 0,900 V bis 1,500 V in 0,025-V-Schritten (Fixed-Modus) |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | ME Voltage, PCH PLL, DRAM Activating Power Supply |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig |
Command Rate | einstellbar |
Timings | 40 Parameter |
XMP | wird unterstützt |
Weitere Funktionen | |
Weitere Besonderheiten | UEFI-BIOS |
Als CPU verwenden wir erstmals den Core i7-5960X, sodass wir noch gar nicht wissen, wo seine Grenzen liegen. Aus diesem Grund mussten wir uns erstmal langsam an seine maximale Frequenz herantasten. Mit der Standard-Spannung haben wir somit den Takt herausgesucht, mit dem das System noch booten konnte. Ab 3,8 GHz mussten wir schon die VCore etwas erhöhen, damit wir den Windows-7-Desktop gesehen haben. Bis schließlich 4,4 GHz brauchte benötigte die CPU 1,250 Volt. Damit diese Taktfrequenz jedoch mit Prime95 stabil gehalten werden konnte, mussten wir die VCore auf 1,3 Volt anheben.
Aufgrund der höheren Kernanzahl des Core i7-5960X liegt der effektive Grundtakt auf allen acht Kernen bei genau 3 GHz. Wir konnten aus ihm noch weitere 1,4 GHz herauskitzeln, die ebenfalls auf allen acht Kernen anlagen. Im Übrigen macht sich der verlötete Heatspreader deutlich bemerkbar. Trotz hohem Takt und entsprechender Spannungserhöhung stiegen die Last-Temperaturen auf 65 bis maximal 80 Grad Celsius an.
Auch bei der Haswell-E-Plattform werfen wir einen Blick auf das RAM-Overclocking. Zu diesem Zweck verwenden wir vier DIMMs mit jeweils 4 GB Speicherkapazität des Typs "G.Skill RipJaws4 DDR4-3000". Im ersten Test kontrollieren wir die Funktionalität des XMP und im zweiten ohne Verwendung des XMP-Features.
Die neue XMP-2.0-Spezifikation wird vom ASRock X99X Killer adäquat in die Tat umgesetzt. Um jedoch die effektive Taktfrequenz von 3000 MHz zu erreichen, musste der BCLK auf 125 MHz angehoben werden. Wird das Extreme Memory Profile aktiviert, werden die entsprechenden Parameter im BIOS eingestellt. Anschließend haben wir das Profil wieder deaktiviert und eine manuelle Übertaktung mit minimal schärferen Latenzen durchgeführt. In beiden Fällen lag eine VDIMM von 1,35 Volt an.
ASRock F-Stream
ASRock gibt den Käufern des X99X Killer noch eine Software mit auf den Weg, die sich für den einen oder anderen Käufer durchaus als nützlich erweisen könnte. Sie hört auf den Namen "F-Stream" und wird allen Mainboards aus der Fatal1ty-Serie beigelegt. Mit ihr können Dinge, wie der Operation-Modus eingestellt werden und bietet die drei Modi "Performance Mode", "Standard Mode" und "Power Saving". Ebenfalls enthalten sind Features wie XFast RAM, FAN-Tastic Tuning und der Dehumidifier (Entfeuchter). Generell kann das System auch von diesem Utility aus übertaktet werden und bietet die entsprechenden Regler für den CPU-Multiplikator, die BCLK-Frequenz und die dazugehörigen Spannungen. Unter dem Punkt "System Info" verbirgt sich eine Übersichtsseite, die Informationen wie die aktuell anliegende CPU-Taktfrequenz, die Spannungen, die Temperaturen und auch die Lüftergeschwindigkeiten preisgibt.
In der folgenden Bildergalerie sind alle BIOS- und F-Stream-Screenshots einsehbar:
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