Neben der wichtigen Performance ist auch der Stromverbrauch des heimischen PCs kein unwichtiges Kriterium. Was man häufig unterschätzt, ist die Tatsache, dass selbst die verschiedenen Mainboard-Modelle der zahlreichen Hersteller unterschiedlich viel Strom aus der Steckdose ziehen. Ein Grund dafür sind die verschieden eingesetzten BIOS-Versionen, die teilweise die von Intel referenzierten Stromsparmechanismen schlecht oder gar falsch umsetzen oder dass Onboardkomponenten sich eigentlich deaktivieren sollten, wenn diese entweder durch dedizierte Hardware ersetzt wurden oder einfach nicht verwendet werden. Darüber hinaus kann aber manchmal auch die Stromversorgung verantwortlich gemacht werden, wenn unter Default Settings mehr Energie zur Verfügung gestellt wird, als eigentlich benötigt wird. Genau deswegen spielt die Effizienz eine wichtige Rolle. Wenn die Effizienz der Stromversorgung nun also schlecht ausfällt, wird mehr Strom verbraucht. Zu unterschätzen ist hierbei aber auch die Software nicht, sodass sie ebenfalls gut abgestimmt sein muss, damit eine zufriedenstellende Effizienz gegeben ist.
Das MSI B85M ECO hat nur wenige Zusatz-Controller erhalten. Ein LAN-Controller, ein PCIe-zu-PCI-Chip und der Audio-Codec tragen ihren Teil zum Stromverbrauch bei.
Gemessen haben wir im Windows-Idle-Betrieb ohne Last, mit Cinebench 11.5 unter 2D-Volllast und mit Prime95 (Torture-spanTest, Vollauslastung). Die jeweiligen Werte entsprechen dem System-Gesamtverbrauch.
Test 1: Mit aktivierten Onboardkomponenten:
Für den ersten Test sind die Default Settings aktiv, sodass der Großteil der Onboardkomponenten bereits aktiviert ist. Die Grafikausgabe erfolgt über die Radeon HD 7850, wobei wir die iGPU im BIOS nicht deaktiviert haben. Wie bereits weiter oben geschrieben, sind alle Stromspar-Features eingeschaltet, was mit den Werten einer manuellen Konfiguration scheinbar gut umgesetzt wurde.
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Im normalen Modus erreicht das MSI B85M ECO mit 37,1 Watt im Leerlauf bereits einen guten Wert, der jedoch vom hauseigenen MSI Z97I GAMING AC mit 35 Watt und vom ECS Z97-Machine mit 29,8 Watt deutlich unterboten wird.
Ähnlich ergeht es dem ECO-Board beim Cinebench-Lauf, wo es 102,3 Watt erreicht. Neben den oben genannten Boards kommt allerdings noch das ASRock H97 Performance in die Quere. Am besten hat das MSI Z97I GAMING mit beachtlichen 96,3 Watt abgeschnitten.
Prime95 bedeutet abgesehen von der Grafikkarte wieder System-Volllast. In dieser Disziplin rutscht das B85M ECO noch einen Platz nach unten. Dabei liegt die Leistungsaufnahme von 112,6 Watt in einem sehr guten Bereich, wird jedoch von vier Platinen geschlagen.
Bei den Spannungen war es eher unspektakulär. Auch das heutige Test-Mainboard hat eine CPU-Spannung von 1,044 Volt angelegt.
Da die meisten Anwender nicht alle Onboard-Chips benötigen, haben wir einen Test mit nur einem aktivierten Onboard-LAN und dem Onboard-Sound durchgeführt. Sämtliche USB-3.0- und SATA-Controller sind hier beispielsweise deaktiviert. Die Spannungen werden weiterhin vom Board automatisch festgelegt, aber alle energiesparenden Features werden zusätzlich manuell aktiviert. Die Radeon HD 7850 ist weiterhin die primäre Grafikkarte.
Test 2: Mit deaktivierten Onboardkomponenten (1x LAN + Sound an):
Es gab keine besonderen Komponenten, die sich im BIOS abschalten ließen, sodass in diesem Fall dieselben Ergebnisse in Frage kommen.
Speziell zum MSI B85M ECO haben wir noch einen dritten kleinen Test absolviert. In diesem haben wir die Leistungsaufnahme in drei verschiedenen Situationen festgehalten. Einmal im normalen Modus mit den BIOS-Standardparametern, zweitens mit aktiviertem ECO-Modus und einmal mit allen deaktivierten Optionen im ECO Center Pro, was einer maximalen Effizienz gleichkommt.
Test 3: Normaler Betrieb, ECO-Modus und maximale Effizienz:
Im Idle bewirkt der ECO-Modus eine Ersparnis von 1,08 Prozent und kommt auf 36,7 Watt. Werden auf der ersten Seite des ECO Center Pro alle Optionen abgeschaltet, werden sogar 4,58 Prozent eingespart, was einem Verbrauch von 35,4 Watt entspricht.
Beim Einsatz von Cinebench konnte die Effizienz nur minimal erhöht werden. Mit dem ECO-Modus zeigte das Strommessgerät 101,6 Watt an, bei maximaler Effizienz 101,3 Watt. Prozentual bedeutet dies 0,68 Prozent respektive 0,98 Prozent weniger.
Last but not least haben wir den Unterschied auch bei Prime95 festgehalten. 110,2 Watt oder 2,13 Prozent weniger wurde mit dem ECO-Modus aus der Steckdose gezogen. Als wir mit dem ECO Center Pro alle Optionen abgeschaltet haben, verbrauchte das Testsystem mit dem MSI B85M ECO noch 109,6 Watt. In Prozent ergibt sich eine Zahl von -2,66.
Die zahlreichen Prozentwerte dürfen nun nicht mit den von MSI maximal veranschlagten 40 Prozent Ersparnis durcheinander gebracht werden. MSIs maximale 40 Prozent ergeben sich aus einem traditionellen MSI-Mainboard, wie dem H97M-G43 und einem ECO-Modell inkl. ECO Center Pro. Je nach Restsystem kann die Ersparnis demnach unterschiedlich ausfallen. MSI hat sich mit dem Zusatz "bis zu 40 Prozent" also abgesichert. An der Leistungsaufnahme der CPU oder der Grafikkarte im Betrieb kann MSI letztendlich auch nicht viel drehen - und diese Komponenten sind ja die Hauptverbraucher im System.
Insgesamt fällt die Leistungsaufnahme für ein MSI-Mainboard sehr gut aus, auch wenn sich das B85M ECO dem Z97I GAMING AC und dem ECS Z97-MACHINE geschlagen geben muss. Auch wenn der folgende Vergleich unfair erscheint und wir nun die Verbrauchswerte der maximalen Effizienz mit den anderen gestesteten Mainboards nebeneinanderhalten, dann wäre das B85M ECO im Idle noch immer auf dem dritten Platz, würde dem Z97I GAMING AC allerdings sehr dicht auf den Pelz rücken. Auch beim Cinebench-Lauf kann das MSI B85M ECO keinen Platz vorrücken und würde mit den 101,3 Watt sehr nah beim ASRock H97 Performance liegen. Anders hingegen mit Prime95, wo das ECO-Board gleich drei Plätze gut machen und mit 109,6 Watt auf dem zweiten Platz hinter dem hauseigenen Z97I GAMING AC liegen würde.
Zusammenfassend können wir nun schon einmal festhalten, dass sich das B85M ECO bis auf kleine Schwächen sehr gut schlägt und sehr effizient arbeitet.