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Die weit zuvor bekannt gewordenen Daten zu der Intel-100-Chipsatzserie zeigten bereits weitreichende Veränderung, die sich im Nachhinein zumindest beim Z170-PCH auch bestätigt haben. Neu ist die Anbindung zwischen CPU und PCH über das Direct-Media-Interface in Version 3.0, wodurch eine größere Bandbreite zur Verfügung steht. Diese ist auch notwendig, denn Intel hat die PCIe-Lanes des Z170-Chipsatzes kräftig ausgebaut. Statt nur acht PCIe-2.0-Lanes, wie noch beim Z97-Chipsatz, kann der Z170-PCH gleich 20 PCIe-3.0-Lanes bereitstellen, sodass viel mehr Spielraum für native Anbindungen von Zusatzcontrollern vorhanden ist. PCIe-Switches und Brücken - so sollte man meinen - würden jetzt zur Vergangenheit gehören.
Genau wie beim "ASRock Z170 Extreme7+" wird die eingesetzte Skylake-S-CPU beim "MSI Z170A Gaming M7" von 12+1 Spulen mit Strom versorgt. MSI verwendet hierbei "Titanium"-Spulen. Die letzte Spule auf der linken Seite auf dem Bild ist etwas schmaler als die anderen. Sie wurde für die System-Agent-Spannung konzipiert. Die nächsten acht Spulen von unten betrachtet versorgen den Core- und Uncore-Bereich mit der richtigen Spannung. Schließlich müssen die letzten vier Ti-Spulen für die integrierte Grafikeinheit herhalten. Die Taiwaner haben mit den neuen Skylake-Mainboards das Military-Class-Feature der fünften Generation eingeführt, das aus den Titanium-Spulen, den Hi-c-Caps mit angegebenen 93 Prozent Energieeffizienz, den Dark-Caps-Kondensatoren mit einer Lebenszeit bis 10 Jahren und den DrMOS-MOSFETs.
Anhand der MOSFET-Anzahl lässt sich erkennen, dass die kleine Spule von insgesamt vier MOSFETs und die restlichen Spulen von jeweils zwei MOSFETs mit Strom versorgt werden. Dabei setzt MSI die MOSFETs "PK632BA" und "PK616BA" aus dem Hause NIKOS ein, die schon auf vielen weiteren MSI-Platinen zum Einsatz gekommen sind. Durch den 8-poligen-ATX-EPS12-Anschluss steht der CPU ein Verbrauchspuffer von 336 Watt zur Verfügung.
Auf jedem aktuellen Board ist ein PWM-Controller unverzichtbar, so auch beim "MSI Z170A Gaming M7". Das Unternehmen setzt auf den Intersil 95856, der als 4+3-Multiphase-PWM-Controller spezifiziert wurde und das Kommando über die insgesamt 13 Spulen übernimmt. Auch wenn der PWM-Controller unterdimensioniert zu sein scheint, hat uns MSI versichert, dass der Intersil 95856 dennoch ausreicht.
Auf diesem Bild haben sich sechs Spannungsmesspunkte versteckt, mit denen mittels eines Multimeters detailliertere Werte für die CPU, iGPU, DDR, VCCSA, VCCIO und für den Chipsatz ermittelt werden können. Oberhalb davon ist der PowerVision PV3205 zu sehen, der als PWM-Controller für die beiden RAM-Spulen eingesetzt wurde.
Hotkey-Funktion
Ferner ist links unten am Rand des PCBs der "HOT_KEY1"-Switch zu sehen. Durch ihn kann die "Hotkey"-Funktion eingeleitet werden. Nachdem eine handelsübliche USB-Tastatur ohne dazwischenliegende USB-Hubs und dergleichen an dem entsprechenden USB-Anschluss am I/O-Panel angeschlossen wurde, wird die Funktion mit der Tastenkombination "STRG und Backspace" schlussendlich aktiviert werden.
Je nach C-State können nun verschiedene Funktionen ausgelöst werden. Mit der Kombi "Druck (Print Screen) und F12" kann das System aus den C-States C0, C3, C4 und C5 ein- und ausgeschaltet werden. Einzig im C0-State kann mit den Kombis "Druck und +" sowie "Druck und -" der BCLK nach oben beziehungsweise nach unten korrigiert werden. "Druck und F4" ermöglicht aus dem C0- und C5-State die BIOS-Aktualisierung. Befindet sich das System gerade im C5-State, lässt sich die BIOS-Batterie mit "Druck und F2" entladen, sodass die BIOS-Parameter auf Default gesetzt werden.
Mit "Druck und F9" wird das System zurückgesetzt (Reset), "Druck und F5" sowie "Druck und F6" bewirken die Erhöhung und die Reduzierung des CPU-Multiplikators. Jeweils aus dem C0-State heraus. Schließlich kann der Anwender mit "Druck und F8" den Slow-Mode aus allen genannten C-States aktivieren. Die folgende Tabelle zeigt nochmal alle Funktionen in der Übersicht auf.
Hotkey-Kombi | Funktion | C-State | |||
---|---|---|---|---|---|
C0 | C3 | C4 | C5 | ||
STRG + Backspace | HotKey-Feature aktivieren | Ja | Ja | Ja | Ja |
Druck + F12 | Power ein/aus | Ja | Ja | Ja | Ja |
Druck + "+" | BCLK erhöhen | Ja | Nein | Nein | Nein |
Druck + "-" | BCLK reduzieren | Ja | Nein | Nein | Nein |
Druck + F4 | BIOS-Aktualisierung | Ja | Nein | Nein | Ja |
Druck + F2 | BIOS-Batterie entladen | Nein | Nein | Nein | Ja |
Druck + F9 | PC zurücksetzen (Reset) | Ja | Nein | Nein | Nein |
Druck + F5 | CPU-Multi reduzieren | Ja | Nein | Nein | Nein |
Druck + F6 | CPU-Multi erhöhen | Ja | Nein | Nein | Nein |
Druck + F8 | Slow-Mode aktivieren | Ja | Ja | Ja | Ja |
Einmal herausgezoomt, sehen wir auch die vier DDR4-DIMM-Slots, die MSI bis zu einer effektiven Taktfrequenz von 3.600 MHz freigegeben hat. Links neben dem 24-poligen ATX-Stromanschluss sehen wir jeweils einen vertikalen und einen um 90 Grad angewinkelten USB-3.0-Header. Deren vier USB-3.0-Schnittstellen kommunizieren direkt mit dem Z170-Chipsatz.
MSI hat auf dem Z170A Gaming M7 drei mechanische PCIe-3.0-x16- und vier PCIe-3.0-x1-Steckplätze verlötet. Die beiden oberen, mechanischen PCIe-3.0-x16-Slots treten direkt mit der installierten Skylake-S-CPU in Kontakt, sodass die begrenzten 16 PCIe-3.0-Lanes auf die beiden Steckplätze zu x8/x8 aufgeteilt werden, sofern sich in beiden jeweils eine Grafikkarte befindet. Die silberne Umrandung bei den Slots ist nicht nur der Optik geschuldet, sondern ist neuer Bestandteil des "Steel Armor"-Features, das zum ersten Mal beim hauseigenen "X99A Godlike Gaming" zum Einsatz gekommen ist. Der Hersteller verspricht sich davon nicht nur eine erhöhte Stabilität des Steckplätzes für besonderes gewichtige Grafikkarten, sondern soll aufgrund von zusätzlichen Lötpunkten besser gegen elektromagnetische Interferenzen gewappnet sein.
Eine mögliche dritte AMD-Grafikkarte lässt sich in den untersten PCIe-3.0-x16-Steckplatz installieren, die sich jedoch mit nur vier Lanes vom Z170-Chipsatz zufrieden geben muss. Allerdings sollten die PCIe-3.0-x1-Anschlüsse 3 und 6 ungenutzt bleiben, da die unterste Grafikkarte in diesem Fall nur zwei Lanes bekommt, was die Performance noch weiter einschränken würde.
PCIe-Slot 2 | PCIe-Slot 5 | PCIe-Slot 7 | |
---|---|---|---|
Elektrische Anbindung (über) | x16 (CPU) | x8 (CPU) | x4 (Z170) |
Single-GPU-Betrieb | x16 | - | - |
Zwei Grafikkarten im 2-Way-SLI/CrossFireX-Verbund | x8 | x8 | - |
Drei AMD-Grafikkarten im 3-Way-CrossFireX-Verbund | x8 | x8 | x4 (shared mit PCIe-x1-Slot 3 und 6) |
Im Vordergrund sind zwei SATAe-Schnittstellen mit jeweils 10 GBit/s Anbindung und zwei SATA-6GBit/s-Ports zu sehen, die allesamt nativ mit dem Z170-PCH zusammenarbeiten. Im Hintergrund sind allerdings auch noch zwei M.2-Anschlüsse zu sehen, die mit höchstens 32 GBit/s angebunden wurden und jeweils ein Modul mit einer Länge von 4,2 cm, 6 cm und 8 cm aufnehmen können. Aufpassen muss der Anwender nun bei der internen Anbindung des Z170-Chipsatzes. Denn es ist nicht möglich, die beiden SATAe-, die beiden SATA-6GBit/s- und die beiden M.2-Schnittstellen gleichzeitig zu nutzen. MSI hat dazu eine informative Tabelle im Mainboard-Handbuch hinterlassen.
Anschluss | Nutzbare SATA/SATAe-Anschlüsse | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
M2_1 | - | SATA | PCIe | PCIe | SATA | - | PCIe | SATA |
M2_2 | PCIe | PCIe | PCIe | SATA | SATA | SATA | - | - |
SATA-Express 1 | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja |
SATA-Express 2 | Ja | Nein | Nein | Nein | Nein | Ja | Nein | Nein |
SATA 1 | Ja | Ja | Ja | Nein | Nein | Nein | Ja | Ja |
SATA 2 | Ja | Ja | Ja | Nein | Nein | Nein | Ja | Ja |
SATA 3 (SATAe 1) | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja |
SATA 4 (SATAe 1) | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja |
SATA 5 (SATAe 2) | Ja | Nein | Nein | Nein | Nein | Ja | Nein | Nein |
SATA 6 (SATAe 2) | Ja | Nein | Nein | Nein | Nein | Ja | Nein | Nein |
Es kommt drauf an, welcher M.2-Steckplatz belegt wird und ob er im SATA- oder PCIe-Modus arbeitet. Wird beispielsweise nur der zweite M.2-Steckplatz im PCIe-Modus belegt, sind alle anderen SATA(e)-Anschlüsse dennoch nutzbar. Im SATA-Modus sieht es hingegen anders aus und die beiden reinen SATA-6GBit/s-Ports werden unbrauchbar. Währenddessen der SATA-Express-Anschluss Nummer 1 in jeder Konstellation nutzbar ist, wird der zweite Anschluss und damit auch die beiden SATA-6GBit/s-Ports deaktiviert. Wobei es dann keine Rolle spielt, ob nun SATA- oder PCIe-Modus. Allerdings kann der PCIe-Slot 4 (PCIe-3.0-x1) nicht mehr genutzt werden, wenn im unteren M.2-Steckplatz ein Modul installiert ist.