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MSI B150A Gaming Pro im Test - Günstiges Gaming-Brett mit Leuchteffekten - Fazit

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Mit dem B150A Gaming Pro möchte MSI auch das Einstiegssegment mit einem ATX-Gaming-Unterbau bedienen. Nicht jeder, der sich für die Skylake-S-Plattform interessiert, benötigt auch ein Z170-Mainboard. Die Ausstattung des B150A Gaming Pro fällt der Preisklasse entsprechend moderat aus. Neben einem Audio-Codec, einem LAN- und USB-3.1-Controller hat MSI alles bei den nativen Anschlussmöglichkeiten belassen, die sich mit Intels B150-Chipsatz realisieren lassen. Dazu gehören insgesamt sechs USB-3.0-Schnittstellen (4x extern, 2x intern), vier SATA-6GBit/s-Ports, eine SATA-Express-Schnittstelle und vier DDR4-DIMM-Slots (max. 64 GB RAM). Hinzu kommen noch vier USB-2.0-Buchsen, jeweils zwei am I/O-Panel und über den internen Header.

Im Bereich der Erweiterungssteckplätze bekommt es der Anwender mit zwei mechanischen PCIe-3.0-x16-, zwei PCIe-3.0-x1- und drei PCI-Slots zu tun. Wenn auch eher suboptimal, ist auch ein CrossFireX-Gespann mit zwei AMD-Grafikkarten möglich. Aufgrund der x16/x4-Anbindung wird NVIDIAs SLI-Technologie nicht unterstützt. Zwar ist es schade, dass auf dem Board keine M.2-Schnittstelle wie beim B150 Gaming M3 anzutreffen ist, jedoch bietet das B150A Gaming Pro im Gegenzug zwei USB-3.1-Typ-A-Anschlüsse. Mit dem Intel-B150-Chipsatz mit seinen acht PCIe-3.0-Lanes ist eben nicht viel Spielraum für Extras vorhanden.

Während die Netzwerkverbindung über den Intel-I219-V-Controller mit 1-GBit/s-Unterstützung aufgebaut wird, erfolgt die Audioausgabe über MSIs Audio-Boost-3-Feature, das aus dem Realtek-ALC1150-Codec, zwei Kopfhörerverstärkern und fünf Audiokondensatoren besteht. Falls gewünscht, lässt sich auch die integrierte Grafikeinheit mit jeweils einem DVI-D- und HDMI-Grafikausgang ansteuern. Wer auf Leuchteffekte steht, kommt auch in diesem Punkt auf seine Kosten, denn MSI hat auf dem gelben Streifen unterwärts sieben RGB-LEDs verlötet, die in mehreren Modi leuchten können. Auch bei der Farbe erhält der Anwender über die beiliegende MSI-Gaming-App die volle Kontrolle.

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Mit fünf 4-Pin-FAN-Headern lassen sich auch genügend Lüfter mit anklemmen, die sich auch alle steuern lassen. Als UEFI kommt die überarbeitete Oberfläche zum Einsatz, die wir bereits beim Z170A Gaming M7 sehen durften. Mit etwas geringer Funktionsvielfalt hat sie auch beim B150A Gaming Pro einen guten und stabilen Eindruck hinterlassen. Bedingt durch den B150-PCH und den fehlenden Settings im UEFI ist das Overclocking generell ausgeschlossen. Dies gilt natürlich auch für den eingesetzten Arbeitsspeicher. Selbst mit ein Extreme-Memory-Profile mit einer höheren, effektiven Taktrate von 2.133 MHz wird vom Mainboard nicht akzeptiert.

Aber das MSI B150A Gaming Pro glänzt nicht an allen Stellen. Die bereits angesprochenen vier SATA-6GBit/s und die SATAe-Schnittstelle wurden etwas deplatziert auf dem PCB untergebracht. Wird eine Grafikkarte im weitverbreiteten Dual-Slot-Design in den oberen PCIe-3.0-x16-Steckplatz installiert, sind zwar die SATA-Ports erreichbar, allerdings stört an dieser Stelle die vertikale Ausrichtung, die MSI hier vorgesehen hat. In unserem Fall mit der ASUS Radeon R9 380 Strix ist es ein Millimeterspiel mit dem SATA-Kabel und dem rechten Lüfter. An dieser Stelle hätten wir gerne die angewinkelte Ausführung der Storage-Anschlüsse gesehen. Auch in Sachen Leistungsaufnahme waren wir wenig angetan, die für das Mainboard insgesamt zu hoch ausgefallen ist. Ein Herabsenken der CPU-Spannung hätte dazu einiges beigetragen, allerdings besteht seitens des UEFI keine Möglichkeit.

In unserem Preisvergleich ist das MSI B150A Gaming Pro ab etwa 114 Euro gelistet, die wegen dem Umstand der vertikalen SATA(e)-Ports unserer Meinung nach zu hoch angesetzt sind. Für einen Aufpreis von ca. 10 Euro gibt es beispielsweise das ASUS B150 Pro Gaming/Aura, das nicht nur sechs angewinkelte SATA-6GBit/s-Ports zu bieten hat, sondern neben einem USB-3.1-Typ-A- und Typ-C-Anschluss auch noch eine M.2-Schnittstelle mit an Bord hat. Auch ist dort ebenfalls eine RGB-Beleuchtung mit dabei.

Positive Eigenschaften des MSI B150A Gaming Pro:

  • Hohe Leistungsfähigkeit mit einer ausreichenden CPU-Spannungsversorgung
  • ausreichende Ausstattung, u.a. zwei USB-3.1-Schnittstellen, sechs USB-3.0-Anschlüsse und eine SATA-Express-Buchse
  • PCI-Express-3.0-Unterstützung an zwei PEG-Slots
  • sehr gute Gesamtperformance und sehr gute Stabilität
  • sieben RGB-LEDs für abwechslungsreiche Leuchteffekte

Negative Eigenschaften des MSI B150A Gaming Pro:

  • schlecht platzierte SATA(e)-Schnittstellen in vertikaler Ausrichtung können je nach Grafikkarte stören
  • hohe Leistungsaufnahme
  • CPU-Undervolting ist nicht möglich

Das MSI B150A Gaming Pro ist an und für sich eine gute Gaming-Platine, die für den Einstiegsmarkt gedacht ist. Wenn da nicht die schlecht positionierten Storage-Anschlüsse, der zu hohe Strombedarf und die Sache mit dem fehlenden CPU-Undervolting wären. Die restliche Ausstattung ist für den Großteil der Nutzer völlig ausreichend. Zahlreiche LEDs bieten zudem einiges fürs Auge, sofern dies von Belang ist.

Alternativen? Mit dem ASUS B150 Pro Gaming haben wir bereits eine gute Alternative genannt. Bei anderen Modellen ist in diesem Preisbereich nicht immer USB 3.1 mit an Bord. Wer auf dieses Feature verzichten kann, findet sicherlich mit dem ASRock B150 Gaming K4 aus der Fatal1ty-Serie seine Freude.

 

Persönliche Meinung

Von den SATA-Ports einmal abgesehen bin ich vorallem in Sachen Leistungsaufnahme negativ überrascht. Ich hätte mit einem deutlich geringeren Stromverbrauch gerechnet. Die Ausstattung empfinde ich persönlich als außerordentlich zufriedenstellend. Auch ist USB 3.1 mit dabei. Die Leuchteffekte sind nett anzusehen, auch wenn ich selbst keine Beleuchtung an meinem Mainboard vermissen würde. (Marcel Niederste-Berg)