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ASRock X299 Extreme4 im Test - mit überzeugendem VRM-Bereich - Fazit

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Einer der Kritikpunkte beim Blick auf die High-End-Desktop-Plattform (HEDT) ist oftmals der veranschlagte Preis der zwingend erforderlichen Mainboards. Auf Seiten der X299-Platinen geht es bei 160 Euro los, besonders gut ausgestattete X299-Modelle fangen hingegen bei 200 Euro an und gehen bis fast 600 Euro hinauf. Auf der AMD-Seite mit den X399-Mainboards kostet das günstigste Modell über 250 Euro. Das nun getestete ASRock X299 Extreme4 ist noch nicht lange auf dem Markt. Die späte Einführung seitens ASRock hat jedoch alles andere als geschadet. Denn einige Kritikpunkte von der VRM-Problematik wurden gut gelöst.

Für das ASRock X299 Extreme4 muss der Interessent derzeit etwas weniger als 200 Euro auf den Tisch legen und für diesen Preis bekommt er eine ausgewachsene X299-Platine mit einem besonders groß dimensionierten VRM-Kühler. Zudem wurde an zwei 8-Pin-EPS12V-Buchsen gedacht, die gerade für einen Preis von weniger als 200 Euro nicht selbstverständlich sind und für die großen Skylake-X-Boliden inklusive Übertaktung nützlich sind. Im Overclocking-Test haben wir ebenso hoch takten können wie mit dem ASRock Fatal1ty X299 Professional Gaming i9. Dabei blieb der Kühler dank der Dimensionen regelrecht kühl. Bis auf den CMOS-Clear-Button am I/O-Panel muss hingegen auf jeglichen Onboard-Komfort gänzlich verzichtet werden.

Zur weiteren Ausstattung gehören acht DDR4-DIMM-Speicherbänke, die sich für einen maximalen Speicherausbau von 128 GB in Verbindung mit Skylake-X bereithalten. Höchstens 64 GB RAM sind es mit Kaby Lake-X, wie bereits bekannt. Zwei mechanische PCIe-3.0-x16-Steckplätze inklusive Steel-Slot-Feature sind an die LGA2066-CPU angebunden, wobei die transferrierten Lanes je nach CPU-Modell variieren. Ein weiterer mechanischer PCIe-3.0-x16-Slot arbeitet bis zum Core i7-7820X mit dem X299-Chipsatz zusammen. Ab dem Core i9-7900X (44 Gen3-Lanes) wird dieser von der CPU angesteuert. Des Weiteren ist auch noch ein PCIe-3.0-x1-Anschluss an Bord.

Sämtliche Storage-Geräte finden an acht nativen SATA-6GBit/s-Ports und an zwei M.2-M-Key-Schnittstellen ihren Platz. Letztere wurden von ASRock über den X299-PCH angebunden, sodass diese auch mit einer Kaby-Lake-X- und den beiden kleinen Skylake-X-CPUs verwendet werden können. Der USB-Bereich wird von ASRock mit zweimal USB 3.1 Gen2 mit jeweils einer Typ-A- und Typ-C-Ausführung über den ASM3142 und mit jeweils sechsmal USB 3.1 Gen1 und USB 2.0 ausreichend abgedeckt.

Bei der Netzwerkverbindung vertrauen die Taiwaner auf den Intel I219-V, doch optional lässt sich auch ein M.2-E-Key-WLAN-Modul einsetzen. Eine entsprechende Slot-Blende befindet sich im Lieferumfang. Mit dem Purity-4-Sound-Feature verbaut ASRock den weit verbreiteten Realtek ALC1220 und packt dazu fünf Audio-Kondensatoren sowie einen NE5532-Kopfhörerverstärker (bis 600 Ohm) von Texas Instruments hinzu. Vorteilhaft ist die kurze Initialisierungszeit und auch die gute Leistungsaufnahme im Idle.

Es lässt sich also festhalten, dass ASRocks X299 Extreme4 ein gutes Preis/Leistungsverhältnis aufweist und in diesem Preisbereich fast unschlagbar ist. Fast aus dem Grund, da auch das MSI X299 Raider für um die 190 Euro eine ebenfalls gute Ausstattung bietet, hier jedoch ein kleinerer VRM-Kühler zum Einsatz kommt. In diesem Fall hat der Interessent die Qual der Wahl.

Für weniger als 200 Euro hat sich das ASRock X299 Extreme4 als günstiges LGA2066-Mainboard entpuppt, das eine gute Ausstattung aber auch für erweitertes Overclocking vorbereitet ist. Von uns wird das ASRock X299 Extreme4 deswegen mit dem Preis-Leistungs-Award ausgezeichnet.

Positive Eigenschaften des ASRock X299 Extreme4:

  • sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer sehr guten CPU-Spannungsversorgung und vielen Overclocking-Funktionen
  • gute Ausstattung, u.a. acht SATA-Schnittstellen, sechs USB-3.1-Gen1-Anschlüssen und zwei USB-3.1-Gen2-Buchsen
  • PCI-Express-3.0-Unterstützung an drei PEG-Slots
  • sehr gute Gesamtperformance, gute Stabilität und gute Energie-Effizienz im Idle
  • zwei M.2-M-Key-Schnittstellen und ein M.2-E-Key-Slot für optionales WLAN
  • guter Onboard-Sound-Bereich
  • groß dimensionierter VRM-Kühler
  • kurze Initialisierungsdauer
  • zwei 8-Pin-Stromanschlüsse
  • gutes Preis/Leistungsverhältnis

Negative Eigenschaften des ASRock X299 Extreme4:

  • (aktuell) reduzierte M.2-Performance

Persönliche Meinung

Schon im Vorfeld habe ich mir die Spezifikationen zum ASRock X299 Extreme4 angeschaut und war im Anschluss über den im Vergleich niedrigen Anschaffungspreis überrascht. Als ich den großen VRM-Kühler begutachtet habe, dachte ich mir, dass die meisten X299-Mainboards gleich zu Anfang derart hätten aufgebaut sein sollen. Mit 19 Sekunden startet das ASRock X299 Extreme4 für ein LGA2066-Mainboard sehr zügig, was für manche Interessenten auch nicht unwichtig sein dürfte. (Marcel Niederste-Berg)

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