TEST

CPU, VRM und PCH unter Wasser

Das ASRock X570 Aqua im Test - BIOS und Overclocking

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BIOS

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Auf der ASRock-Webseite wurde für das X570 Aqua zum Testzeitpunkt die Beta-Version P1.53 angeboten, die den AGESA-Patch 1.0.0.4 beinhaltete. Doch inzwischen wird die finale Version P1.60 mit dem AGESA-Patch 1.0.0.4b zur Verfügung gestellt. Letztere Version ist zwingend für den Ryzen 9 3950X erforderlich.

Farblich wurde das UEFI von ASRock in Türkis und Schwarz angepasst, wobei die restliche Struktur unverändert bleibt. Der Anwender hat die Möglichkeit festzulegen, welcher Reiter beim Aufrufen der UEFI-Oberfläche angezeigt werden soll. Unter "OC Tweaker" findet der Anwender sämtliche Overclocking-Funktionen. Statt die meisten Funktionen auf einer Seite zu lassen, wurden sie in vier Menüpunkte aufgeteilt: CPU Configuration, DRAM Configuration und Voltage Configuration. Alle gewählten Einstellungen können auf insgesamt fünf verfügbaren Profilplätzen gesichert werden. Die Profile lassen sich auf einen USB-Stick speichern und auch wieder ins UEFI importieren. Auf der "Advanced"-Seite kann wie immer auf die Einstellungen zugegriffen werden, die sich auf die Onboard-Komponenten beziehen. Weiterhin werden jedoch auch die bereits bekannten Tools angeboten: System Browser, Online Management Guard, UEFI Tech Service, Easy RAID Installer und Easy Driver Installer. Das UEFI kann wahlweise per Instant-Flash oder per Internet-Flash auf die aktuelle Version gebracht werden. Insgesamt lassen sich drei Profile abspeichern, die auch exportiert und importiert werden können.

Mithilfe des Hardware-Monitors erhalten wir stets einen Überblick über die anliegende CPU- und Mainboard-Temperatur, über die Spannungen und Lüfterdrehzahlen und können letztere auch beeinflussen. Im Anschluss folgt der "Security"-Reiter, bei dem das UEFI beispielsweise mit einem Kennwort geschützt werden kann, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Die Boot-Settings werden ebenfalls separat einquartiert. Auf dieser Seite werden die Boot-Prioritäten und andere zum Starten relevante Einstellungen festgelegt. Last but not least sind noch die beiden Punkte "Boot" und "Exit" an Ort und Stelle.

Wir haben am UEFI nichts auszusetzen. Die Steuerung durch die Menüs mit Maus und/oder Tastatur ist von ASRock sehr angenehm ausgeführt worden. Wie es sein soll, wurden zudem alle Einstellungen konsequent umgesetzt und wir hatten auch in dieser Richtung nichts zu bemängeln. Auch war die Stabilität hervorragend.

Overclocking

Dank des X570-PCHs kann mit dem ASRock X570 Aqua problemlos das Overclocking von CPU und Arbeitsspeicher vorgenommen werden. Alleine für den Prozessor halten sich 14 Spulen bereit. Ob diese Anzahl auch beim Übertakten Vorteile bringt, wird sich zeigen.

Mit dem ASRock X570 Aqua kann der BCLK von 100 MHz bis 150 MHz in 0,0625-MHz-Intervallen verändert werden. In Sachen CPU-Spannung hat der Anwender zwei Optionen. So stehen ihm die Modi Override und Offset zur Verfügung. Mit dem Override-Modus lässt sich die Spannung von 0,90000 V bis 1,60000 V in 0,00625-V-Intervallen fixieren. Im Offset-Modus fällt der Spielraum mit -0,10000 V bis +0,30000 V ansprechend aus. Wird der OC-Modus aktiviert, sind teilweise höhere Spannungen möglich, die wir jeweils in Klammern gesetzt haben. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.

Die Overclocking-Funktionen des ASRock X570 Aqua in der Übersicht
Base Clock Rate 100,0000 MHz bis 150,0000 MHz in 0,0625-MHz-Schritten
CPU-Spannung 0,90000 Volt bis 1,60000 (2,50000) Volt in 0,00625-V-Schritten (Override-Modus)
-0,10000 Volt bis +0,3000 Volt in 0,00625-V-Schritten (Offset-Modus)
DRAM-Spannung 1,002 Volt bis 1,800 (2,298) Volt in 0,006-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-SOC-Spannung 0,90000 Volt bis 1,60000 (2,50000) Volt in 0,00625-V-Schritten (Override-Modus)
0 Volt bis +0,30000 Volt in 0,00625-V-Schritten (Offset-Modus)
CPU-VDD18-Spannung 1,700 Volt bis 2,500 (3,000) Volt in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-VDDP-Spannung 0,800 Volt bis 1,560 Volt in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
FCH-Core-Spannung - nicht möglich -
PCIe-Takt - nicht möglich -
Weitere Spannungen VTT_DDR, VPPM, PREM VDD_CLD0, PREM VDDCR_SOC, CPU VCore SVID_VR_HOT, CPU VCore_SOC SVID_VR_HOT, CPU VCore ICCMAX, CPU VDDCR_SOC ICCMAX
Speicher-Optionen
Taktraten CPU-abhängig
Command Rate einstellbar
Timings 34 Parameter
XMP/D.O.C.P. wird unterstützt (D.O.C.P.)
Weitere Funktionen
Weitere Besonderheiten

UEFI-BIOS
Settings speicherbar in Profilen
Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie AMD Cool & Quiet
erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und ein optionaler Fan,
CPU-LLC Level 1-5

Das ASRock X570 Aqua haben wir ausnahmsweise ausschließlich mit dem Ryzen 5 3600X getestet. Einerseits aufgrund der besonderen Umstände mit der Wasserkühlung und andererseits, um den ASRock-Overclocking-Problemen mit Ryzen 2000 aus dem Weg zu gehen.

Auch wenn der VRM-Bereich vom X570 Aqua mit dem des X570 Creator von der Art und Anzahl der MOSFETs und Spulen identisch ist, konnten wir mit dem ASRock X570 Aqua eine deutlich geringere VCore von 1,3125 V anlegen, wobei der maximale Takt bei 4,3 GHz geblieben ist. Zwar konnten wir mit 4,4 GHz auf allen Kernen booten, stabil war das Ganze allerdings nicht.

Um die CPU- und VRM-Temperaturen mussten wir uns aufgrund des Wasserkühlers keine Gedanken machen. Der Wasserkühler selbst wurde nicht einmal handwarm, was für eine gute Kühlleistung spricht und Reserven für den Ryzen 9 3900X und 3950X bietet. Laut Core Temp blieb die CPU-Temperatur selbst mit sehr hoher VCore von über 1,4 V bei unter 60°C bei einer Raumtemperatur von etwa 20°C. Für den Test haben wir das System mit Prime95 belastet.

ASRocks X570 Aqua war überraschenderweise dazu in der Lage, das Extreme-Memory-Profil mit 4.133 MHz stabil zu fahren. Mit manuellen Einstellungen konnten wir den effektiven Speichertakt sogar auf 4.533 MHz anheben und mit den drei Haupt-Latenzen unter 20 bleiben.