TEST

Mini-ITX und Thunderbolt 3.0

ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 im Test - BIOS, Overclocking und PCH-Lüfter-Analyse

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BIOS

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Auf der ASRock-Webseite wurde für das X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 zum Testzeitpunkt die BIOS-Version P2.00 angeboten, die zudem die AGESA-Aktualisierung "Combo-AM4 1.0.0.4. Patch B" beinhaltet. Seit Version P1.00 (First Release) hat ASRock folgende Änderungen vorgenommen:

  • Update AMD AGESA Combo_AM4 PI 1.0.0.3 ABB (P1.20)
  • Improve Destiny2 gaming experience with Matisse CPU (P1.20)
  • Improve thunderbolt function (P1.60)
  • Update AMD AGESA Combo_AM4 1.0.0.3 ABBA (P1.70)
  • Update AMD AGESA Combo_AM4 1.0.0.4 Patch B (P2.00)

Farblich wurde das UEFI von ASRock in Rot und Schwarz angepasst. Die restliche Struktur bleibt unverändert. Zudem hat der Anwender die Möglichkeit festzulegen, welcher Reiter beim Aufrufen der UEFI-Oberfläche angezeigt werden soll. Unter "OC Tweaker" findet der Anwender sämtliche Overclocking-Funktionen. Statt die meisten Funktionen auf einer Seite zu lassen, wurden sie in vier Menüpunkte aufgeteilt: CPU Configuration, DRAM Configuration und Voltage Configuration. Alle gewählten Einstellungen können auf insgesamt fünf verfügbaren Profilplätzen gesichert werden. Die Profile lassen sich auf einen USB-Stick sichern und auch wieder ins UEFI importieren. Auf der "Advanced"-Seite kann wie immer auf die Einstellungen zugegriffen werden, die sich auf die Onboard-Komponenten beziehen.

Die sonst umfangreichen Tools wurden recht stark beschnitten: Lediglich die Steuerung für die RGB-LED-Beleuchtung ist über diesen Punkt erreichbar. Zusätzlich werden das SSD-Secure-Erase und NVMe-Sanitization-Tool zur Verfügung gestellt. Das BIOS lässt sich jedoch wie gewohnt per Instant-Flash aktualisieren.

Mithilfe des Hardware-Monitors erhalten wir stets einen Überblick über die anliegende CPU- und Mainboard-Temperatur, über die Spannungen und Lüfterdrehzahlen und können letztere auch beeinflussen. Im Anschluss folgt der "Security"-Reiter, bei dem das UEFI beispielsweise mit einem Kennwort geschützt werden kann, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Die Boot-Settings werden ebenfalls separat einquartiert. Auf dieser Seite werden die Boot-Prioritäten und andere zum Starten relevante Einstellungen festgelegt. Last but not least sind noch die beiden Punkte "Boot" und "Exit" an Ort und Stelle.

Wir haben am UEFI nichts auszusetzen. Die Steuerung durch die Menüs mit Maus und/oder Tastatur ist von ASRock sehr angenehm ausgeführt worden. Wie es sein soll, wurden zudem alle Einstellungen konsequent umgesetzt und wir hatten auch in dieser Richtung nichts zu bemängeln. Auch war die Stabilität sehr gut.

Overclocking

Dank des X570-PCHs ist mit dem sehr kompakten ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 problemlos eine Übertaktung von CPU und Arbeitsspeicher möglich. Für den Prozessor halten sich dazu 10 Spulen bereit.

Mit dem ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 kann eine Veränderung des BCLK von 100,0000 MHz bis 150,0000 MHz in 0,0625-MHz-Intervallen vorgenommen werden. In Sachen CPU-Spannung hat der Anwender zwei Optionen. So stehen ihm die Modi Override und Offset zur Verfügung. Mit dem Override-Modus lässt sich die Spannung von 0,900 V bis 1,600 V in 0,005-V-Schritten fixieren. Im Offset-Modus fällt der Spielraum mit -500 mV bis +1.000 mV in 5-mV-Intervallen ebenfalls komfortabel aus. Wird der OC-Modus aktiviert, sind teilweise höhere Spannungen möglich, die wir jeweils in Klammern gesetzt haben. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.

Die Overclocking-Funktionen des ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 in der Übersicht
Base Clock Rate - nicht möglich -
CPU-Spannung 0,900 Volt bis 1,600 (2,500) Volt in 0,005-V-Schritten (Override-Modus)
-500 mV bis +1.000 mV in 5-mV-Schritten (Offset-Modus)
DRAM-Spannung 1,100 Volt bis 2,200 Volt in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-SOC-Spannung 0,900 Volt bis 1,600 (1,800) Volt in 0,005-V-Schritten (Override-Modus)
-500 mV bis +1.000 mV in 5-mV-Schritten (Offset-Modus)
CPU-VDD18-Spannung 1,700 Volt bis 2,100 (2,500) Volt in 0,050-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-VDDP-Spannung 0,830 Volt bis 1,230 (1,500) Volt in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
FCH-Core-Spannung - nicht möglich -
PCIe-Takt - nicht möglich -
Weitere Spannungen VTT_DDR, VPPM, PREM VDD_CLD0, PREM VDDCR_SOC, CPU VCore ICCMAX, CPU VDDCR_SOC ICCMAX, CLD0 VDDP, CLD0 VDDG CCD
Speicher-Optionen
Taktraten CPU-abhängig
Command Rate einstellbar
Timings 32 Parameter
XMP/D.O.C.P. wird unterstützt (D.O.C.P.)
Weitere Funktionen
Weitere Besonderheiten

UEFI-BIOS
Settings speicherbar in Profilen
Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie AMD Cool & Quiet
erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und ein optionaler Fan,
CPU-LLC Level 1-5

Als kleine Überraschung konnten wir mit dem Ryzen 7 2700X verifizieren, dass mit dem Winzling von ASRock das Overclocking endlich möglich ist, was bisher mit dem ASRock X570 Phantom Gaming X (Hardwareluxx-Test) und dem ASRock X570 Creator (Hardwareluxx-Test) nicht möglich war, da sich das System direkt nach dem Starten des Belastungstests aufhängte.

Dennoch haben wir beschlossen, das Overclocking mit dem Ryzen 5 3600X vorzunehmen, damit die Vergleichbarkeit mit den bisherigen ASRock-X570-Mainboards gegeben ist. Als maximale Taktfrequenz konnten wir 4,3 GHz auf allen sechs Kernen anlegen. Überraschend war die geringere VCore im Vergleich zum X570 Creator, denn im BIOS mussten wir 1,325 V anstatt 1,350 V anlegen.

Während des Overclocking-Tests erwärmten sich die VRM-Kühler spürbar, blieben allerdings unterhalb der 50-°C-Marke, wobei die Spannungswandler selbst natürlich noch etwas wärmer waren.

Beim RAM-Overclocking gab es hingegen keine nennenswerten, neuen Erkenntnisse. Mit BIOS-Default-Werten und lediglich geladenem XMP konnte das Board nicht booten. Erst als die CPU-SoC-Voltage auf 1,2 V angehoben wurde, startete das Board sauber durch. Mit manuellen Werten und möglichst niedrigen Latenzen war hingegen bei maximal DDR4-4066 bei CL17-17-17-40-2T und 1,4 V VDIMM Schluss.

Der PCH-Lüfter im Detail

Während die Einführung von PCI-Express 4.0 das größte Highlight der dritten Ryzen-Generation und der X570-Mainboards darstellt, ist der im Regelfall eingesetzte Chipsatz-Lüfter der größte Kritikpunkt, der bereits ausgiebig diskutiert wurde. Dass eine passive Kühlung des X570-FCHs möglich ist, beweist Gigabyte mit dem X570 AORUS Xtreme. Von einigen wenigen X570-Platinen mit Full-Cover-Wasserkühlung (ASRock X570 Aqua) abgesehen, verfügen alle anderen Modelle über einen Lüfter.

Der Grund für die aufgekommene Kritik liegt dabei in der Vergangenheit. Zu AMDs Sockel-939-Zeit war ASUS' A8N-SLI-Mainboardserie sehr beliebt, wenn man vom Chipsatzlüfter absieht, denn dieser war unerträglich laut. Abhilfe bot das A8N-SLI Premium, das über eine Heatpipe verfügte und somit für Ruhe sorgte. Aufgrund der erhöhten TDP von 11 W des X570-Chipsatzes wird gerade beim Einsatz der 16 PCIe-4.0-Lanes eine erweiterte Kühlung benötigt, die in Form eines Lüfters Einzug hält.

Auf dem ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 kommt eine aktive Chipsatzkühlung zum Einsatz. Der Lüfter selbst entspricht der Axial-Bauweise und kommt auf einen Durchmesser von 35 mm.

Mit den Standard-Einstellungen ist der PCH-Lüfter leider nicht flüsterleise, sondern leicht wahrnehmbar mit etwa 5.000 Umdrehungen pro Minute. Während des M.2-Benchmarks mit PCIe 4.0 x4 stieg die Drehzahl jedoch auch nicht weiter an. Die PCH-Temperatur reichte dabei bis maximal 56 °C, sodass noch genug Luft nach oben offen ist.

Im UEFI lässt sich der PCH-Lüfter steuern, wobei ASRock fünf Modi anbietet. Den Silent-Mode, Standard-Mode, Performance-Mode, den Full-Speed-Mode. Wer das Ganze noch detaillierter für sich selbst konfigurieren möchte, kann dies mit Customize tun. Hierbei gibt es vier Temperatur-Schwellpunkte mit dazugehöriger Lüfterdrehzahl mit Werten in Prozent. Auch lässt sich eine kritische Temperatur festlegen. Auf diese Weise ist es generell möglich, den PCH-Lüfter im Semi-Passiv-Modus agieren zu lassen.