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MSI MEG Z490 ACE im Test - Unterbau mit starker CPU-Spannungsversorgung - Fazit

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Sollte explizit der Schritt zu Intels neuer LGA1200-Plattform mit den Comet-Lake-S-Prozessoren gefallen sein, eine bestenfalls groß dimensionierte Custom-Wasserkühlung vorhanden und dazu erweitertes Overclocking geplant sein, erhält man mit dem MSI MEG Z490 ACE eine sehr gute Basis mit einer kräftigen CPU-Spannungsversorgung. Denn das Vize-Flaggschiff aus MSIs MEG-Reihe bringt eine 16+1-Spannungsversorgung mit, deren 16 VCore-Spulen von jeweils einem 90-A-Spannungswandler befeuert werden und somit bis auf 1.440 A kommen.

Dazu hat MSI auch zahlreichen Onboard-Komfort nicht weggelassen und wichtige Features, wie einen Power- und Reset-Button, eine Debug-LED, einen Slow-Mode-Modus und sogar vier Spannungsmesspunkte berücksichtigt. Speziell zum BIOS ist auch ein CMOS-Clear- und Flash-BIOS-Button mit an Bord. Die VRM-Kühlung zeigte sich zumindest für moderates Overclocking sehr robust mit angenehmen Temperaturen, auch wenn MSI für den Fall der Fälle auch einen 30-mm-Lüfter am VRM-Kühler angebracht hat. Während der OC-Session sprang der Lüfter jedoch nicht an und kann optional im BIOS manuell mittels Lüfterkurve gesteuert werden.

Bei der restlichen Ausstattung ist MSI größtenteils auf Intels Plattform-Begrenzungen limitiert. Entsprechend gibt es vier DDR4-UDIMM-Speicherbänke für maximal 128 GB RAM (bis 4.800 MHz), dazu drei M.2-M-Key-Schnittstellen (2x shared) inklusive Kühler sowie drei mechanische PCIe-3.0-x16- und zwei PCIe-3.0-x1-Steckplätze. Zwei von den x16-Slots sind über die CPU angebunden und sind bereits für PCIe 4.0 vorbereitet. Zu den M.2-Storage-Anschlüssen gesellen sich ferner sechs native SATA-6GBit/s-Buchsen, allerdings verbunden mit einigen Restriktionen. Neben 14 USB-Schnittstellen ist auch ein USB-3.2-Gen2x2-Anschluss (20 GBit/s) mit von der Partie.

Bei der Netzwerkverbindung hat der Anwender die Wahl zwischen der kabellosen Variante über das Intel-WiFi-6-AX201-CNVio-Modul oder aber der kabelgebundenen Option über den 2,5-GBit/s- und 1-GBit/s-LAN-Port. Der Realtek-ALC1220-Codec wird vom ESS Sabre9018Q2C-DAC und einigen Audio-Kondensatoren unterstützt. Obendrauf lassen sich auf dem MSI MEG Z490 ACE auch zahlreiche Lüfter und eine Wasserpumpe anklemmen und im BIOS steuern. Positiv werten wir die Leistungsaufnahme, sowohl im Idle als auch unter Last.

Wenn wir etwas beim MSI MEG Z490 ACE auszusetzen haben, dann ist dies der Preis von mindestens 435 Euro. Zum Vergleich kostete das Vorgängermodell MEG Z390 ACE zum Markstart gerade einmal 268 Euro. Ein Aufpreis von satten 167 Euro muss man zunächst einmal hinnehmen. Rein technisch gesehen hat uns das MSI MEG Z490 ACE absolut überzeugt.

Positive Eigenschaften des MSI MEG Z490 ACE:

  • sehr gute Leistungsfähigkeit mit umfangreichen CPU-Spannungsversorgung (16+1) mit 90A-MOSFETs
  • gute Ausstattung, u.a. sechs SATA-Schnittstellen, vier USB-3.1-Gen2-Buchsen sowie einmal USB 3.2 Gen2x2
  • PCI-Express-4.0-Unterstützung an zwei PEG-Slots
  • drei M.2-M-Key-Schnittstellen inklusive Kühler
  • Zwei LAN-Ports sowie WLAN-AX und Bluetooth 5.1
  • sehr gute Gesamtperformance, sehr gute Stabilität und gute Effizienz
  • umfangreicher Onboard-Komfort

Negative Eigenschaften des MSI MEG Z490 ACE:

  • hoher Preis
  • zwei M.2-Anschlüsse sind shared angebunden

Wer den Preis ausblenden kann, erhält mit dem MSI MEG Z490 ACE ein sehr leistungsstarkes Mainboard für Intels Comet-Lake-S-Prozessoren inklusive umfangreicher Ausstattung.

Gerade die CPU-Spannungsversorgung des MSI MEG Z490 ACE hat mich ziemlich beeindruckt und gerade auch der Unterschied mit der Default-VCore. Aber auch davon ab hatte ich stets das Gefühl, ein hochwertiges Mainboard in der Mangel zu haben. Natürlich kann ich wie immer auf die RGB-LED-Beleuchtung verzichten, aber auch in dieser Hinsicht hat MSI nachgelegt und bietet eine einfache Möglichkeit, die LED-Beleuchtung auf Wunsch zu deaktivieren. (Marcel Niederste-Berg)