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Das ASRock Rack E3C246D4I-2T im Test - Das ASRock Rack E3C246D4I-2T?

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Nun wollen wir uns das E3C246D4I-2T einmal etwas genauer anschauen und auf die einzelnen Funktionen eingehen.

Zunächst einmal ein Überblick: In der Mitte auf dem Mini-ITX-Board ist der LGA1151 zu finden. Hier nehmen kompatible Prozessoren Platz – in unserem Falle der Xeon E-2136 mit sechs Kernen. Über dem Prozessor-Sockel sind die vier DIMM-Steckplätze zu sehen. Links befinden sich die I/O-Anschlüsse und wie im ITX-Design üblich sind die Erweiterungsslots und weiteren Anschlüsse am unteren und rechten Rand zu finden.

Links vom Sockel ist die Spannungsversorgung zu erkennen. ASRock Rack unterstützt Prozessoren bis zu einer Leistungsaufnahme von 95 W. Der von uns verwendete Xeon E-2136 kommt auf 80 W. Er basiert auf dem Coffee-Lake-Design, wird in 14 nm gefertigt und bietet sechs Kerne – kann dank Hyperthreading aber 12 Threads gleichzeitig verarbeiten. Der Basis-Takt des Prozessors liegt bei 3,3 GHz, per Boost kommen einzelne Kerne auf bis zu 4,5 GHz.

Die 16 PCI-Express-Lanes des Prozessors werden allesamt an den einzig zur Verfügung stehenden PCI-Express-Slot weitergeleitet. Dieser sitzt, typisch für ein Mini-ITX-Mainboard, am unteren Rand und stellt hier sozusagen den Abschluss dar. Über dem PCI-Express-Steckplatz sind die VRMs der Spannungsversorgung zu sehen – bzw. eigentlich sind sie es nicht, weil sich darauf ein großer passiver Kühler befindet.

Hier ebenfalls zu sehen sind die beide OcuLink-Anschlüsse, die entweder jeweils 4x SATA anbieten oder aber auch das Anschließen einer U.2-SSD ermöglichen. Die beiden OcuLinks werden über jeweils vier PCI-Express-Lanes angebunden.

Bei der Übersicht zum Mainboard ist eventuell bereits aufgefallen, dass es keinen 24-Pin-ATX-Anschlüsse gibt. Die Stromversorgung erfolgt über jeweils einen 4-Pin- und einen 8-Pin-Anschluss. Damit das verwendete ATX-Netzteil aber gestartet werden kann, legt ASRock Rack einen 24-Pin auf 4-Pin-Adapter bei. Dieser wird in den entsprechenden Anschluss gesteckt. Hinzu kommt noch eine Versorgung über den 8-Pin-Anschluss und weitere 4-Pins müssen belegt werden, wenn per OCuLink SATA-Festplatten angeschlossen werden sollen. Insgesamt soll das Mainboard bis zu 432 W aufnehmen können.

Bis zu 128 GB an Non-ECC- und ECC-Speicher können in den vier SO-DIMM-Steckplätzen verbaut werden. Pro Speicherkanal sind also zwei DIMMs vorhanden. Aufgrund der unterstützen Prozessoren kann der Arbeitsspeicher dabei mit DDR4-2666 angesprochen werden. SO-DIMMs kommen wohl vor allem aus Platzgründen zum Einsatz. Vier normalgroße DIMM-Steckplätze wären wohl kaum umzusetzen gewesen.

Links neben dem Sockel finden wir den einzig vorhandenen M.2-Anschluss, in den entweder eine M.2-NVMe-SSD oder aber eine SATA-Erweiterung eingesteckt werden kann. Der M.2-Anschluss ist über vier PCI-Express-3.0-Lanes an den Chipsatz angebunden.

Eine verbaute SSD überspannt den ASPEED AST2500, der ein Baseboard Management Controller (BMC) ist. Er stellt eine Möglichkeit des Managements dar, auch wenn das Mainboard nicht in einem Gehäuse verbaut oder eine Grafikkarte vorhanden ist. Der AST2500 gibt über den VGA-Anschluss ein Bild aus, ermöglicht aber auch eine Steuerung über eine Netzwerkschnittstelle (Intelligent Platform Management Interface, IPMI). Dazu ist ein Realtek RTL8211E direkt an den Chip angebunden und kann darüber in das Netzwerk eingebunden werden. 

Der BMC kommuniziert aber auch direkt über I2C mit den Gehäuseanschlüssen und kann das Board starten, neustarten oder herunterfahren. Aber auch der Intelligent Platform Management Bus (IPMB) und das Trusted Platform Module (TPM) können über den BMC angesteuert werden. Die genaue Funktion des BMC schauen wir uns später noch an.

Die I/O-Ausgänge des E3C246D4I-2T sind auf den ersten Blick etwas mager ausgestattet. Hier zu finden sind zweimal USB 3.1 Gen1 mitt 5 GBit/s und darüber der Ethernet-Anschluss für den BMC-Controller. Rechts davon sind die beiden 10GBaseT-Anschlüsse zu sehen, die für die schnelle Netzwerkanbindung verantwortlich sind. Wiederum rechts davon befindet sich der VGA-Anschluss – ebenfalls an den BMC angeschlossen.

Der Taster rechts neben dem VGA-Anschluss ist kein Ein/Ausschalter. Wird der UID-Schalter gedrückt, leuchtet dieser auf und auch eine LED auf der anderen Seite des Mainboards leuchtet. Auch über das IPMI-Interface kann die LED zum Leuchten gebracht werden. Somit lässt sich die mehrfach im Rack verbaute Hardware recht leicht identifizieren.

Ein Blick auf das Blockschaltbild zeigt den Aufbau und die Anbindung der verschiedenen Komponenten. Zu erkennen ist, dass über den Prozessor nur der PCI-Express-Steckplatz mit 16 Lanes und die SO-DIMMs angebunden sind. Per UPI wird eine Verbindung zum C246-Chipsatz hergestellt, der alle weiteren Anschlüsse umsetzt. Der BMC ist wiederum über eine PCI-Express-Lane an den Chipsatz angebunden.