BIOS
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Unter den finalen BIOS-Versionen stand uns zum Zeitpunkt des Mainboard-Tests die Version P1.20 zur Verfügung, die im Vergleich zur Version P1.00 und P1.10 einige Verbesserungen und Optimierungen mitbringt. Doch ASRock hatte auch die Version L1.31 im Angebot, die das PCIe-Resizable-BAR-Feature für AMDs Smart-Access-Memory-Funktion mit an Bord hat und für die RX-6000-Grafikkarten gedacht ist. ASRock hat im UEFI ein Instant-Flash-Feature integriert, mit dem der Flash-Vorgang absolut leicht von der Hand geht.
Folgende Verbesserungen hat ASRock beim Z490 Steel Legend bisher vorgenommen:
- Support ASRock BFB (Base Frequency Boost) Technology (P1.10)
- Optimize system performance (P1.20)
- Optimize SATA storage performance (P1.20)
- Add C.A.M. (Clever Access Memory) function (L1.31) (Beta)
Bei den Z490-Mainboards ist wieder ein EZ-Mode mit an Bord, der einen Überblick vermittelt. Links oben ist ganz klar das Mainboard-Modell mit der BIOS-Version erkennbar, direkt darunter der installierte Prozessor, dessen Grundtakt und auch die installierte RAM-Kapazität werden aufgeführt. Dort wiederum unterhalb ist die DIMM-Verteilung einsehbar und zudem kann von dort aus auf Wunsch auch gleich XMP aktiviert werden. Unter Storage Configuration erhält der Anwender sofort den Überblick, welche Storage-Devices installiert sind.
Aber auf der EZ-Mode-Seite lassen sich noch weitere, nützliche Infos herauslesen, wie die Mainboard- und CPU-Temperatur und auch die Lüfter-Geschwindigkeiten. Ohne in die erweiterten BIOS-Einstellungen gehen zu müssen, kann auch gleich die Boot-Reihenfolge geändert werden. Auch Tools, wie Instant- und Internet-Flash sowie das FAN-Tastic Tuning können direkt aufgerufen werden.
Im Advanced-Mode hat sich hingegen nichts verändert. Beispielsweise fehlt auch hier die "My Favorite"-Funktion nicht. Mit diesem Feature können durch den Anwender sämtliche Funktionen aus dem UEFI, die am meisten verwendet werden, zur "My Favorite"-Liste hinzugefügt werden. Anders als es ASUS gelöst hat, wurde kein eigenständiger Reiter erstellt, sondern nur ein Menüpunkt auf der "Main"-Seite. Auch die Art, wie die Funktionen hinzugefügt werden, ist unterschiedlich. Zunächst einmal muss die Funktion selektiert werden, welche in die Liste aufgenommen werden soll. Oben rechts auf dem Bild befindet sich unterhalb des "Exit"-Reiters eine Schaltfläche "My Favorite". Davor wird ein Stern angezeigt, der lediglich angeklickt werden muss.
Die restliche Struktur bleibt unverändert. Zudem hat der Anwender die Möglichkeit festzulegen, welcher Reiter beim Aufrufen der UEFI-Oberfläche angezeigt werden soll. Unter "OC Tweaker" findet der Anwender sämtliche Overclocking-Funktionen. Statt die meisten Funktionen auf einer Seite zu lassen, wurden sie in vier Menüpunkte aufgeteilt: CPU Configuration, DRAM Configuration und Voltage Configuration. Alle gewählten Einstellungen können auf insgesamt fünf verfügbaren Profilplätzen gesichert werden. Die Profile lassen sich auf einen USB-Stick sichern und auch wieder ins UEFI importieren. Auf der "Advanced"-Seite kann wie immer auf die Einstellungen zugegriffen werden, die sich auf die Onboard-Komponenten beziehen. Weiterhin werden jedoch auch die bereits bekannten Tools angeboten: System Browser, Online Management Guard, UEFI Tech Service, Easy RAID Installer und Easy Driver Installer. Das UEFI kann wahlweise per Instant-Flash oder per Internet-Flash auf die aktuelle Version gebracht werden. Insgesamt lassen sich drei Profile abspeichern, die auch exportiert und importiert werden können.
Mithilfe des Hardware-Monitors erhalten wir stets einen Überblick über die anliegende CPU- und Mainboard-Temperatur, über die Spannungen und Lüfterdrehzahlen und können letztere auch beeinflussen. Im Anschluss folgt der "Security"-Reiter, bei dem das UEFI beispielsweise mit einem Kennwort geschützt werden kann, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Die Boot-Settings werden ebenfalls separat einquartiert. Auf dieser Seite werden die Boot-Prioritäten und andere zum Starten relevante Einstellungen festgelegt. Last but not least sind noch die beiden Punkte "Boot" und "Exit" an Ort und Stelle.
Wir haben am UEFI nichts auszusetzen. Die Steuerung durch die Menüs mit Maus und/oder Tastatur ist von ASRock sehr angenehm ausgeführt worden. Wie es sein soll, wurden zudem alle Einstellungen konsequent umgesetzt und wir hatten auch in dieser Richtung nichts zu bemängeln. Auch war die Stabilität hervorragend.
Overclocking
Auf dem ASRock Z490 Steel Legend erhält der Anwender eine tatkräftige CPU-Spannungsversorgung mit 12 Vishay-MOSFETs mit jeweils 50 A. Für die VCore zeigen sich 10 Spulen verantwortlich und im BIOS sind zahlreiche Einstellungen verfügbar.
ASRock erlaubt beim Z490 Steel Legend eine Veränderung des BCLK von 90,0000 MHz bis satte 1.000,0000 MHz. Die Intervalle betragen auch hier feine 0,0500/0,0625 MHz. In Sachen CPU-Spannung hat der Anwender jede Menge Optionen. So stehen ihm die Modi Override und Offset zur Verfügung. Im Override-Modus lässt sich die Spannung von 0,800 V bis 2,200 V (inkl. OC-Mode) in 0,005-V-Schritten einstellen. Im Offset-Modus fällt der Spielraum mit -100 mV bis +300 mV angenehm aus. ASRock unterscheidet bei einigen Spannung zwischen dem Stable- und dem OC-Mode. Im OC-Mode lassen sich einige Spannungen weiter erhöhen. Dessen Maximalwerte haben wir in der Tabelle jeweils in Klammern angegeben.
Bei den RAM-Teilern reicht es von DDR4-800 bis DDR4-8400, wobei ein Betrieb mit einer derart hohen Taktfrequenz sehr unwahrscheinlich ist.
Die Overclocking-Funktionen des ASRock Z490 Steel Legend in der Übersicht | |
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Base Clock Rate | 90,0000 MHz bis 1.000,0000 MHz in 0,0500-MHz-Schritten |
CPU-Spannung | 0,800 V bis 1,520 V (2,200 V) in 0,005-V-Schritten (Override-Modus) -100 mV bis +300 mV in 5-mV-Schritten (Offset-Modus) |
DRAM-Spannung | 1,200 V bis 1,500 V (1,800 V) in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-SA-Spannung | 0,950 V bis 1,750 V (1,800 V) in 0,005-V-Schritten (Override-Modus) -100 mV bis +300 mV in 5-mV-Schritten (Offset-Modus) |
CPU-IO-Spannung | 0,850 V bis 1,200 V (1,600 V) in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-PLL-Spannung | - nicht möglich - |
PCH-Core-Spannung | 1,050 V bis 1,200 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | DRAM Activating Power Supply, CPU Standby, CPU Internal PLL, GT PLL, Ring PLL, SA PLL, MC PLL |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig |
Command Rate | einstellbar |
Timings | 53 Parameter |
XMP | wird unterstützt |
Weitere Funktionen | |
Weitere Besonderheiten | UEFI-BIOS Settings speicherbar in Profilen Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie C1E, CSTATE (C6/C7), EIST Turbo-Modus (All Cores, By number of active cores), erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und fünf optionale Fans, LLC Level Auto (1-2), 3-5 |
Schauen wir uns nun das Overclocking-Verhalten des ASRock Z490 Steel Legend an. Die Platine konnte die Taktfrequenz von 5 GHz auf allen acht Kernen des Core i7-10700K problemlos stemmen und benötigte vom BIOS eine VCore von 1,265 V, wobei wir die Load-Line-Calibration angepasst haben, sodass unter Last kein starker VDroop entstanden ist. Generell sehen wir das Ergebnis sehr positiv, vor allem für den veranschlagten Preis der Platine.
Die VRM-Kühler werden bei höheren CPU-Spannungen (in unserem Fall bis 1,35 V) schon knapp über 60 °C warm, was gerade noch in Ordnung geht. Man darf dabei natürlich nicht außer Acht lassen, dass die Spannungswandler unter den Kühlern noch eine Ecke wärmer werden.
Ein Sorgenkind ist da schon eher das RAM-Overclocking. ASRock hat das Z490 Steel Legend bis DDR4-4266 angegeben, sodass wir schon vor dem Overclocking Bedenken hatten, dass das Board das XMP unserer DDR4-4133-DIMMs problemlos fahren kann. Und leider hat sich dies auch so gezeigt. Selbst mit manueller VCCIO- und VCCSA-Spannung konnten wir das ASRock Z490 Steel Legend zu keinem Betrieb mit effektiven 4.133 MHz überreden, die im Profil hinterlegt sind.
Somit blieb uns einzig der Weg der manuellen RAM-Übertaktung und hier war bei effektiv 3.900 MHz bereits Schluss. Im Gegenzug konnten wir die Latenzen mit CL17-17-17-36 straff anziehen. Es ist zwar schade, dass mit dem ASRock Z490 Steel Legend nicht mehr drin war, da jedoch die meisten Anwender maximal DDR4-3600-DIMMs verwenden, ist dies eigentlich nicht weiter tragisch. Vor allem in dieser Mainboard-Klasse nicht.