BIOS
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Vorinstalliert war die BIOS-Version 7D13v10, sprich das First Release für das MSI MEG B550 UNIFY. Auf der MSI-Webseite gab es zum Testzeitpunkt jedoch mit der Version 7D13v112 eine neue Beta-Version, die als große Änderung AMDs AGESA 1.1.9.0 mitbringt und primär für die Ryzen-5000-Prozessoren konzipiert ist, aber auf der anderen Seite auch für die älteren CPU-Modelle das Re-Size-BAR-Feature ermöglicht, sodass AMDs SAM-Funktion nicht nur den Ryzen-5000-Prozessoren vorbehalten ist.
Unterschieden wird weiterhin zwischen dem EZ- und Advanced-Modus. Auf dieser Übersichtsseite (EZ-Mode) erhält der Anwender Informationen über die CPU, den installierten Arbeitsspeicher, die angeschlossenen Storage-Geräte und über die Lüfter. Zusätzlich existieren Shortcuts zum M-Flash-Feature, zur Favorites- und Hardware-Monitor-Seite und zusätzlich Buttons, um LAN-ROM, Fast Boot, AHCI, den Audio-Codec und die CPU-Fan-Warnung zu aktivieren beziehungsweise zu deaktivieren. Außerdem lässt sich bei Problemen das "BIOS Log Review" einsehen. Die breite Leiste oberhalb vom EZ-Mode wird auch im Advanced-Mode angezeigt, zu dem wir nun kommen.
Mittels Game-Boost kann der Anwender einerseits die automatische CPU-Übertaktung und auf der anderen Seite auch XMP aktivieren, sofern mindestens ein Profil in den installierten DIMMs vorhanden ist.
Auf der Advanced-Oberfläche befindet sich mittig das MEG-Logo. Oben links hat MSI neben der Uhrzeit und dem Datum den Game-Boost-Button hinzugefügt. Rechts benachbart ist der A-XMP-Button, wie wir es bei MSI bereits gewohnt sind. Beim jeweiligen Mainboard-Modell können sich rein die Menüpunkte unterscheiden. Ganz oben auf der rechten Seite werden zu jedem Zeitpunkt das installierte Prozessormodell, dessen Taktfrequenz und die Arbeitsspeicher-Kapazität inkl. Takt angezeigt. Unter der Uhrzeit und dem Datum kann die aktuell vorliegende BIOS-Version abgelesen werden. Darunter lassen sich ganz bequem die Boot-Prioritäten per Drag & Drop-Verfahren festlegen. Auf der linken Seite erhält der Anwender einen ersten Überblick über die CPU- und Mainboard-Temperatur.
Der erste Punkt der insgesamt sechs "Settings" stellt neben dem "System Status" die "Advanced"-Einstellungen bereit. Letzteres ist bereits grundlegend bekannt. Dort lassen sich alle Board-bezogenen Einstellungen finden, die die Onboard-Komponenten betreffen. Die Punkte "Boot", "Security" und "Save & Exit" sind dabei selbsterklärend. Das Hauptaugenmerk des Boards ist zweifelsohne das Overclocking. Die extrem umfangreichen OC-Funktionen sind im Menüpunkt "OC" zu finden. MSI lässt für den Overclocking-Enthusiasten kaum Wünsche offen. Dazu aber gleich mehr. Das integrierte M-Flash-Feature hat auch beim heutigen Testkandidaten einen eigenen Menüpunkt erhalten. Entweder lässt sich das aktuelle BIOS auf einen Datenträger speichern oder andersherum von einem Datenträger aus aktualisieren. Genau so ist es den Overclocking-Profilen ergangen. Insgesamt können sechs verschiedene OC-Konfigurationen hinterlegt werden. MSI hat auch dieses Mal an eine Import- und Export-Funktion gedacht.
Der vorletzte Punkt ist der "Hardware Monitor", der wichtige, ausgelesene Daten aufzeigt, wie eben die Temperaturen, Spannungen und Lüfterdrehgeschwindigkeiten. Zusammen mit dem CPU-FAN-Header können in der Summe fünf Lüfter gesteuert werden. Jeder Lüfter kann in vier Stufen einer automatischen oder manuellen Lüfterkurve angepasst werden. Der letzte Menüpunkt umfasst den "Board Explorer", der übersichtlich aufzeigt, in welchem Slot oder an welchem sonstigen Anschluss welche Komponente installiert ist. Dies erspart den Blick ins eigene Gehäuse und dient rein dem Komfort. Generell ist es auch möglich, die meistgenutzten Funktionen auf insgesamt fünf Favoritenseiten abzuspeichern. Mittels eines Rechtsklicks auf die jeweilige Funktion wird ein kleines Kontextmenü geöffnet, in dem der Anwender anschließend diese Funktion auf eine der fünf Seiten ablegen kann.
Auch dieses Mal konnte das UEFI von MSI auf ganzer Linie überzeugen. Sämtliche ausgewählte Einstellungen wurden problemlos und korrekt umgesetzt. Der Anwender hat dabei die Auswahl, ob er sich per Maus und/oder mit der Tastatur durch die Menüs bewegt.
Overclocking
Mit beachtlichen 16 CPU-Spulen (14+2), einer RAM-Spule und den zahlreichen Onboard- und BIOS-Features eignet sich das MSI MEG B550 UNIFY hervorragend zum Übertakten. Das UEFI unterstützt auch die Down-Core-Funktion, mit der CPU-Kerne oder auch ein CCX-Modul (CPU Core Complex) gezielt abgeschaltet werden können.
Auf dem MSI MEG B550 UNIFY ist eine Veränderung des Grundtakts von 96,0000 MHz bis 120,0000 MHz in 0,0625-MHz-Schritten möglich. Bei der CPU-Spannung stehen dem Anwender nicht nur der Override- und der Offset-Modus, sondern auch deren Kombination zur Auswahl. Im Override-Modus lässt sich die Spannung von 0,9000 V bis 2,0000 V in 0,0125-V-Intervallen verändern. Der Offset-Modus hingegen erlaubt die Veränderung der CPU-Spannung von -0,4500 V bis +0,4500 V in ebenfalls 0,0125-V-Schritten. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.
Die Overclocking-Funktionen des MSI MEG B550 UNIFY in der Übersicht | |
---|---|
Base Clock Rate | 96,0000 MHz bis 120,0000 MHz in 0,0625-MHz-Schritten |
CPU-Spannung | 0,9000 Volt bis 2,0000 Volt in 0,0125-V-Schritten (Override-Modus) -0,4500 V bis +0,4500 V in 0,0125-V-Schritten (Offset-Modus) |
DRAM-Spannung | 0,800 V bis 2,000 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-SOC-Spannung | 0,9000 Volt bis 1,3500 Volt in 0,0125-V-Schritten (Override-Modus) -0,3000 V bis +0,3000 V in 0,0125-V-Schritten (Offset-Modus) |
CPU-VDD18-Spannung | - nicht möglich - |
CPU-VDDP-Spannung | 0,700 V bis 2,000 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus) |
PCH-Core-Spannung | 0,850 Volt bis 1,500 Volt in 0,010-Volt-Schritten |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | VDDG CCD, VDDG IOD, PCH PHY, DRAM_VPP, DRAM CH_A/B VREF |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig |
Command Rate | einstellbar |
Timings | 43 Parameter |
XMP/D.O.C.P. | wird unterstützt (D.O.C.P.) |
Weitere Funktionen | |
Weitere Besonderheiten | UEFI-BIOS |
Zugegeben, der Ryzen 5 3600X ist eigentlich kein angemessener Prozessor für den brachialen VRM-Bereich des MSI MEG B550 UNIFY. Allerdings können umfangreiche Spannungsversorgungen auch bei kleinen CPUs zeigen, was sie leisten. Leider war das Ergebnis nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Natürlich waren 4,3 GHz auf allen sechs Kernen kein Problem, allerdings wollte das MSI MEG B550 UNIFY hierfür recht hohe 1,387 Volt VCore haben, damit das Ganze stabil war. Dies ist unserer Ansicht nach schon recht hoch, wenn wir die Overclocking-Ergebnisse mit anderen AM4-Probanden vergleichen.
Beispielsweise das ASUS ROG Strix B550-E Gaming (Hardwareluxx-Test) brauchte lediglich 1,325 V und das mit einem auf dem Papier leistungsschwächeren VRM-Bereich. Aber selbst aus dem eigenen Reihen waren es in Verbindung mit dem MSI MEG X570 ACE (Hardwareluxx-Test) noch annehmbare 1,350 V. Wir möchten ausdrücklich betonen, dass der 6-Pin-PCIe-Stromanschluss keine Änderung an dem Overclocking-Verhalten gebracht hat, was bei zwei 8-Pin-Anschlüssen aber nicht wirklich erklärbar gewesen wäre, denn diese stellen genügend Leistung bereit.
Absolut problemlos waren die Temperaturen des VRM-Kühlers unter Last mit 4,3 GHz und einer hohen VCore von 1,425 V, doch der Ryzen 5 3600X war für das MSI MEG B550 UNIFY in dieser Disziplin keine Herausforderung. Gemessen haben wir eine Temperatur von um die 40 °C und dies zeigt sehr schön, dass der Kühler gerade für großen Krawallbrüder, wie den Ryzen 9 5900X/5950X gut gerüstet ist.
Das XMP wurde vom MSI MEG B550 UNIFY ohne Beanstandungen in die Tat umgesetzt, was wir auch nicht anders erwartet hatten. Nachdem wir die Gear-Down-Funktion im BIOS deaktiviert hatten, stimmten auch die im Profil hinterlegten Timings. Bei der manuellen RAM-Übertaktung kamen wir im Höchstfall auf gute 4.333 MHz (effektiv) mit CL17-18-18-38. Das Board selbst ist von MSI bis 5.600 MHz angegeben worden, allerdings sind dafür entsprechende DIMMs und eine selektierte CPU notwendig.