TEST

Einzigartig mit Thunderbolt 4

Das ASUS ProArt B550-Creator im Test - Fazit

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AM4-Mainboards für AMDs Ryzen-Prozessoren, die zusätzlich Thunderbolt zu bieten haben, lassen sich an einer Hand abzählen. ASRock hat mit dem X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 (Hardwareluxx-Test) und dem X570 Creator (Hardwareluxx-Test) zwei Modelle im Portfolio. Aus dem Hause Gigabyte gibt es zudem das B550 Vision D aus Content-Creation-Serie. Alle drei Mainboards bieten mindestens einen Thunderbolt-3-Anschluss. Doch AMD-Platinen mit dem neuen Thunderbolt-4-Standard sind nochmals seltener anzutreffen. Bisher hat es ausschließlich ASUS mit dem im März vorgestellten ProArt B550-Creator geschafft, Intels neuen JHL8540-Controller auf einem AMD-Mainboard unterzubringen. Das I/O-Panel bringt hierfür zwei USB-Typ-C-Schnittstellen mit, welche mit diesem Standard arbeiten können, jedoch auch mit der USB-3.2-Gen2-Spezifikation umzugehen wissen.

Als Basis kommt AMDs B550-Chipsatz zum Einsatz, sodass trotz Content-Creation-Richtung auch das CPU- und RAM-Overclocking ermöglicht wird. ASUS verbaut hierzu absolut ausreichende Spannungswandler von Vishay mit 50 A, die zu einem 12+2-Phasendesign führen. Bis auf die vier Status-LEDs und einen Flash-BIOS-Button am I/O-Panel bringt die ATX-Platine jedoch keinen weiteren Onboard-Komfort mit. Für Arbeitsspeicher-intensive Anwendungen lassen sich bis zu 128 GB an RAM unterbringen und optional auch mit höherem Speichertakt. Mit zwei mechanischen PCIe-4.0-x16-, einem PCIe-3.0-x16-Slot auf mechanischer Basis sowie zwei PCIe-3.0-x1-Slots lässt sich das Content-Creation-System beliebig erweitern. Dies gilt auch für den Storage-Bereich, für den neben zwei M.2- auch vier SATA-6GBit/s-Buchsen ihre Dienste anbieten.

Abgesehen von den beiden Thunderbolt-4-Ports hat das ASUS ProArt B550-Creator außerdem vier USB-3.2-Gen2-Schnittstellen über den AM4-Prozessor und dazu dreimal USB 3.2 Gen1 und insgesamt sechsmal USB 2.0 über den B550-Chipsatz zu bieten. WLAN gehört zwar nicht zur Grundausstattung, allerdings hat ASUS gleich zwei Intel-I225-V-Controller der neuesten Revision verbaut, die jeweils bis zu 2,5 GBit/s an Daten schaufeln können. Hinzu kommt Realteks ALC1220-Audio-Codec, der sich den fünf 3,5-mm-Klinke-Buchsen und dem optischen Digitalausgang annimmt. Die Ausstattung weiß daher durchaus zu überzeugen, was allerdings weniger für die erhöhte Leistungsaufnahme gilt, die wir im Test feststellen mussten. 

Wer also auf der Suche nach einem AMD-Mainboard inklusive Thunderbolt 4 ist, kommt derzeit nicht um das ASUS ProArt B550-Creator herum, das im Großen und Ganzen auch überzeugen konnte. Wäre da nicht der Preis von mindestens 265 Euro, der für ein B550-Mainboard recht hoch ausfällt.

Positive Eigenschaften des ASUS ProArt B550-Creator:

  • gute Leistungsfähigkeit mit einer guten CPU- und RAM-Spannungsversorgung
  • wichtige Ausstattung, u.a. vier SATA-6GBit/s-Schnittstellen, sechs USB-3.2-Gen2-Anschlüssen und drei USB-3.2-Gen1-Buchsen
  • PCIe-4.0-Unterstützung an zwei PEG-Slots
  • gute Gesamtperformance
  • M.2-M-Key-Schnittstelle mit PCIe 4.0 x4
  • zwei Thunderbolt-4-Anschlüsse
  • DisplayPort-1-4-Grafikeingang

Negative Eigenschaften des ASUS ProArt B550-Creator:

  • hohe Leistungsaufnahme
  • hoher Preis

Im Test hat sich ASUS' B550-Creator aus der ProArt-Produktreihe als einziges AMD-Mainboard mit zwei Thunderbolt-4-Ports herausgestellt, das in dieser Form derzeit einzigartig ist und für Content-Creator für bis zu 16 Kerne und 32 Threads lukrativ in Erscheinung tritt.

Persönliche Meinung

Es ist schön zu sehen, dass der Thunderbolt-4-Standard seinen Weg auch in den AMD-Sektor gefunden hat. ASUS hat mit dem ProArt B550-Creator einen guten Start hingelegt und es bleibt zu hoffen, dass ein paar weitere Platinen von anderen Mainboard-Herstellern folgen werden. Generell lässt sich die Platine nicht nur als reiner Content-Creator, sondern auch als normaler Anwender verwenden, falls die technischen Eigenschaften sowie die gebotene Optik zusagen. (Marcel Niederste-Berg)

Preise und Verfügbarkeit
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