TEST

Viel Ausstattung für Alder-Lake

Gigabyte Z690 AORUS Master im Test - BIOS, Overclocking und VRM-Wärmebild-Analyse

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BIOS

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Vor dem praktischen Test des Gigabyte Z690 AORUS Master wurden wir mit der BIOS-Version F5d versorgt, die weitreichende Verbesserungen und eine bessere Stabilität von Intels neuer Plattform gewährleistet. Mit dieser BIOS-Version haben wir Gigabytes Platine getestet.

Gigabyte setzt bei den LGA1700-Mainboards weiterhin auf die gewohnte UEFI-Oberfläche. Es wird unverändert zwischen dem Easy- und dem Advanced-Mode unterschieden. Links oben in der Ecke werden grundlegende Informationen wie das Mainboard-Modell inklusive BIOS-Version, die installierte CPU, deren derzeitige Taktfrequenz sowie die Arbeitsspeicher-Kapazität angezeigt. Mit der CPU- und System-Temperatur und der CPU-Spannung bekommt der Nutzer einen ersten Einblick auf aktuelle Werte und kann somit beispielsweise feststellen, ob die Kühlung richtig montiert wurde. Auch lässt sich das Extreme-Memory-Profile direkt aktivieren.

Es werden auch Infos zur derzeitigen DIMM-Belegung inklusive Takt und zu den SATA-Geräten aufgelistet. Wer möchte, kann auch gleich die Boot-Prioritäten per Drag & Drop festlegen beziehungsweise verändern. Eine Übersicht der angeschlossenen Lüfter und den dazugehörigen Drehzahlen ist ebenfalls an Bord. Mit der Smart-FAN-Funktion können hingegen manuelle Lüfterkurven angelegt werden. Diverse Shortcuts geben Ausblick zu erweiterten BIOS-Funktionen. Besonders interessant ist der Advanced-Modus, der sich mit der Taste F2 aufrufen lässt.

Beim ersten Menüpunkt bekommt der Anwender Zugriff auf die Overclocking-Funktionen, welche im "Tweaker"-Reiter hinterlegt sind. Auf dieser Seite sind noch sechs weitere Unterpunkte vorhanden, hinter denen sich die zahlreichen Overclocking-Features verbergen. Unter "System" werden lediglich einzelne Infos wie das Mainboard-Modell, die aktuell vorliegende BIOS-Version, die Uhrzeit und das Datum angezeigt. Von dort aus lässt sich ebenfalls die Sprache ändern. Im UEFI sind weiterhin zahlreiche Einstellungen zu finden, die den Startvorgang betreffen, die unter einem eigenen Menüpunkt aufgelistet werden. Alle auf dem Mainboard vorhandenen Onboard-Komponenten können unter "Settings" individuell konfiguriert werden. Chipsatz-relevante Einstellungen sind ebenfalls dort anzutreffen. Sämtliche Einstellungen, die den Systemstart betreffen, lassen sich unter "Boot" konfigurieren. Last but not least ist der "Save & Exit"-Reiter vorhanden, der selbsterklärend ist.

Es war problemlos möglich, auf angenehme Art und Weise per Maus und Tastatur durch die Menüs zu navigieren. Die Maus-Empfindlichkeit lässt sich zudem verändern. Alle von uns gewählten Einstellungen wurden problemlos in die Tat umgesetzt.

Overclocking

Mit dem 19+2+1-Phasendesign und den zahlreichen Onboard- und BIOS-Features eignet sich das Gigabyte Z690 AORUS Master hervorragend zum Übertakten. Im BIOS stehen jede Menge Einstellmöglichkeiten zur Verfügung, um die ohnehin schon hohe Performance noch weiter zu steigern.

Auf dem Gigabyte Z690 AORUS Master ist eine Veränderung des Grundtakts von 80,00 MHz bis 500,00 MHz in 0,01-MHz-Schritten möglich. Bei der CPU-Spannung stehen dem Anwender der Override-, Fixed- und der Offset-Modus zur Auswahl. Im Override-Modus lässt sich die Spannung von 0,500 V bis 1,700 V in 0,001-V-Intervallen verändern wohingegen es mit dem Fixed-Mode 1,100 V bis 1,800 V in 0,005-V-Schritten sind. Der Offset-Modus hingegen erlaubt die Veränderung der CPU-Spannung von -0,300 V bis +0,400 V in ebenfalls 0,005-V-Schritten. Die DDR5-RAM-Taktraten reichen von effektiv 800 MHz bis 10.000 MHz. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.

Die Overclocking-Funktionen des Gigabyte Z690 AORUS Master in der Übersicht
Base Clock Rate 80,00 MHz bis 500,00 MHz in 0,01-MHz-Schritten
CPU-Spannung 0,500 Volt bis 1,700 Volt in 0,001-V-Schritten (Override-Modus)
1,100 Volt bis 1,800 Volt in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus)
-0,300 V bis +0,400 V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus)
DRAM-Spannung 0,900 V bis 1,800 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus, VDD/VDDQ)
1,500 V bis 2,000 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus, VPP
CPU-AUX-Spannung 1,600 Volt bis 2,100 Volt in 0,010-V-Schritten (Override-Modus)
CPU-SA-Spannung 0,800 V bis 1,500 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-V1P8-Spannung 1,600 V bis 2,100 V in 0,020-V-Schritten (Fixed-Modus)
PCH-Core-Spannung 0,800 V bis 1,100 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
PCIe-Takt - nicht möglich -
Weitere Spannungen CPU Core PLL OV, Ring PLL OV, GT PLL OV, SA PLL OV, Atom PLL OV, MC PLL OV, BCLK Adaptive, CPU Graphics, Internal L2Atom Override, Internal L2Atom, Internal L2Atom Offset
Speicher-Optionen
Taktraten CPU-abhängig
Command Rate einstellbar
Timings 69 Parameter
XMP/D.O.C.P. wird unterstützt (XMP 3.0)
Weitere Funktionen
Weitere Besonderheiten

UEFI-BIOS
Settings speicherbar in Profilen
Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi Intel EIST
erweiterte Lüfterregelung für CPU-FAN und acht optionale FANs,
CPU-LLC, acht Stufen

Beim Core i9-12900K mussten wir erst einmal ausloten, wie weit sich die CPU übertakten lässt. Dabei haben wir sowohl die P- als auch die E-Cores übertaktet. Mit den Performance-Kernen konnten wir zwar auch mit 5,2 GHz ins Windows booten, doch trotz höherer VCore war das Ganze alles andere als stabil. Demnach mussten wir auf 5,1 GHz heruntergehen und konnten die VCore bei 1,235 V belassen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Effizienz-Kerne BIOS-seitig deaktiviert.

Bei der Übertaktung der E-Kerne haben wir alle bis auf einen P-Kern deaktiviert. Verglichen mit dem Turbotakt von 3,9 GHz auf den E-Kernen, konnten wir diese um 400 MHz auf 4,3 GHz übertakten. Mehr war dann schließlich nicht drin. An VCore mussten wir dazu 1,250 V anlegen.

Als RAM haben wir das Gigabyte-AORUS-DDR5-6200-Kit (GP-ARS32G62D5), bestehend aus 2x 16-GB-DIMMs, verwendet. Die Module haben gleich drei XMPs in der Revision 3.0 integriert, verwendet haben wir das erste Profil mit DDR5-6200 bei CL40-40-40-80 bei 1,35 V. Ohne Komplikationen konnte das Gigabyte Z690 AORUS Master dieses Profil umsetzen. Im manuellen Modus wollten wir dann noch weiter hinaus und gleichzeitig die Latenzen weiter reduzieren. Herausgekommen sind dann lediglich DDR5-6200 mit CL38-38-38-80.

Das Ganze haben wir im Gear-2-Mode (1/2:1) ausgeführt, den Gear-4-Mode (1/4:1), mit dem theoretisch noch höhere Taktraten möglich sind, verweigerte das Gigabyte Z690 AORUS Master schlichtweg. Der schnellere Gear-1-Mode (1:1) wird mit dem Gigabyte Z690 AORUS Master gar nicht erst angeboten.

VRM-Wärmebild-Analyse

Um die Hitzeentwicklung des VRM-Bereichs besser beurteilen zu können, haben wir für diesen Test die Flir One Pro (Android USB-C) eingesetzt, die für unser Einsatzgebiet absolut ausreichend ist und Temperaturen von -20°C bis +400°C mit einer Genauigkeit von ±3°C oder ±5%, je nach Umgebungstemperatur, erfassen kann. Die Wärmebild-Auflösung beträgt 160 x 120 Pixel und das erstellte Bild löst mit 1.440 x 1.080 Pixel auf.

Der Prozessor wird unter Berücksichtigung der BIOS-Default-Settings mit Prime95 inkl. AVX unter Volllast gesetzt. Nach fünf Minuten Laufzeit erstellen wir das Wärmebild.

Die von uns festgestellten Maximaltemperaturen lagen stets bei weniger als 50°C, was ein sehr gutes Ergebnis darstellt und zeigt, dass die CPU-Spannungsversorgung nicht nur effizient arbeitet, sondern auch noch eine Menge Luft nach oben mitbringt.