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ASRock Rack E3C256D4U-2L2T für Xeon E-2300 im Test - Das ASRock Rack E3C256D4U-2L2T

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Die Auflistung der technischen Details ist das Eine, etwas anschaulicher wird der Funktionsumfang aber sicherlich, wenn wir uns das ASRock Rack E3C256D4U-2L2T im Einzelnen etwas genauer anschauen - und genau das wollen wir nun tun.

Als Micro-ATX-Mainboard kommt das ASRock Rack E3C256D4U-2L2T auf Abmessungen von 244 x 244 mm. Anders als mit dem riesigen LGA4189 nimmt der kleinere LGA1200 hier nicht so viel Platz ein und zudem sind auch nur vier anstatt acht DIMM-Steckplätze vorhanden, was das Design schon deutlich entspannt. Im Grunde sehen wir hier ein klassisches Desktop-Layout mit den vier Quadranten: I/O und Spannungsversorgung, den Sockel mit den vier DIMM-Steckplätzen, den Chipsatz-Bereich mit den Anschlüssen und die PCI-Express-Steckplätze.

Der LGA1200 ist längst kein Unbekannter mehr und die Montage eines Prozessors auch nicht sonderlich kompliziert. Er muss nur in der richtigen Ausrichtung in den Sockel gelegt und der Mechanismus geschlossen werden. Danach springt die Plastikabdeckung heraus und der Kühler kann montiert werden.

Über dem Sockel befinden sich die vier DIMM-Steckplätze für den DDR4-Speicher. Je nach Prozessor arbeitet der Speicher mit bis zu 3.200 MT/s. Bis zu 128 GB können hier verbaut werden, pro DIMM also 32 GB. Die unterschiedlichen Farben der DIMM-Steckplätze zeigen an, in welchen der vier Steckplätze der Arbeitsspeicher eingesteckt werden muss, falls nur ein Modul pro Speicherkanal zum Einsatz kommt.

Der C256-Chipsatz befindet sich unter einem kleinen Passivkühler. Bei einer Thermal Design Power von nur 6 W reicht eine solche Kühlung auch aus. 

20 PCI-Express-4.0-Lanes insgesamt liefern die Rocket-Lake(E)-Prozessoren und diese stehen für den x16-Steckplatz und x4-Steckplatz zur Verfügung. Auf dem Desktop nimmt Intel die vier letztgenannten Lanes und bindet darüber eine NVMe-SSD an. Dies ist beim E3C256D4U-2L2T nicht der Fall. Der blaue x1-Steckplatz wird über den Chipsatz per PCIe 3.0 angebunden – genau wie die beiden M.2-Steckplätze.

Was auf den teuren Desktop-Mainboards inzwischen als OLED oder anderweitig realisiert wird, ist beim ASRock Rack E3C256D4U-2L2T noch die klassische 7-Segement-Anzeige für die Post-Codes. Über den Code lässt sich erkennen, wo im Boot-Vorgang es zu einem Problem gekommen ist – sei es schon in der Initialisierung des Prozessors oder aber erst beim Arbeitsspeicher.

Was man auf modernen Enkunden-orientierten Mainboards auch immer weniger sieht, sind solche Jumper, über die bestimmte Einstellungen gemacht werden können. Zu früheren Zeiten wurden darüber auch mal die FSB-Taktraten vorgegeben. In diesem Fall handelt es sich unter anderem um Einstellungen, bei denen bestimmte Sicherheitsfunktionen umgangen werden können. Links und rechts davon sind die sieben Lüfteranschlüsse zu sehen.

Die Stromversorgung des E3C256D4U-2L2T erfolgt ganz klassisch über einen 24-Pin-ATX-Anschluss. Auf ATX12VO verzichtet ASRock Rack in diesem Fall und hat auch den notwendigen Platz dafür.

Links der DIMM-Steckplätze befindet sich der ASPEED AST2500, der ein Baseboard Management Controller (BMC) ist. Er stellt eine Möglichkeit des Managements dar, auch wenn das Mainboard nicht in einem Gehäuse verbaut wurde oder keine Grafikkarte vorhanden ist. Der AST2500 gibt über den VGA-Anschluss ein Bild aus, ermöglicht aber auch eine Steuerung über eine Netzwerkschnittstelle (Intelligent Platform Management Interface, IPMI). Dazu ist ein Realtek RTL8211E direkt an den Chip angebunden und kann darüber in das Netzwerk eingebunden werden. 

Der BMC kommuniziert aber auch direkt über I2C mit den Gehäuseanschlüssen und kann das Board starten, neu starten oder herunterfahren. Aber auch der Intelligent Platform Management Bus (IPMB) und das Trusted Platform Module (TPM) können über den BMC angesteuert werden. Die genaue Funktion des BMC schauen wir uns später noch an.

Insgesamt bietet das ASRock Rack E3C256D4U-2L2T acht SATA-Anschlüsse. Wenn der M2_1 bestückt wird, fällt der SATA0 (hier in rot abgebildet) allerdings weg. Dann lassen sich aber noch immer sieben SATA-Laufwerke anschließen, was in den meisten Fällen auch mehr als ausreichend sein dürfte.

Die I/O-Blende zeigt sich erstaunlich umfangreich bzw. deckt vieles ab, was für den Einsatz eines kleinen Servers oder einer kleinen Workstation auch notwendig ist. Ganz links befindet sich ein UID-Taster der gemeinsam mit einer LED auf der anderen Seite des Mainboards aufleuchtet, wenn er gedrückt wird. Auch über das IPMI-Interface kann die LED zum Leuchten gebracht werden. Somit lässt sich die mehrfach im Rack verbaute Hardware recht leicht identifizieren.

Daneben befindet sich der VGA-Anschluss für die integrierte Grafik des BMC und darüber ein serieller COM-Port, den man nicht mehr allzu häufig vorfindet. Rechts davon sitzt der Ethernet-Anschluss für das IPMI, rechts davon wieder hochkant ein HDMI-Ausgang für die eventuell vorhandene integrierte Grafikeinheit des Prozessors.

In der Mitte zu erkennen sind die beiden 10GbE-Anschlüsse (RJ45), die über den Intel X710-AT2 angesprochen werden. Über den vier USB 3.2-Gen-1x1-Buchsen befinden sich zwei Gigabit-Ethernet-Anschlüsse, die wiederum über einen Intel i210 realisiert werden. Insgesamt sind also fünf Netzwerkschnittstellen vorhanden.

Die VRMs des E3C256D4U-2L2T werden komplett passiv gekühlt. Beim Einsatz der Xeon E-2300-Serie kommen allerdings auch nur Prozessoren mit einer maximalen TDP von 125 W in Betracht und dazu reicht die Spannungsversorgung natürlich aus.