TEST

Oberklasse mit Einschränkungen

Gigabyte B660 AORUS Master DDR4 im Test - BIOS, Overclocking und VRM-Wärmebild-Analyse

Portrait des Authors


BIOS

Werbung

Auf dem Gigabyte B660 AORUS Master war die BIOS-Version F5 vorinstalliert, zu der wir keine weiteren Informationen haben. Das Unternehmen hatte die Version F4 als First Release vorgesehen. Uns stand allerdings mit dem BIOS F6 eine neuere, finale Version zur Verfügung. Einzige genannte Neuerung ist eine verbesserte Performance für Non-K-Prozessoren, wie den Intel Core i5-12400 (Hardwareluxx-Test).

Gigabyte hat die farbliche Gestaltung der UEFI-Oberfläche in dunkler Montur angepasst. Es wird unverändert zwischen dem Easy- und dem Advanced-Mode unterschieden. Links oben in der Ecke werden grundlegende Informationen wie das Mainboard-Modell inklusive BIOS-Version, die installierte CPU, deren derzeitige Taktfrequenz sowie die Arbeitsspeicher-Kapazität angezeigt. Mit der CPU- und System-Temperatur und der CPU-Spannung bekommt der Nutzer einen ersten Einblick auf aktuelle Werte und kann somit beispielsweise feststellen, ob die Kühlung richtig montiert wurde. Auch lässt sich das Extreme-Memory-Profile direkt aktivieren.

Es werden auch Infos zur derzeitigen DIMM-Belegung inklusive Takt und zu den SATA-Geräten aufgelistet. Wer möchte, kann auch gleich die Boot-Prioritäten per Drag & Drop festlegen beziehungsweise verändern. Eine Übersicht der angeschlossenen Lüfter und den dazugehörigen Drehzahlen ist ebenfalls an Bord. Mit der Smart-FAN-Funktion können hingegen manuelle Lüfterkurven angelegt werden. Diverse Shortcuts geben Ausblick zu erweiterten BIOS-Funktionen. Besonders interessant ist der Advanced-Modus, der sich mit der Taste F2 aufrufen lässt.

Beim Punktn "Favorites" kann der Anwender beliebte und oft verwendete BIOS-Optionen hinterlegen, sodass er nicht ständig nach den Funktionen suchen muss. Im "Tweaker"-Reiter wurden von Gigabyte hinwegen die Overclocking-Funktionen hinterlegt, wobei die CPU-Übertaktung natürlich ausgeschlossen ist. Alle auf dem Mainboard vorhandenen Onboard-Komponenten können unter "Settings" individuell konfiguriert werden. Chipsatz-relevante Einstellungen sind ebenfalls dort anzutreffen. Unter "System Info" werden lediglich einzelne Infos wie das Mainboard-Modell, die aktuell vorliegende BIOS-Version, die Uhrzeit und das Datum angezeigt. Von dort aus lässt sich ebenfalls die Sprache ändern. Im UEFI sind weiterhin zahlreiche Einstellungen zu finden, die den Startvorgang betreffen, die unter einem eigenen Menüpunkt "Boot" aufgelistet werden. Sämtliche Einstellungen, die den Systemstart betreffen, lassen sich unter "Boot" konfigurieren. Last but not least ist der "Save & Exit"-Reiter vorhanden, der selbsterklärend ist.

Es war problemlos möglich, auf angenehme Art und Weise per Maus und Tastatur durch die Menüs zu navigieren. Die Maus-Empfindlichkeit lässt sich zudem verändern. Alle von uns gewählten Einstellungen wurden problemlos in die Tat umgesetzt.

Overclocking

Genau wie das MSI MAG B660M MORTAR WIFI DDR4 (Hardwareluxx-Test) erlaubt auch Gigabytes B660 AORUS Master offiziell keine CPU-Übertaktung. Demnach sind die 16 VCore-Spulen mehr als ausreichend für den grundlegenden Betrieb.

Der BCLK lässt sich natürlich ebenfalls nicht verändern. Doch glücklicherweise ist die CPU-Spannung regulierbar. Dem Anwender stehen der Override-, Adaptive-, Fixed- und der Offset-Modus zur Auswahl. Im Override- und Adaptive-Modus lässt sich die Spannung von 0,500 V bis 1,700 V in 0,001-V-Intervallen verändern. Beim Fixed-Mode beträgt der Spannungskorridor 1,100 V bis 1,800 V mit 0,005-V-Schritten. Der Offset-Modus hingegen erlaubt die Veränderung der CPU-Spannung von -0,300 V bis +0,400 V in ebenfalls 0,005-V-Schritten. Die Arbeitsspeicher-Taktraten reichen von 800 MHz bis 8.400 MHz. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.

Die Overclocking-Funktionen des Gigabyte B660 AORUS Master DDR4 in der Übersicht
Base Clock Rate - nicht möglich -
CPU-Spannung 0,500 Volt bis 1,700 Volt in 0,001-V-Schritten (Override- und Adaptive-Modus)
1,100 Volt bis 1,800 Volt in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus)
-0,300 V bis +0,400 V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus)
DRAM-Spannung 1,100 V bis 2,000 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-SA-Spannung 0,800 Volt bis 1,500 Volt in 0,010-V-Schritten (Override-Modus)
CPU-AUX-Spannung 1,600 V bis 2,100 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-1,8V-Spannung 1,600 V bis 2,100 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
PCH-Core-Spannung 0,800 Volt bis 1,100 Volt in 0,010-V-Schritten (Override-Modus)
PCIe-Takt - nicht möglich -
Weitere Spannungen BCLK Adaptive, CPU Graphics, Internal L2Atom Override, Internal L2Atom Offset, DRAM VDD/VDDQ, CPU Core PLL Overvoltage, Ring PLL Overvoltage, GT PLL Overvoltage, SA PLL Overvoltage, Atom PLL Overvoltage, IMC PLL Overvoltage, DRAM Training
Speicher-Optionen
Taktraten CPU-abhängig
Command Rate einstellbar
Timings 70 Parameter
XMP/D.O.C.P. wird unterstützt (XMP)
Weitere Funktionen
Weitere Besonderheiten

UEFI-BIOS
Settings speicherbar in Profilen
Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie EIST, C1E
erweiterte Lüfterregelung für CPU-FAN und sieben optionale FANs,
CPU-LLC, acht Stufen

Vom XMP-Verhalten her zieht Gigabytes B660 AORUS Master DDR4 mit dem MSI MAG B660M MORTAR WIFI DDR4 gleich, legt allerdings auch hier das Fallback-Profil mit effektiv 4.000 MHz an, das ebenfalls in den DIMMs einprogrammiert ist. Als wir manuelle Werte verwendet haben, ist uns mit dem Gigabyte-Mainboard aufgefallen, dass ab DDR4-4300 Windows 11 nicht mehr hochfahren konnte und erhielten diverse BSODs, der POST selbst erfolgte bis einschließlich DDR4-4500.

Einen fehlerlosen Betrieb konnten wir mit DDR4-4200 bei CL19-19-19-40 festhalten, was als durchschnitt einzustufen ist. Wir gehen allerdings davon aus, dass Gigabyte noch etwas am BIOS feilen muss, denn selbst beim beliebten Gear-1-Modus war bei bereits DDR4-3733 das Ende erreicht.

VRM-Wärmebild-Analyse

Um die Hitzeentwicklung des VRM-Bereichs besser beurteilen zu können, haben wir für diesen Test die Flir One Pro (Android USB-C) eingesetzt, die für unser Einsatzgebiet absolut ausreichend ist und Temperaturen von -20°C bis +400°C mit einer Genauigkeit von ±3°C oder ±5%, je nach Umgebungstemperatur, erfassen kann. Die Wärmebild-Auflösung beträgt 160 x 120 Pixel und das erstellte Bild löst mit 1.440 x 1.080 Pixel auf.

Der Prozessor wird unter Berücksichtigung der BIOS-Default-Settings mit Prime95 inkl. AVX unter Volllast gesetzt. Nach fünf Minuten Laufzeit erstellen wir das Wärmebild.

Man merkt den OnSemi-Spannungswandlern die eher durchschnittliche Effizienz anhand der festgestellten Temperaturen an. Am Hotspot wurden 57,5°C gemessen, die natürlich weit vom kritischen Bereich entfernt sind. Wir haben mit anderen Wandlern allerdings deutlich niedrigere Temperaturen sehen können.