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Mit rund 250 Euro wird Gigabytes B660 AORUS Master DDR4 recht hoch bepreist und soll den Mainstream-Nutzer mit gehobenen Ansprüchen bedienen. Die Frage, die sich am Ende logischerweise stellt, ist, ob das B660 AORUS Master DDR4 diese Ansprüche erfüllt. Unsere Antwort lautet: teilweise. Dass die Mainboard-Hersteller bei den kleinen B660-Chipsätzen natürlich nicht auf die leistungsstärksten und effizientesten Spannungswandler setzen, dürfte verständlich sein. So ist die CPU-Übertaktung auf offizieller Seite ausschließlich mit einem Z690-Mainboard möglich. Beim Onboard-Komfort hatten wir stets das Gefühl, dass sich Gigabyte nicht sicher ist, ob sie nun in die Vollen gehen sollen.
In der Realität sieht es so aus, dass es nur ein Teil des bekannten Onboard-Komforts auf das B660 AORUS Master DDR4 geschafft hat. Vorhanden ist ein Reset-Button, den der Anwender im UEFI optional auch als LED-, Enter-BIOS- oder Safe-Boot-Button konfigurieren kann. Einen Power-Button, eine Diagnostic-LED sowie einen Clear-CMOS-Button gibt es nicht. Immerhin ist ein Q-Flash-BIOS-Button verfügbar, wobei wir nicht ganz nachvollziehen können, warum dieser nicht am I/O-Panel untergebracht wurde. Ferner müssen sich die Käufer des Gigabyte B660 AORUS Master DDR4 (zumindest bis zur BIOS-Version F6) mit den Power-Limits auseinandersetzen, denn diese sind per Default nach oben hin offen. Dies führte dann eben dazu, dass die Leistungsaufnahme auf bis über 400 W anstieg.
Doch wir wollen nicht nur kritisieren. Die Auswahl der Anschlussmöglichkeiten hat Gigabyte sehr durchdacht durchgeführt. Die vier DDR4-UDIMM-Steckplätze bieten Platz für bis zu 128 GB RAM, wobei das Overclocking-Potential eher durchschnittlich ausgefallen ist. Der metallverstärkte PEG-Slot kommuniziert mit dem LGA1700-Prozessor mit max. PCIe 4.0 x16, zwei weitere mechanische PCIe-x16-Slots ermöglichen die Anbindung weiterer Karten. Vier native SATA-6GBit/s-Ports und dazu zwei M.2-M-Key-Schnittstellen mit bis zu PCIe 4.0 x4 und eine weitere mit max. PCIe 3.0 x4 laden zum Storage-Ausbau ein. Jeweils ist auch ein Kühler mit dabei. Der Onboard-Sound ist mit dem Realtek ALC1220 inklusive einigen Audio- und WIMA-Kondensatoren ebenfalls eine gute Wahl.
Netzwerktechnisch bekommt es der Käufer mit Intels I225-V-Netzwerkcontroller mit bis zu 2,5 GBit/s und optional dem Intel-Wi-Fi-6-AX201-Modul zu tun. Bei den USB-Buchsen sind die acht USB-2.0-Ports klar in der Überzahl, gefolgt von sechsmal USB 3.2 Gen1. Für besonders schnelle Datenübertragungen ist theoretisch ein USB-3.2-Gen2x2-Anschluss mit von der Partie.
Wenn da nicht der hohe Preis von ungefähr 250 Euro wäre, der für das Gigabyte B660 AORUS Master DDR4 aufgerufen wird. Mindestens 50 Euro weniger hätten der Platine für das Gebotene sicherlich gut zu Gesicht gestanden. Alternativ bietet Gigabyte auch das B660 AORUS Master mit vier DDR5-UDIMM-Speicherbänken an, dessen restliche Spezifikationen mit dem DDR4-Modell bis ins Detail übereinstimmen.
Positive Eigenschaften des Gigabyte B660 AORUS Master DDR4:
- gute Leistungsfähigkeit mit einer ausreichenden CPU-Spannungsversorgung (16+1+1) mit 55A-VCore-MOSFETs
- ausreichende Ausstattung, u.a. vier SATA-Schnittstellen, sechs USB-3.2-Gen1-Buchsen sowie einmal USB 3.2 Gen2x2
- zwei M.2-M-Key-Schnittstellen inklusive Kühler mit bis zu PCIe 4.0 x4
- 2,5-GBit/s-LAN
- Wi-Fi-6 sowie Bluetooth 5.2
- sehr gute Gesamtperformance, gute Leistungsaufnahme im Idle
Negative Eigenschaften des Gigabyte B660 AORUS Master DDR4:
- hoher Preis
- BCLK liegt etwas unterhalb von 100 MHz
- fehlender Onboard-Komfort für ein AORUS-Master-Modell
- sehr hohe Leistungsaufnahme unter Last dank offener Limits mit BIOS-Default-Werten
Gigabyte B660 AORUS Master DDR4? | ||
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Ab 275,00 EUR |