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Die Preise für Desktop-Mainboards sind in den letzten Jahren in die Höhe gegangen und dies trifft auch auf die Platinen zu, die den Gaming-Einstieg bilden und weit entfernt von der Oberklasse sind. In dieses Raster fällt das Z790-Pro WiFi aus der TUF-Gaming-Reihe von ASUS. Wer sich für dieses Einstiegs-Modell entscheidet, muss im Minimum beachtliche 356 Euro einplanen. Die Frage ist natürlich, was der Interessent für diesen Preis erhält.
Die Ausstattungsmerkmale sind mit denen vom bereits getesteten ROG Strix Z790-F Gaming WiFi (Hardwareluxx-Test) sehr ähnlich gestaltet. Der größte Unterschied ist bei der CPU-Spannungsversorgung zu finden. ASUS vertraut hierbei auf ein 16+1+2-Phasendesign, wobei die 16 VCore-Spulen von 60-A-Power-Stages angefeuert werden, die von Vishay stammen. In der Praxis zeigte sich beim Overclocking-Test, dass es für 5,7 GHz auf den acht Performance-Kernen des Core i7-14700K nicht gereicht hat, maximal waren 5,6 GHz drin. Bei der RAM-Übertaktung haben wir festgestellt, dass die von ASUS angegebenen DDR5-7800 in der Praxis nicht stabil zu betreiben waren, bei DDR5-7600 war das Ende der Fahnenstange erreicht. Für eine Gaming-Platine im Einstiegssegment sind das jedoch solide Ergebnisse.
Auch beim ASUS TUF Gaming Z790-Pro WiFi mussten wir feststellen, dass Intels Power-Limit-Vorgaben (PL1 -> 125 W, PL2 -> 253 W) bei Weitem nicht eingehalten werden. Gerade mit Prime95 konnten wir eine Leistungsaufnahme des Gesamtsystems von über 500 W und 422 W alleinig für die CPU feststellen. Dies zeigt auf, dass die Power-Limits nach oben hin unbegrenzt sind und für eine effizientere Arbeitsweise des LGA1700-Prozessors manuell angepasst werden sollten. Abseits davon, wird die gebotene Ausstattung für den Großteil der Nutzer ausreichen.
Was wir beim TUF Gaming Z790-Pro WiFi vermisst haben, war der Flash-BIOS-Button. Gerade für den aufgerufenen Preis gehört dieser eigentlich dazu. Das finden wir sehr schade. Dafür ist der praktische Q-Release-Button mit an Bord. Nicht optimal fällt leider auch das Layout der PCIe-Steckplätze aus. Unterhalb des PEG-Slots mit PCIe 5.0 x16 wurden weitere Steckplätze platziert, die beim Einsatz einer großen Grafikkarte jedoch überdeckt und damit unbrauchbar werden.
Dann wäre da noch der aufgerufene Preis in Höhe von mindestens 356 Euro, der es in sich hat und für den Gaming-Einstieg seitens ASUS schon extrem ist. Wer sich jedoch mit den Kontrapunkten arrangieren kann, der wird mit der Platine sicherlich dennoch glücklich werden.
- gute Leistungsfähigkeit mit einer soliden CPU-Spannungsversorgung (16+1+2) mit 60A-VCore-MOSFETs
- gute Ausstattung, u.a. vier SATA-Schnittstellen, sechs USB-3.2-Gen1-Buchsen sowie zweimal USB 3.2 Gen2x2
- PCI-Express-5.0-Unterstützung an einem PEG-Slot
- vier M.2-M-Key-Schnittstellen mit bis zu PCIe 4.0 x4 inklusive Kühler für drei M.2-SSDs
- 2,5-GBit/s-LAN
- Wi-Fi-6E sowie Bluetooth 5.3
- sehr gute Gesamtperformance, gute Stabilität und gute Effizienz im Idle
- hoher Preis
- Power-Limits werden mit BIOS-Default-Werten nicht eingehalten
- POST könnte schneller sein
- kein BIOS-Flash-Button
- bis zu zwei PCIe-Steckplätze werden bei großen dGPUs überdeckt