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Schon von vornherein war klar, dass Gigabytes Z890 AORUS Master eine umfangreich ausgestattete Platine aus der Oberklasse für Intels LGA1851-Prozessoren ist. Dies wird alleine daran erkenntlich, da das Master-Modell von Gigabyte stets unterhalb des Xtreme-Flaggschiffs positioniert wird. Besonders groß fällt der preisliche Unterschied aus. Werden für das Z890 AORUS Xtreme AI Top mal eben mindestens 1.447 Euro fällig, wird das getestete Z890 AORUS Master für einen Anschaffungspreis ab 576 Euro regelrecht zu einem "Schnäppchen".
Das Z890 AORUS Master muss nämlich mit zweimal Thunderbolt 4 anstatt Thunderbolt 5 auskommen. Thunderbolt 4 kann dafür direkt über den LGA1851-Prozessor abgerufen werden und unterstützt auch USB4 bis 20 GBit/s sowie USB 3.2 Gen2 bis 10 GBit/s. Bis zu 10 GBit/s schafft übrigens auch der verbaute RJ45-Netzwerkanschluss über Marvells AQC113CS-Controller. Wer stattdessen die kabellose Netzwerkverbindung bevorzugt, kann auf Intels BE200-Modul (WiFi 7) vertrauen. Neben den beiden TB4-Ports stellt das Gigabyte Z890 AORUS Master außerdem jeweils sechsmal USB 3.2 Gen2 und USB 2.0, dazu achtmal USB 3.2 Gen1 sowie einmal USB 3.2 Gen2x2 zur Verfügung.
Deutlich im Vorteil dürfte jedoch der kräftige VRM-Bereich mit dem 18+2+2-Phasendesign und 110-A-VCore-Power-Stages sein, um dem LGA1851-Prozessor ordentlich Beine zu machen. Genügend Power steckt jedenfalls dahinter. Theoretisch betrifft dies auch das Potential für das RAM-Overclocking, denn Gigabyte spricht von bis zu 9.500 MT/s (4.750 MHz), die wir im praktischen Test nicht ansatzweise erreichen konnten. Das Ende der Fahnenstange erreichten wir mit 4.133 MHz (DDR5-8266), wobei wir wissen, dass unsere verwendeten CUDIMMs bis 4.400 MHz (DDR5-8800) mitspielen.
Davon abgesehen, setzt Gigabyte von der LGA1851-CPU aus vollständig auf das PCIe-5.0-Feature-Set und gibt dem Anwender einen PEG-Slot bis PCIe 5.0 x16 und dazu zwei M.2-M-Key-Schnittstellen bis PCIe 5.0 x4 an die Hand. Der zweite M.2-Steckplatz mit PCIe-5.0-x4-Anbindung ist jedoch shared angebunden. Und generell ist natürlich jede Menge Onboard-Komfort vorhanden: Power-, Reset-, PCIe-Release-, Flash-BIOS- und Clear-CMOS-Button und dazu vier Status-LEDs und eine ausführliche Debug-LED.
Sollte jemand also definitiv auf ein aktuelles Intel-System favorisieren und die Features des Gigabyte Z890 AORUS Master als passend zu empfinden, kann getrost zur Gigabyte-Platine gegriffen werden. Sofern auf extremes RAM-Overclocking verzichtet werden kann.
- sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer brachialen CPU-Spannungsversorgung (24+2+1+1) mit 110A-VCore-MOSFETs
- 6-mal USB 3.2 Gen2, 2-mal Thunderbolt 4 mit USB4 (40 GBit/s)
- PCI-Express-5.0-Unterstützung an einem PEG-Slot
- bis zu zwei M.2-M-Key-Schnittstellen inklusive Kühler mit bis zu PCIe 5.0 x4
- bis zu drei M.2-M-Key-Schnittstellen inklusive Kühler mit bis zu PCIe 4.0 x4
- 10 GBit/s-LAN
- WiFi 7 samt Bluetooth 5.4
- sehr gute Gesamtperformance und gute Stabilität
- jede Menge Onboard-Komfort
- hoher Preis
- RAM-Overclocking-Protential wird nicht ansatzweise erreicht