In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.
Subjektive Beurteilung der Bildqualität
Entscheidend sind natürlich zuerst einmal die Eckdaten des genutzten Panels. Da wäre natürlich die Diagonale, die mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Bildpunkten kombiniert wird. Das ist nicht allzu viel für eine solch große Diagonale und sorgt dafür, dass schlussendlich auch nicht mehr auf dem Panel zusehen ist, als es bei vielen Geräten mit 27 Zoll der Fall ist. Was Spieler freut (dazu später mehr), kann für den produktiven Einsatz merklich störend sein – aber der ist natürlich nicht das angedachte Einsatzgebiet für unseren Testkandidaten. Unschöner ist da schon, dass die Bildschärfe unter der nicht allzu hohen Auflösung leidet. Aber auch generell könnte die Bildschärfe subjektiv betrachtet noch etwas höher ausfallen. Wer das Display zum Arbeiten nutzen möchte kann aber noch ein ganz anderes Problem haben: Acer setzt auf eine geschwungene Oberfläche mit einem Radius von 1.800 mm. Was beim Spielen und der Medienwiedergabe in der Regel vorteilhaft ist, sorgt dafür, dass es optisch keine geraden horizontalen Linien auf dem Display gibt. Bei der Nutzung von großen Excel-Tabellen gewöhnt man sich recht gut an diesen Umstand, schwieriger wird es aber beispielsweise die Perspektive in der Bildbearbeitung zu korrigieren.
Es fällt schnell auf, dass das von Acer verbaute VA-Panel mit einer sehr natürlichen Farbwiedergabe auftrumpfen kann. Mit dieser Darstellung gefällt der Monitor auf der ganzen Linie. Noch dazu erweist sich die Helligkeitsverteilung als recht ausgewogen, ein deutlich helleres Eck, wie es beim LG-Pendant der Fall war, konnten wir nicht feststellen. Der Kontrast fällt hingegen hinter andere VA-Geräte zurück. Auch auf das Backlight-Bleeding haben wir einen Blick geworfen. Dieses ist, wie eigentlich bei allen Curved-Geräten, vorhanden, hält sich aber noch im Rahmen.
Die Blickwinkel des Acer Predator Z321QU sind deutlich größer, als man es von TN-Geräten kennt, an aktuelle IPS-Geräte kann der 32-Zöller aber nicht heranreichen. Dennoch stellt es kein Problem dar, wenn einmal mehrere Personen vor dem Monitor sitzen.
Gaming-Features
In erster Linie ist das Predator-Modell aber natürlich für Gamer gemacht. Das zeigt ein Blick auf die Ausstattung schnell. Die maximale Wiederholfrequenz liegt offiziell bei 144 Hz, was bereits mehr als ausreichend schnell wäre. Acer bietet aber auch an, diese auf 165 Hz zu übertakten – wie es die Bezeichnung aber schon vermuten lässt, ist dann kein reibungsloser Betrieb mehr garantiert. Unser Testmodell lieferte aber eine tadellose Vorstellung auch im übertakteten Zustand ab, sodass wir nicht davon abraten, es zumindest einmal zu probieren. Fairerweise muss allerdings auch angemerkt werden, dass der Unterschied zwischen 144 und 165 Hz nicht mehr allzu groß ausfällt. Anders sieht es hingegen aus, wenn im Treiber zwischen den standardmäßigen 60 Hz und dem Betrieb von 144 Hz geswitcht wird. Das Bild wirkt in der Bewegung deutlich klarer, die Wiedergabe im Gesamten wesentlich direkter. Wer es noch nicht probiert hat, sollte auf jeden Fall einmal austesten, der Unterschied ist immens – wenn denn die nötige Framerate geliefert werden kann.
An dieser Stelle kommt erneut die bereits im letzten Punkt angesprochene Auflösung zum Tragen. Durch die Beschränkung auf 2.560 x 1.440 Bildpunkte wird die Grafikkarte deutlich weniger belastet, als es beispielsweise bei einem UHD-Gerät der Fall wäre. Entsprechend ist es realistischer die hohen Frameraten zu erreichen, die benötigt werden, um überhaupt von der hohen Wiederholfrequenz zu profitieren. Ganz ohne Anspruch an die im Gaming-PC verbaute Hardware ist die Kombination am Ende aber natürlich dennoch nicht, sodass sich Käufer des Predator Z321QU darauf einstellen müssen, bei der besagten Auflösung in Kombination mit der Wiederholfrequenz auch ein neue Grafikkarte anzuschaffen. G-Sync macht seine Arbeit wie üblich sehr zuverlässig, denn Tearing wird konsequent beseitigt.
Die VA-Technik, auf der das Panel basiert, hat grundlegende Vorteile, wenn es um den Kontrast geht. Warum das der Fall ist, klären wir in unserer umfangreichen Display FAQ auf. Gleichzeitig haben die Panels, die entsprechend aufgebaut sind, aber auch Eigenschaften, die sie nicht per se zur ersten Wahl für ein Gaming-Display machen, denn sie sind schlichtweg nicht die flottesten Gesellen. Das merkt man auch unserem Testkandidaten an. Andere Geräte haben ein noch besseres Pixel-Ansprechverhalten. Abhilfe soll hier wie so oft das Overdrive-Setting schaffen. Und so gilt bei unserem Testkandidaten am Ende – ebenfalls wie so oft: Mit der mittleren Einstellung - in diesem Fall mit dem Namen "normal" - fährt man am besten. Die Schlierenbildung verringert sich merklich und gleichzeitig kommt es noch nicht zu einem „Overshooting“, wie es bei der höchsten Einstellung der Fall ist. So justiert kann der Predator-Monitor mit einer ansehnlichen Bildqualität beim Zocken aufwarten.
Interessant ist natürlich auch das Thema Input-Lag. Hier haben wir einen Wert von 17,8 ms ermittelt. Damit gehört der 32-Zöller in dieser Disziplin zu den langsameren Modellen.
Messwerte
Helligkeit, Ausleuchtung und Kontrastverhältnis
Werbung
Die maximale Helligkeit konnten wir mit einem Wert von 332 cd/m² ermitteln. Über das gesamte Panel sind es noch 306,8 cd/m². Beide Ergebnisse zeigen, dass der Monitor ohne größere Probleme auch in helleren Räumen genutzt werden kann. Wie üblich gilt allerdings, dass sich im Optimalfall keine Lichtquelle direkt im Rücken des Betrachters befinden sollte. Der Helligkeitsunterschied zwischen dem hellsten und dunkelsten Sektor beträgt 40 cd/m² was zu einer Homogenität von 88 % führt. Das ist kein Spitzenwert, im normalen Betrieb fallen Ungleichmäßigkeiten aber nicht auf.
Leider fällt das Konrastverhältnis nicht ganz so gut aus, wie wir es von vielen anderen VA-Geräten kennen. Ein Ergebnis von 1.709:1 ist zwar noch immer besser als es beispielsweise die meisten IPS-Geräte schaffen, LGs Gaming-32er durchbricht aber die 3.000:1-Marke.
Farbdarstellung
Unsere Messungen ergeben, dass die Farbabstimmung des 32-Zöllers ab Werk kaum besser sein könnte. Im Mittel erreicht das Panel einen Wert von 6.547,6 Kelvin. Das sehr nah am Optimum von 6.500 Kelvin. Passend dazu befinden sich auch das gemittelte DeltaE mit einem Wert von 0,9 und die maximale Abweichung mit 2,37 auf einem rundum überzeugenden Niveau.
Wie es bei den meisten aktuellen Geräten der Fall ist, wird der sRGB-Farbraum mit 98,55 % nahezu vollständig abgedeckt, während bei AdobeRGB mit 83,55 % doch Abstriche gemacht werden.