In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.
Subjektive Beurteilung der Bildqualität
Der MX38VC ist ein riesiger Eye-Catcher auf dem Schreibtisch, am Ende kommt es aber darauf an, wie gut die Bildqualität ist – und an dieser Stelle hinterlässt unser Testdisplay einen guten Eindruck.
Zunächst aber muss man sich erst einmal an die üppige Diagonale gewöhnen. Wer recht nah am Monitor sitzt, kommt nicht umher, den Kopf immer etwas mitzubewegen. Das mag etwas gewöhnungsbedürftig sein, stört aber schon nach einer kurzen Zeit nicht mehr. Die Kombination aus 38 Zoll und einer Auflösung von 3.840 x 1.600 Bildpunkt, die zu einem Pixel-Abstand von 0,229 mm führt, kann gefallen. Die Darstellung ist für unseren Geschmack genau richtig dimensioniert, sodass vom Betriebssystem nicht skaliert werden muss – und die Augen dennoch nicht zu stark belastet werden. IPS-typisch werden große Blickwinkel geboten. Die Farbdarstellung „out of the box“ ist natürlich und keinesfalls überzogen.
Von der großen Diagonale profitieren sowohl Produktivanwender als auch Gamer- und Multimedia-Fans. Erstere können zahlreichen Fenster nebeneinander anordnen und haben einen erstklassigen Überblick über ihre Arbeitsfortschritte. Im Redaktionsalltag kann beispielsweise eine Excel-Tabelle mit Mess-Ergebnissen, neben einem Texteditor und einem Datenblatt geöffnet werden. Das erleichtert das Erstellen eines Tests doch ungemein.
Gerade bei groß aufgezogenen Exceltabellen macht sich die gekrümmte Oberfläche bemerkbar, denn es erscheint so, dass es keine gerade horizontale Linie auf dem Display gibt. Unser Hirn gleicht dies zwar recht gut aus, an anderer Stelle kann sich die Krümmung aber durchaus negativ bemerkbar machen. Wer Fotos bearbeitet wird sich schwertun, eine gerade Linie perspektivisch zu korrigieren.
Wie nah Freud und Leid liegen können, zeigt ein Blick auf Games und Filme. Hier kann das Curved-Display auftrumpfen. Durch die geschwungene Oberfläche und die große Breite fühlt sich der Anwender mitten in das Geschehen hineinversetzt, bei Filmen im 21:9-Format, wie es bei vielen Kino-Produktionen genutzt wird, kann sich er 38-Zöller deutlich von der 16:9-Konkurrenz absetzen.
Für Gamer hingegen ist FreeSync mit von Partie – allerdings nur bis zu einer Frequenz von 75 Hz, was passionierte Spieler nicht zufriedenstellen wird. Das von ASUS genutzt Panel erweist sich als durchschnittlich schnell, ist aber keinesfalls ein Sprinter. Die besten Ergebnisse erzielten wir wie so oft mit einer mittleren Overdrive-Stellung, bei der es sich um einen guten Kompromiss handelt. Das Input-Lag befindet sich mit 10,01 ms (ermittelt mit dem Leo Bodnar Tool) auf einem sehr guten Niveau.
Messwerte
Helligkeit, Ausleuchtung und Kontrastverhältnis
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Mit einer über das Panel gemittelten maximalen Helligkeit von 301 cd/m² wird die Herstellerangabe praktisch bestätigt. Das ist problemlos ausreichend, um in normal beleuchteten Umgebungen ohne Einschränkungen zu arbeiten. Maximal konnten wir 312 cd/m² ermitteln, minimal waren es 296 cd/m², was zu einer sehr guten Homogenität von 95 %. Das gemessene Kontrastverhältnis liegt bei 927:1, was in Ordnung geht, aber kein überragender Wert für ein IPS-Panel ist.
Farbdarstellung
Bereits ab Werk kann der große Monitor mit einer neutral abgestimmten Farbwiedergabe auftrumpfen. Der Weißpunkt liegt bei 6.558 Kelvin, was sehr nah am Optimum dran ist. Nachgeregelt werden muss so praktisch nicht. Auch die Farbgenauigkeit kann gefallen. Die gemittelte Farbabweichung lag bei 0,77 %, maximal lag das DeltaE bei 2,79. Der sRGB-Farbraum wird zu 96,6 % abgedeckt, während AdobeRGB zu 72,11 % abgedeckt wird.