TEST

ASUS ROG Swift PG259QNR im Test

Mit 360 Hz und NVIDIA Reflex - NVIDIA Reflex

Portrait des Authors


Allein schon mit den bisher gemachten Erfahrungen wäre der ASUS PG259QNR ein echtes Highlight für alle High-Speed-Gamer. Das verbaute G-Sync-Modul hat aber noch ein Schmankerl an Bord: Den neuen Reflex Low Latency Mode.

Mit diesem möchte NVIDIA an einer Stelle ansetzen, die man oftmals nicht sofort auf dem Schirm hat: Wie schnell und "smooth" sich ein Spiel anfühlt, hängt nicht nur mit der Wiederholfrequenz oder den erreichten FPS zusammen, sondern auch mit der Latenz des gesamten Systems. Damit ist die Zeit gemeint, die zwischen dem Mausklick und der Umsetzung auf dem Bildschirm erfolgt.

Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Zunächst wird der Mausklick von der CPU abgearbeitet und das Ergebnis in die Render Queue eingefügt. Erst wenn diese abgearbeitet ist, werden die Informationen an die GPU weitergegeben, welche dann die Display-Ausgabe erzeugt. Und genau hier möchte NVIDIA mit seinem Reflex SDK ansetzen. Wird dieses genutzt, kann die CPU bereits Render-Aufgaben an die GPU übertragen, bevor diese das letzte Frame berechnet hat. Im Kampf um die letzten Millisekunden soll das den entscheidenden Vorteil bringen. Darüber hinaus soll durch die so entstandene Entlastung der CPU dafür sorgen, dass die Mauseingabe noch besser verarbeiten werden kann.

Genau das soll dafür sorgen, dass das Gameplay smoother anfühlt, als man es bislang gewohnt ist. Damit das Vorhaben Reflex in der Praxis wirklich funktioniert, wird allerdings ein umfangreiches Ökosystem benötigt, das zumindest anfänglich nur die wenigsten Gamer nutzen können. Das SDK muss Software-seitig im Spiel integriert sein, es muss eine unterstützte Maus vorhanden sein und natürlich dürfen auch der passende Monitor samt NVIDIA-GPU nicht fehlen. Schön ist, dass NVIDIA die GPU-Wahl recht flexibel gestaltet und so muss es nicht zwangsläufig eines der neuen 30er-Modelle sein.

Da das Thema Reflex und die Umsetzung recht komplex ist, werden wir darauf in einem gesonderten Artikel weiter eingehen.

Messwerte

Natürlich haben wir auch ein paar Messungen vorgenommen, wenn wir schon ein entsprechendes Setup auf dem Schreibtisch stehen haben.

Als Basis dienten ein Core i7-7700K, eine GeForce RTX 2070, der ROG Swift PG259QNR und eine ASUS ROG Chakram Core als Maus, die bereits Reflex-Kompatibel ist. Getestet haben wir in Fortnite, denn die neueste Version unterstützt bereits das Reflex SDK und lässt sich darüber hinaus recht einfach vermessen.

NVIDIA gibt uns Redaktionen einen umfangreichen Reviewers Guide mit an die Hand, was in diesem Fall nicht schlecht ist, denn es müssen doch einige Einstellungen vorgenommen werden, bis halbwegs valide Ergebnisse erreicht werden. Bei Fortnite kann recht komfortabel ein Quadrat eingeblendet werden, das immer dann aufblinkt, wenn die linke Maustaste betätigt wird. Genau diesen Kontrast vermisst der Analyzer. Es wurden jeweils 100 Messungen pro Einstellung vorgenommen, da die Latenzmessungen deutlichen Schwankungen unterliegen.

Systemlatenz Fortnite – Epic

17.16XX
28.75XX
ms
weniger ist besser

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Systemlatenz Fortnite – Mittel

12.22XX
12.29XX
ms
weniger ist besser

Unsere Messungen zeigen, dass der Reflex-Mode die Latenz deutlich nach unten drücken kann, wenn die Grafikkarte das Limit darstellt. In den Epic-Einstellungen konnten wir ca. 160 FPS erreichen. Dann war es möglich, die Latenz von 28,75 auf 17,16 ms drücken, was ein erheblicher Unterschied ist. Reduzierten wir hingegen die Detail-Einstellungen auf Mittel und nutzten die vollen 360 Hz des Displays, gab es praktisch kaum Unterschiede. Eine Überraschung ist das nicht, denn das Reflex-SDK kann natürlich seine Vorteile dann besser ausspielen, wenn es überhaupt eine Render Queue gibt.