In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf die verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.
Subjektive Beurteilung der Bildqualität
ASUS setzt beim TUF VG28UQL1A auf ein Fast-IPS-Panel, das auf einer Diagonalen von 28 Zoll mit einem Seitenverhältnis von 16:9 3.840 x 2.160 Bildpunkte unterbekommt, also die UHD-Auflösung. Das führt bei einem Gerät dieser Größenklasse zu einer erstklassigen Schärfe, aber auch dazu, dass die meisten Anwender im Desktop-Einsatz eine Skalierung aktivieren müssen. Ansonsten werden die Augen, gerade beim längeren Einsatz zu stark belastet. Gerade bei Anwendungen wie Photoshop kann die hohe Pixeldichte ihre Vorteile auf der ganzen Linie ausspielen.
Das von ASUS eingesetzte IPS-Panel bietet eine generell gute Bildqualität und ist im Vergleich zu vielen anderen Monitoren am Markt eher warm abgestimmt. Wer keinen übermäßigen Wert auf eine möglichst neutrale Darstellung legt, fährt dem Grundsetting unseres Testkandidaten nicht schlecht. IPS-typisch fällt der Kontrastumfang aus, sodass VA-Geräte hier bauartbedingt deutlich im Vorteil sind. Ebenfalls typisch für die Paneltechnik sind die großen Blickwinkel. Mit mehreren Personen gleichzeitig vor dem 28-Zöller zu sitzen, stellt also kein Problem dar.
Wie momentan jeder Monitor, besitzt auch das TUF-Display ein AG-Coating. Entsprechend fallen Lichtquellen nicht sonderlich ins Gewicht und werden gut unterdrückt. Gleichzeitig hat das Coating allerdings eine minimale Auswirkung auf die Schärfedarstellung. Bei einem normalen Sitzabstand macht sich dies jedoch nicht im Geringsten bemerkbarer. Deutlicher fällt da schon auf, dass die Beschichtung eine Auswirkung auf das Kontrastempfinden hat. Das Empfinden eines tiefen Schwarzes will nicht so recht aufkommen, vielmehr wirken dunkle Passagen oftmals wie ein sehr dunkles Grau.
Ein IPS-Glitzern war zu erkennen und machte sich je nach Anwendungsfall mal mehr, mal weniger bemerkbar. Gleiches gilt für das Backlight-Bleeding, das konstruktionsbedingt nicht vollends vermieden werden kann, aber wirklich nur bei dunklen, homogenen Flächen auffällt.
Gaming-Features
Der ASUS TUG VG28UQL1A spricht in erster Linie Spieler an. Wer die native Auflösung des 28-Zöllers anfährt, wird mit einer erstklassigen Bildschärfe und einem hohen Detail-Reichtum belohnt, benötigt aber auch entsprechend starke Hardware. Wer nativ zocken möchte, muss entsprechend einen regelmäßigen GPU-Wechsel auf die lange Sicht einplanen.
Maximal bietet das Panel eine Wiederholfrequenz von 144 Hz. Via DisplayPort 1.4 kann die maximale Frequenz ausgenutzt werden, denn ASUS setzt auf die DSC-Technik. Wer eine Next-Gen-Konsole über einen der zahlreichen HDMI-Eingänge verbindet, sollte darauf achten, einen Port mit dem 2.1-Standard zu wählen, denn dann können 120 Hz genutzt werden.
Wie üblich stellt der Sprung auf die maximale Frequenz einen deutlichen Sprung von den ursprünglichen 60 Hz dar. Die Darstellung wirkt direkt und unmittelbarer. Der nächste Sprung auf 165 Hz macht sich in der Praxis kaum mehr bemerkbar. Etwas anders sieht es bei den noch schnelleren Modellen aus, die sich in erster Linie an E-Sportler richten. Dies wäre mit der UHD-Auflösung aber ohnehin nicht zu realisieren. Mit den gebotenen 144 Hz liegt man theoretisch im Sweetspot, damit aber entsprechende FPS geliefert werden können, muss eine starke GPU im Rechner sitzen - oder die Lieblingsgames dürfen nicht allzu anspruchsvoll sein.
Neben den zahlreichen Anschlussmöglichkeiten fällt beim VG28UQL1A auf, dass das Overdrive besonders fein abgestuft wurde. Während üblicherweise drei Stufen implementiert werden, sind es hier gleich fünf, sechs, wenn man die Null-Stellung dazu zählt. Dennoch landen wir bei unserer Empfehlung wie so häufig bei einem der mittleren Settings - Stufe 3 liefert je nach persönlichem Geschmack das beste Ergebniss. Wird das Overdrive noch aggressiver geschaltet, macht sich Overshooting bemerkbar, was sich negativ auf die Bildqualität auswirkt. Das Overshooting wird zudem deutlicher, je niedriger die Reaktionszeit ausfällt. Die Schlienbildung hält sich stark in Grenzen, sodass eine sehr gute Bildqualität beim Gaming erreicht wird.
Nicht überzeugen kann die ELMB-Symc-Funktion. Im Sync-Betrieb arbeitet dies bis zu 77 Hz herunter. Wird das Feature aktiviert, wird das Bild deutlich klarer, es kommt aber auch zu einer leichten Darstellung von Doppelkonturen.
Tearing stellt beim VG28UQL1A kein Problem dar, denn es werden sowohl FreeSync Premium als auch G-Sync unterstützt. Letzteres wird allerdings nicht über ein eigenes Modul realisiert, sondern über eine Zertifizierung als G-sync compatible. In der Praxis funktionieren beide Modi sehr gut, sodass es hier keine Einschränkungen gibt.
Den Input-Lag haben wir wie üblich mit dem Leo-Bodnar-Tool gemessen. Dabei sind wir über das Panel gemittelt auf einen Wert von 9,73 ms. Den Corsair Xeneon holt unser Testgerät damit nicht ganz ein, es wird aber dennoch eine sehr gute Leistung geboten.
Messwerte
Helligkeit, Ausleuchtung und Kontrastverhältnis
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Das IPS-Panel erreicht einen Wert von 329,7 cd/m². Über das gesamte Panel gemittelt liegt der Wert bei 293,3 cd/m². Für den normalen Einsatz, auch in gut beleuchteten Umgebungen, ist das vollkommen ausreichend, Puffer für die HDR-Wiedergabe wird hingegen nicht geboten. Die Helligkeit zwischen dem hellsten und dunkelsten Sektor liegt bei 60 cd/m², was zu einer Homogenität von 82 % führt. Das fällt zwar in erster Linie bei homogenen Bildschirm-Inhalten auf, Luft nach oben gibt es hier dennoch.
Der Kontrastumfang liegt mit 1.096:1 auf einem üblichen Niveau für ein aktuelles IPS-Panel. Die VA-Konkurrenz bietet hier einen deutlichen Vorsprung.
Das Gamma fällt mit 1,99 bei einem Soll-Wert von 2,2 zu niedrig aus. Das sieht man recht deutlich beim Verlauf der Kurve. Während diese zunächst etwas steil ansteigt, fällt sie im weiteren Helligkeitsverlauf deutlich ab.
Farbdarstellung
Die meisten Gaming-Monitor sind eher zu kühl als zu warm abgestimmt. Dies ist beim ASUS TUF VG28UQ mit seinen 6.245 K nicht der Fall.
ASUS setzt auf ein Panel mit einer etwas erweiterten Farbraum-Abdeckung. Entsprechend wird der sRGB-Farbraum vollständig abgedeckt. Der DCI-P3-Farbraum wird zu 86,8 % abgedeckt. Immer mehr Panels bieten auch hier eine fast vollständige Abdeckung, für die typischen Gaming-Nutzung reicht das Gebotene aber aus. Für AdobeRGB konnten wir eine Abdeckung von 83,6 % ermitteln.
Das Graustufen-Delta-E fällt mit 6,7 vergleichsweise hoch aus. Das gilt auch für das gemittelte DeltaE von 5,2. Das Maximum lag bei 10,4.