TEST

MSI Artymis 323CQRDE im Test

1.000R-Display für 600 Euro - Bildqualität und Messergebnisse

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In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.

Subjektive Beurteilung der Bildqualität

MSI setzt auf ein VA-Panel mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Bildpunkten. Bei einem 32-Zoll-Panel fällt die Darstellung entsprechend recht groß aus. Gamer muss das nicht unbedingt stören, wer mit dem Artymis 323CQRDE aber auch arbeiten möchte, bekommt vergleichsweise wenig auf dem Desktop unter - es wird auch nicht mehr Platz geboten, als man dies von vielen 27-Zoll-Geräten kennt. Entsprechend liegt auch die Bildschärfe auf einem ganz anderen Niveau, als dies bei UHD-Geräten in dieser Größenklasse der Fall ist. 

Dass unser Testgerät aber weniger ein Allrounder, als ein Gaming-Experte ist, liegt auch an seinem 1000R-Cuved-Panel. Wie bei allen Curved-Geräten gibt es keine gerade horizontale Linie auf dem Bildschirm, bei einem sehr stark gekrümmten Gerät fällt der Effekt aber deutlicher auf. Das kann im besten Fall gewöhnungsbedürftig sein, beispielsweise bei einer großen Excel-Tabelle, und im schlechtesten Fall, eine perspektivische Bildkorrektur sehr erschweren bzw. unmöglich machen. Am Ende hängen die Auswirkungen wie so oft vom persönlichen Einsatzzweck ab. 

Die generelle Darstellung des VA-Panels kann gefallen. Das Bild ist ausreichend hell und kann mit einer angenehmen, aber etwas zu kühlen Farbdarstellung aufwarten. VA-typisch wird ein kontrastreiches Bild geboten. Von anderen Geräten mit der Paneltechnik kennen wir das aber noch besser. Verstärkt wird der Effekt durch das genutzte AG-Coating. Die stumpfmatte Beschichtung sorgt zwar gut dafür, dass Lichtquellen in der Umgebung nicht auffallen, wirkt sich aber auf das Kontrastempfinden aus. Daher wirkt Schwarz stets wie ein sehr dunkles Grau bis Blau. Gerade bei schrägen Blickwinkeln fällt auf, dass Schwarz in Richtung Blau tendiert.

Wie bei allen Curved-Geräten ist ein Backlight-Bleeding zu erkennen. Die Lichthöfe machen sich am deutlichsten in einer dunklen Umgebung und bei dunklen homogenen Bildinhalten bemerkbar, können aber auch darüber hinaus auffallen. Ob das im Alltag stört, hängt stark vom persönlichen Empfinden ab.

Gaming-Features

Dass der Artymis 323CQRDE klar auf Gamer zugeschnitten wurde, haben wir bereits mehrfach angesprochen. So kann die WQHD-Auflösung bei Games durchaus Vorteile haben. Zwar fällt die Bildschärfe etwas ab, dafür wird aber die Grafikkarte deutlich weniger belastet, als dies bei einem UHD-Modell der Fall ist. Die Konsequenz: Die GPU muss seltener getauscht werden, was über die Laufzeit eines Monitors eine Menge Geld sparen kann.

Auch die starke Krümmung, die wir im Allround-Einsatz noch eher als Nachteil sehen, kann beim Gaming ihre Stärken voll ausspielen. Die Immersion liegt für ein 16:9-Gerät auf einem sehr hohen Niveau und kann sich deutlich von weniger stark ausgeführten Curved-Lösungen absetzen. An den Effekt von breiten 21:9- oder 32:9-Geräten kommt der 32-Zöller aber nicht ganz heran.

Die maximale Wiederholfrequenz liegt bei 165 Hz, was in einem schnellen Spielvernügen resultiert. Eingaben werden direkt umgesetzt. Der Unterschied zum klassischen 60-Hz-Betrieb ist deutlich, noch schneller muss es für unser Empfinden aber für die meisten Gamer nicht sein. Nur sehr ambitionierte Shooter-Fans könnten zu einem noch schnelleren Gerät schielen. 

MSI gibt das Panel mit einer Reaktionszeit von 1 ms (MPRT) und 4 ms (GtG). Um die Reaktionszeit in diese Level zu bringen, muss natürlich ein Overdrive genutzt werden, welches MSI mit drei Stufen integriert. Eine Schlierenbildung ist stets zu erkennen, allerdings wird sie in den Settings "Fast" und "Fastest" sichtbar reduziert. Die subjektiv beste Bildqualität haben wir - wie so oft - im mittleren Setting erzielt. Da sich aber auch "Fastest" nicht allzu negativ auf die Bildqualität auswirkt, kann dies je nach persönlichem Geschmack einen Versuch wert sein. Vom MPRT-Setting würden wir abraten, da es zu deutlich sichtbaren Doppelkonturen kommt.

FreeSync kümmert sich um störende Tearing-Effekte und arbeitet wie gewohnt unauffällig.

Aber auch darüber hinaus hat der Artymis 323CQR einiges zu bieten. Fadenkreuze lassen sich schon seit geraumer Zeit bei Gaming-Monitoren einblenden. MSI passt nun die Farbe des Fadenkreuzes automatisch an den Hintergrund an, sodass dieses stets gut zu erkennen ist. Auch der Night-Vision-Mode, der in Abhängigkeit vom Bildschirm-Inhalt die dunklen Partien aufhellt, arbeitet sehr gut, sodass viele sonst verborgene Details zu erkennen sind. Mit einer möglichst natürlichen Darstellung hat das nichts mehr zu tun - sehr praktisch ist es trotzdem.

Bei Gigabyte gibt es sie schon etwas länger, nun auch bei MSI: Eine Geräuschunterdrückung für ein angeschlossenes Headset-Mikrofon. In unseren Tests arbeitet diese recht gut. 

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