TEST

ASUS ProArt PA32UCR-K im Test

Mini-LED-Monitor für Kreativ-User - Bildqualität

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In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf die verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.

Subjektive Beurteilung der Bildqualität

ASUS entscheidet sich grundlegend für eine in der Zwischenzeit vielfach bewährte Kombination. Das 32 Zoll große Panel bietet die UHD-Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten. So wird eine gestochen scharfe Darstellung mit viel Platz auf dem Desktop kombiniert. Es gibt zwar noch höher auflösende Geräte, der Vorteil an der von ASUS gewählten Kombination besteht jedoch darin, dass nicht skaliert werden muss.

Im Auslieferungszustand ist die Farbgebung etwas zu kühl, sehr deutlich fällt die Übersättigung der Farben aus. ASUS liefert den 32-Zöller ohne Limitierung des sehr großen nativen Farbraums des Panels aus, was in einer entsprechend unnatürlichen Wiedergabe resultiert. Das Zielpublikum des PA32UC-K wird diesen ohnehin mit Preset oder direkt kalibriert betreiben.

ASUS setzt auf ein stumpfmattes AG-Coating. Dieses wirkt sich theoretisch minimal auf die Bildschärfe aus, was bei einem normalen Sitzabstand allerdings nicht auffällt. Deutlicher macht sich die Auswirkung des Coatings auf den Kontrastumfang bemerkbar, denn Schwarz wirkt in der Regel wie ein sehr dunkles Grau. Direkte Lichtquellen in der Umgebung werden hingegen recht zuverlässig ausgeblendet.

HDR-Performance

Der HDR-Modus ist natürlich eines der Steckenpferde des PA32UCR-K. Die Kombination aus Mini-LED-Backlight und der Zertifizierung nach DisplayHDR 1000 sprechen eine deutliche Sprache. Das macht sich im HDR-Betrieb bemerkbar. Das Bild wirkt plastisch, beinahe dreidimensional. Gerade gegenüber Einsteiger-Lösungen hat der PA32UC-K die Nase deutlich vorn. Diese spielen aber auch in einer gänzlich anderen Preisklasse, das muss fairerweise dazugesagt werden. 

Gemessen haben wir bei HDR eine maximale Helligkeit von rund 1.160 cd/m² bei einer Weißfläche von 10 %. Gerade gegenüber OLED-Modellen wird hier ein höherer Wert geboten, letztere haben dafür den deutlich besseren nativen Schwarzwert. Die Mini-LED-Technik soll für Abhilfe sorgen, das gelingt ihr aber nur bedingt. ASUS setzt auf 576 Dimming-Zonen. Das ist zwar deutlich mehr, als mit klassischen LCD-Backlights möglich ist, es gibt aber Monitore, die noch einmal deutlich mehr Dimming-Zonen besitzen – der Acer X32 FP (Test) oder der AOC Agon PD32M (Test) bieten jeweils mehr als 1.000 Zonen. 

Der Effekt ist dennoch deutlich zu erkennen, denn mit aktiviertem Dimming legt der Kontrastumfang subjektiv sichtbar zu. Gleichzeitig sind Halo-Effekte klar zu erkennen, wenn auch weniger deutlich als bei anderen Geräten. 

Messung: Reaktionszeit (Beta)

Ab sofort neu im Testablauf: Messungen zur Reaktionszeit. Diese führen wir mit dem OSRTT-Tool durch. So können wir in Zukunft einen objektiven Vergleich zwischen den Reaktionszeiten verschiedener Monitore und deren Overdrive-Umsetzung ziehen. Da wir aktuell noch dabei sind, Erfahrungen mit verschiedenen Geräten zu sammeln, klassifizieren wir die Messungen als Beta-Status. Ermittelt werden die Ergebnisse jeweils bei der schnellsten Wiederholfrequenz.

Die Messungen setzen sich aus drei Abschnitten zusammen: Einerseits der Messung der Reaktionszeit (siehe Display-FAQ), der Messung des RGB-Overshoots und schlussendlich dem Visual Response Ratings. Für die Beurteilung der Reaktionszeit ziehen wir ganz klassisch die Average Initial Time heran. Diese misst die Zeit, bevor das Overshooting stattfindet. Das Overshooting misst die RGB-Werte, die ein Pixel überschwingt. Letzteres Rating soll darstellen, wie lange es dauert, bis die Ausgangsfarbe nicht mehr dargestellt werden – es geht also darum, wie schnell die Veränderung dargestellt werden kann. Das Ergebnis in einem 100er-Rating angegeben, 100 wäre also der Optimalwert.

Der ASUS PA32UCR-K bietet keine umschaltbaren Overdrive-Settings an und ist mit einer Wiederholfrequenz von 60 Hz auch sicherlich nicht aufs Gaming ausgelegt. Der Vollständigkeit halber wollen wir die Reaktionszeit dennoch ermitteln. 

Die Ergebnisse waren zu erwarten und sollen bei der endgültigen Bewertung auch nicht weiter ins Gewicht fallen. Mit einer Reaktionszeit von 9,12 ms gehört der PA32UC-K zu den langsameren Geräten – die niedrige Wiederholfrequenz, kombiniert mit der nicht veränderbaren Overdrive-Abstimmung, macht sich deutlich bemerkbar. Das gilt weiterhin für die Testergebnisse. Der Overshoot-Wert von 4,63 zeigt, dass ASUS ein minimales Overdrive fest integriert. Das VRR 43,31 ist das Ergebnis der langsamen Reaktionszeit.