TEST

ASUS ProArt PA32UCR-K im Test

Mini-LED-Monitor für Kreativ-User - Messwerte: Farbdarstellung

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Vermessen wurde der Monitor im Werksetting "Standard Mode".

Der sRGB-Farbraum wird vollständig abgedeckt. Der Monitor ist ab Werk jedoch auf einen erweiterten Farbraum abgestimmt, sodass sowohl das rote als auch das grüne Spektrum deutlich erweitert sind. Entsprechend kommt es zu einer sichtbaren Übersättigung im normalen, auf sRGB abgestimmten Windows-Betrieb.

Der Weißpunkt beträgt 7.237 K und ist damit ein gutes Stück in den kühlen Bereich verschoben. Gut ist dies bei der RGB-Balance zu erkennen, denn der Rot-Anteil ist über das gesamte Spektrum unterrepräsentiert. 

Das macht sich zudem bei den DeltaE-Werten bemerkbar. Das gemittelte Graustufen DeltaE beträgt 6,8, im ColorChecker kommen wir auf ein Maximum von 13,3 und einen Mittelwert von 6,6.

Das von ASUS eingesetzte Panel kann nativ mit einer sehr großen Farbraumabdeckung aufwarten. So werden sRGB- und AdobeRGB vollständig abgedeckt, während es bei DCI-P3 95,8 % sind. Zusätzlich haben wir bei diesem Modell das noch einmal deutlich größere BT.2020 vermessen und sind auf einen sehr guten Wert von 87 % gekommen. 

Die bisherigen Messungen waren die Pflicht, nun folgt die Kür, denn ein Gerät wie den PA32UC-K wird wohl niemand Out-of-the-Box betreiben. ASUS hinterlegt für alle wichtigen Farbräume passende Presets, die wir ebenfalls vermessen haben.

sRGB-Modus:

Mit einer Leuchtkraft von 86,9 cd/m² ist der sRGB-Modus in dieser Hinsicht recht limitiert, denn angepasst werden kann die Helligkeit in diesem Setting nicht. Dies sollte bei der Wahl des Aufstellungsortes bedacht werden. Auch in diesem Preset fällt die Weißpunkt mit 7.070 K zu kühl aus. Das Graustufen DeltaE beträgt 5,9, im ColorChecker sind es 3,4 im Mittel und 8,7 als Maximum. Dafür passt nun die Abstimmung des Farbraums sehr gut, denn die Eckkoordinaten werden beinahe getroffen. Das führt zu einer Abdeckung von 97,8 %. 

AdobeRGB-Modus:

Anders als im sRGB-Betrieb ist die Helligkeit hier anpassbar. Ab Werk beträgt die Helligkeit in diesem Setting 161,7 cd/m². Das DeltaE beträgt 5,8 für die Graustufen, während im ColorChecker ein Mittel von 3,3 und ein Maximum von 8,4 erreicht werden. Der grundlegende Unterschied zum Werkssetting besteht auch hier darin, dass die Farbraum-Grenzen weitestgehend eingehalten werden, was in einer Abdeckung von 98,2 % resultiert. 

DCI-P3-Modus:

Auch dann, wenn der DCI-P3-Modus ausgewählt wird, besteht weiterhin die Möglichkeit, die Helligkeit anzupassen – ab Werk haben wir 54,4 cd/m² ermittelt. Mit einem Weißpunkt von 6.728 K ist der DCI-P3-Modus das Setting, das dem Optimum von 6.500 K noch am nächsten kommt. Abstriche müssen hingegen beim DeltaE gemacht werden, denn aufgrund des starken Grün-Überschusses, wird hier gerade einmal ein Wert von 11,1 erreicht. Im ColorChecker beträgt das gemittelte DeltaE 6,9 und das Maximum 16. Der Farbraum wird zu 94,3 % abgedeckt, was in erster Linie daran liegt, dass die grüne Eck-Koordinate knapp verfehlt wird. 

Die Kalibrierung im Check

Außerdem haben wir die Möglichkeit genutzt und den ASUS PA32UCR-K direkt kalibriert. Die von ASUS angebotene Software-Lösung erweist sich als übersichtlich aufgebaut und stellt selbst Anfänger nicht vor unlösbare Probleme. Es lassen sich zwei individuelle Presets definieren, aber auch alle Voreinstellungen überschreiben, die ASUS im OSD anbietet. So gibt es mehr als genügend Möglichkeiten, die eigenen Farbwünsche in der Praxis umzusetzen. Profis könnten möglicherweise noch das eine oder andere zusätzliche Feature vermissen, im Grunde kommt man mit dem Gebotenen aber gut zurecht.

Wir haben einen sRGB-Durchlauf gemacht und dabei festgestellt, dass gegenüber dem Werk-Setting ein Fortschritt erzielt werden konnte. Der Weißpunkt ist mit 6.814 K etwas neutraler, das Graustufen-DeltaE mit 4,6 etwas neutraler. Dennoch sollte man noch präzisere Werte erwarten können.