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Dank immer besser werdender OnBoard-Codecs von Motherboards ist der Soundkartenmarkt seit Jahren auf dem absteigenden Ast. Dennoch konnten sich mit ASUS und Auzentech gleich zwei Firmen begeistern, dem Soundsektor neues Leben einzuhauchen. Insbesondere der amerikanische Anbieter Auzentech, der als erster Drittanbieter auf Creatives X-Fi-Chip zurückgreifen kann, erfreut den Markt regelmäßig mit neuen Modellen. Nach einer Reihe von exzellenten Karten musste Auzentech im letzten Herbst mit seiner problembelasteten HDMI-Karte eine erste Schlappe hinnehmen. Wie sich die neue X-Fi Bravura schlägt – wir werden es klären.
Seien wir mal ehrlich. Auch wenn es meistens nicht so wahrgenommen wird, die Soundkarte ist einer der essenziellen Bestandteile eines PCs. Seien es YouTube-Videos, eine Blu-ray-Disc, das aktuelle Spiel oder die neuesten Songs auf iTunes – Sound gehört zum PC-Alltag wie die Maus oder die Tastatur. So gesehen ist es eigentlich verwunderlich, dass Soundkarten nicht den gleichen revolutionären Werdegang hinter sich haben, wie ihre Kollegen, die sich um die Bildausgabe kümmern. Der Grund ist jedoch recht schnell gefunden: Während eine neue GPU-Generation die Frameraten merklich in die Höhe schnellen lässt und den bewussten Spielspaß damit auf ein neues Level hebt, läuft der Sound meistens nebenbei. Ob eine Soundkarte dabei besser klingt als ein anderes Modell? Mit Boxen, wie sie üblicherweise am PC zum Einsatz kommen, fällt der Unterschied ohnehin meistens marginal aus. Das größere Problem ist aber ein ganz anderes: Beinahe alle oben beschriebenen Tätigkeiten passieren beim PC-Alltag nebenbei, der Sound steht nie im Mittelpunkt. Realistisch betrachtet ist gerade dann die Qualität aktueller OnBoard-Codecs mehr als ausreichend.
Kein Wunder also, dass ASUS und Auzentech in erster Linie die High-End-Käuferschaft ins Visier genommen haben. Das ist schließlich mit Sicherheit die Zielgruppe, die darauf Wert legt, Klang nicht nur als Beiwerk anzusehen. Eine zweite interessante Zielgruppe ist die spielende Bevölkerung. Auch wenn der X-Fi-Chip nun bereits mehrere Jahre auf dem Buckel hat, stellt er noch immer das Nun-Plus-Ultra im Gaming-Bereich dar. Gerade das ist ein enormer Vorteil von Auzentech gegenüber ASUS, denn die Amerikaner sind der einzige Hersteller, der als Drittanbieter X-Fi-Chips auf seinen Soundkarten verbauen darf. Entsprechend besitzen beinahe alle High-End-Lösungen von Auzentech einen entsprechenden Soundprozessor – mittlerweile gibt es häufiger X-Fi-News von Auzentech, als von Creative selbst zu vermelden. Ganz nebenbei: Dass es noch immer keinen Nachfolger des in die Jahre gekommenen X-Fi-Chips gibt und Creative noch nicht einmal einen Nachfolger angekündigt hat, spricht Bände und könnte an einem schlechten Tag problemlos als Abgesang auf die dedizierte Soundkarte gefeiert werden.
Eckdaten: Auzentech X-Fi Bravura 7.1 | |
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Eingänge (Analog) | 1 (Mic / Line-In) |
Eingänge (Digital) | - |
Ausgänge (Analog) | 4 |
Ausgänge (Digital) | 1 (Coax - optisch via Adapter |
Unterstützte Formate | DTS, DTS Neo: PC, EAX 4.0 |
Preis: | 109 Euro |
Auzentech setzt also auch bei seiner jüngsten Karte erneut auf Creatives High-End-Chipsatz, greift (sicherlich aus Kostengründen) aber erstmals zur abgespeckten Variante. Dazu mehr auf der zweiten Seite. Die Tabelle verrät es aber bereits: Das eingesparte Budget wurde direkt reinvestiert, denn es befindet sich ein Kopfhörervorverstärker auf dem PCB.