Die Bedienung
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Auf die Bedienung sind wir bereits knapp eingegangen. Corsair setzt auf nur wenige Bedienelemente direkt am Headset. Das macht das Handling intuitiv und einfach. Auf der rechten Muschel kann die Lautstärke über ein sehr griffiges und breites Drehrad angepasst werden. Der Widerstand des Rades ist zwar recht hoch, das Handling klappt in der Praxis aber gut. Das Mikrofon besitzt einen eigenen kleinen Taster, über den es stummgeschaltet werden kann. Das Bedienelement könnte noch etwas größer ausfallen, in den meisten Fällen erwischt man den Taster aber auf Anhieb.
Keine große Überraschung ist es, dass Corsair Software-seitig auf iCue setzt. Die Software-Suite ist über die letzten Jahre kontinuierlich weiterentwickelt worden und in der Zwischenzeit ein sehr mächtiges Tool, das unzählige Corsair-Produkte steuern und aufeinander abstimmen kann. Einen Vorteil hat hier ganz klar, wer viele Geräte aus dem gleichen Hause nutzt.
Aber auch Anwender, die lediglich das Virtuoso RGB Wireless SE steuern wollen, finden sich schnell zurecht. Der Funktionsumfang fällt zweckdienlich, aber nicht überbordend aus. Corsair erlaubt es natürlich die RGB-Beleuchtung anzupassen, während in einem zweiten Bereich Einfluss auf den Klang genommen werden kann. Corsair hinterlegt mehrere EQ-Presets, erlaubt es außerdem, selbst Einfluss auf den Klang zu nehmen. Ebenso lässt sich ein virtueller Surround-Sound aktivieren.
Klangcheck
Corsair kann sich noch so viel Mühe mit der Erscheinung seines Headsets geben, wenn es am Ende mit dem Klang nicht klappt, hat es ein Premium-Headset schwer.
Damit möglichst wenig schief geht, zieht Corsair einige Register. Da wäre beispielsweise die Unterstützung von High-Res-Audio, wenn das Virtuoso RGB Wireless SE via USB angebunden wird. Damit aber nicht genug, denn die Amerikaner setzen auf vergleichsweise große Custom-Treiber mit einem Durchmesser von 50 mm. Mit diesen möchte Corsair einen Frequenzbereich von 20 Hz bis 40 kHz abdecken, was deutlich mehr ist, als es die meisten Headsets bieten. Fairerweise muss jedoch gesagt werden, dass das menschliche Gehör ab einer gewissen Frequenz limitiert.
Wie immer schicken wir voran, dass es sich um einen subjektiven Eindruck des Testers handelt, der so nicht 1:1 auf andere Hörer übernommen werden kann.
Anders als bei vielen anderen Gaming-Headsets fällt beim Corsair Virtuoso RGB Wireless SE auf, dass es sich um eine recht neutrale Abstimmung handelt, ohne dass sich die Bässe allzu sehr in den Vordergrund drängen. Das führt dazu, dass der Hochtonbereich nicht übertüncht wird und zeigen kann, was in ihm steckt. In unserem Referenz-Song wird die zum Anfang einsetzende Geige angenehm luftig und räumlich intoniert. Corsair ist eine gute Abstimmung gelungen, denn auch bei hohen Lautstärken neigt das Streich-Instrument nicht zum „Nerven“. Setzen dann kurze Zeit später die Drums und die weiteren Instrumente ein, wird eine präzise räumliche Darstellung geboten. Einzig die Drums würden wir uns mit noch etwas mehr Punch wünschen, dafür spielen sie sehr präzise.
Bei der Singstimme zeigt sich ebenfalls, dass Corsair auf eine recht ausgewogene Abstimmung Wert gelegt hat. Auch kleine Nuancen werden präzise herausgearbeitet, sodass manches Detail auffällt, das sonst untergeht.
Gleichzeitig vermittelt das Headset, bedingt durch eine gute Dynamik und sein stimmiges Sounding eine Menge Spielfreude – gerade bei der Musikwiedergabe. Unterstrichen wird der bislang positive Eindruck von einer sehr guten Räumlichkeit. Alle Instrumente lassen sich auf der virtuellen Bühne klar verorten.
Das kommt auch dem Gaming-Einsatz zugute. Denn hier lassen sich Gegner im Stereo-Modus sehr gut orten, was den einen oder anderen Vorteil bringt. Allerdings fehlt dem Virtuoso RGB Wireless SE ein wenig das spektakuläre Auftreten, das andere Gaming-Headsets bieten. Uns stört das weniger, wer Wert darauflegt, kann aber ganz mühelos den Equalizer anwenden. Unser Testkandidat bietet einiges Reserven und kann auch richtig laut, ohne unangenehm zu werden.
Skeptisch stehen wir dem virtuellen Surround-Sound gegenüber. Dieser sorgt zwar für ein räumlicheres, diffuseres Klangbild, die Präzision leidet aber darunter – und diese möchten wir ungern missen.
Einen ordentlichen, aber keinesfalls überragenden Eindruck hinterlässt das von Corsair beigelegte Mikrofon. Wir waren in allen Situationen klar und ordentlich zu verstehen. Es kam auch nicht zur Aufnahme von Zischlauten oder ähnlichem.